Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
verlässt?«
    »Hauptsächlich Letzteres«, sagte Cavanagh und runzelte die Stim angesichts dieser Frage. Die Abbildung auf dem Display verschob sich leicht, und plötzlich wurde er sich bewusst, dass das, was er sah, eine Nahaufnahme von Kolchins Jackett war. Der andere hielt das Telefon dicht an die Brust, knapp unterhalb des Kinns. »Wahrscheinlich würden mir aber trotzdem noch ein paar Fragen einfallen, die ich ihr stellen könnte«, fügte er hinzu. »Wenn Sie sie unter einem Vorwand hierherbringen könnten.«
    »Einen Vorwand zu finden, ist nicht das Problem, Sir«, sagte Kolchin. »Aber wenn Sie sie noch einmal sehen wollen, sollten Sie lieber hierher zum Raumhafen kommen. Es sieht nämlich so aus, als ob die Mrachanis sie vom Planeten entfernen wollen.«
    Es war eine schnelle fünfminütige Fahrt vom Hotel zum Raumhafen. Hill machte sich auch gar nicht erst die Mühe, das Fahrzeug zu parken, sondern ließ es vor dem Eingang stehen, und dann eilten beide ins Raumhafen-Terminal.
    Kolchin wartete bereits auf sie in der fast leeren Vorhalle neben einem der Korridore, die zu den Flugsteigen führten. »Wo ist sie?«, fragte Cavanagh, als sie ihn erreichten.
    »Auf dem Weg zur Ausreisezollstelle«, sagte Kolchin. »Wir sollten uns beeilen - wenn sie sie erst einmal durchgeschleust haben, werden wir nur noch mit großer Mühe an sie herankommen.«
    »Stimmt«, pflichtete Cavanagh ihm bei, als sie im sanft geschwungenen Korridor losmarschierten. »Sagen Sie mir, was passiert ist.«
    »Ich hatte den Scooter zusammengeschraubt und war zur Agentur zurückgefahren«, sagte Kolchin. »In diesem Moment brachten sie sie heraus - dieselben drei Mrachanis und noch ein weiterer. Ein großes Behördenfahrzeug fuhr vor, und dann sind alle eingestiegen. Ich habe noch einen Peilsender am Fahrzeug anbringen können, bevor sie losfuhren, und sie dann ein paar Blocks bis zu einem heruntergekommenen Teil der Stadt verfolgt. Es sah so aus, als ob sich dort überwiegend Nicht-Mrachanis herumtrieben.«
    Cavanagh runzelte die Stirn. »Ich wusste gar nicht, dass es irgendwelche Nicht-Mrach-Enklaven in der Nähe von Mig-Ka City gibt.«
    »Sie ist auch nicht als Enklave auf der Karte eingetragen«, sagte Kolchin. »An ihrer Stelle würde ich mit diesem Ort auch nicht hausieren gehen, egal, wer dort lebt. Er gleicht eher einem Fünfte-Welt-Slum als sonst etwas. Wie dem auch sei, sie sind alle in eins von diesen Rattennestern gegangen, ein paar Minuten drin geblieben und dann alle wieder rausgekommen. Die Sanduul trug eine Art Rucksack, und die Mrachanis trugen jeweils einen Stapel Spinnrahmen. Sie warfen alles ins Fahrzeug und sind schnurstracks hergefahren.«
    »Hatten sie der Sanduul Handschellen angelegt?«, fragte Hill.
    »Es sah nicht danach aus«, sagte Kolchin. »Soweit ich es beurteilen kann, schien sie sich in ihr Schicksal gefügt zu haben.«
    »Haben Sie eine Ahnung, welchen Flug sie nehmen wollen?«, fragte Hill.
    »Nein«, sagte Kolchin. »Ich habe den Flugplan gecheckt, und das nächste Schiff nach Ulu fliegt erst in sechs Stunden. Deshalb frage ich mich auch, wieso sie eine solche Hektik an den Tag gelegt haben.«
    Sie bogen in die letzte Kurve im Korridor ein; und da, an einem niedrigen Zollabfertigungstisch zwanzig Meter vor ihnen, standen Fibbit und ein halbes Dutzend Mrachanis, von denen zwei wiederum die barettartigen himmelblauen Mützen von Zollbeamten trugen. »Vielleicht hatten sie einen guten Grund«, sagte Cavanagh. »Wir wollen es herausfinden.«
    Die Mrachanis sahen sie natürlich kommen; doch wenn Cavanagh auf ein Anzeichen von Überraschung oder gar von Schuld gehofft hätte, wäre er enttäuscht worden. Nur einer oder zwei der Mrachanis drehten sich um und schauten seelenruhig auf die Ankömmlinge, bis Fibbit darauf aufmerksam wurde und sich auch umdrehte.
    »Cavanagh!«, rief sie und riss den Mund zu diesem bedrohlich wirkenden Duulian-Lächeln auf. »Freuen Sie sich für mich. Ich kehre nach Hause zurück!«
    »Das ist großartig, Fibbit«, sagte Cavanagh und ließ den Blick über die Mrachanis schweifen. »Aber ich dachte, Sie könnten sich kein Ticket leisten.«
    »Mir wurde die Ehre eines Geschenks zuteil«, sagte sie fröhlich. »Von einem unbekannten, aber sehr ehrenwerten Wohltäter. Ich kehre nach Hause zurück.«
    »Das freut mich für Sie«, sagte Cavanagh und machte einen Schritt zur Seite, um den Zollabfertigungstisch in Augenschein zu nehmen. Der Rucksack, den Kolchin erwähnt hatte, lag geöffnet

Weitere Kostenlose Bücher