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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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da, und der Inhalt war in ordentlichen Reihen über die Scanner verteilt. Auf der anderen Seite des Tischs lagen die bereits freigegebenen zwei Stapel der trapezförmigen Spinnrahmen. »Ich wollte mir doch noch einmal eins von Ihren Gespinsten anschauen«, erinnerte er sie und schaute mit einem Kopfnicken auf die Stapel. »Hätten Sie wohl etwas dagegen, wenn ich noch einmal kurz einen Blick darauf werfe?«
    »Diese Gegenstände sind bereits zollamtlich behandelt worden«, meldete einer der blau bemützten Mrachanis sich zu Wort.
    »Können wir damit nicht nach draußen gehen?«, fragte Cavanagh. »Ich möchte doch nur einen Blick darauf werfen.«
    »Das verstößt gegen die Vorschriften«, sagte der Mrachani ungnädig. »Sobald Gegenstände die zollamtliche Behandlung durchlaufen haben ...«
    »Bitte«, sagte da ein anderer Mrachani. »Das dürfte doch kein Problem sein. Bei Lord Stewart Cavanagh, einem ehemaligen Abgeordneten des Nördlichen Koordinaten-Parlaments, kann man doch sicherlich eine Ausnahme machen.«
    Cavanagh richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn. Dieser Mrachani war älter als die Zollbeamten und die drei, die Fibbit genötigt hatten, in die Informationsagentur zu gehen. Er hatte eine fast spürbare Aura der Erfahrung und strahlte eine ruhige Zuversicht aus. Das war offensichtlich der Neuankömmling, den Kolchin erwähnt hatte.
    »Vielen Dank«, sagte er zu ihm. »Und Sie sind ...?«
    »Paallikko«, sagte der Mrachani mit einer leichten Verbeugung. »Abteilung für Gast-Beziehungen. Sagen Sie mir, Lord Cavanagh, welche von Fibbits Arbeiten möchten Sie denn sehen?«
    »Sie hat mir etwas von einem Gespinst gesagt, das sie von einem anderen Menschen angefertigt hat«, sagte Cavanagh. »Von jemandem, den sie kürzlich beim Besuch der Informationsagentur gesehen hat.«
    »Verstehe«, sagte Paallikko. »Kennen Sie diesen Menschen denn persönlich?«
    Cavanagh zuckte die Achseln. »Das bezweifle ich. Fibbit hat seinen Namen nicht erfahren.«
    »Aber Sie möchten trotzdem sein Gesicht sehen.«
    »Ich wollte eigentlich nur sehen, wie gut Fibbit Menschen zu spinnen vermag«, sagte Cavanagh. »Ich schätze ihren Stil, und ich spiele mit dem Gedanken, sie mit der Anfertigung eines Gespinsts von mir zu beauftragen.«
    »Und Sie sind ihr nur aus dem Grund zum Raumhafen gefolgt, um sie darauf anzusprechen?« Er runzelte die Stirn in der Parodie eines Menschen, der die Augenbrauen wölbt. »Ein höchst ungewöhnliches Verhalten.«
    »Wir ehemaligen NorCoord-Beamten sind Exzentriker höchsten Grades«, erläuterte Cavanagh ihm. »Unter anderem kümmern wir uns manchmal um unzureichend gekleidete und genährte Künstler aller Rassen und Spezies.
    Ist ein Teil unseres Erbes, müssen Sie wissen.«
    »Ach so«, sagte Paallikko und nickte. »Die alte Avon-Tradition der - wie heißt es gleich noch? Noble Wohltätigkeit?«
    »Ritterlichkeit«, berichtigte Cavanagh ihn. »Und diese Tradition reicht bis weit vor die Kolonisierung von Avon zurück. Fibbit war in Schwierigkeiten, und ich wollte sehen, ob ich irgendetwas für sie tun konnte, nachdem ich meine Mission beendet hatte.«
    »Höchst ehrenwert«, sagte Paallikko. »Aber wie Sie sehen, bedarf es Ihrer Hilfe nicht mehr. Fibbit fliegt nämlich nach Hause.«
    »Das freut mich«, sagte Cavanagh. »Ich möchte mir aber trotzdem das Vergnügen gönnen, mir ihr Gespinst anzuschauen, bevor sie aufbricht.«
    »Ritterlichkeit«, sagte Paallikko, als ob er die Bedeutung dieses Worts im vollen Umfang zu erfassen versuchte.
    »Ja. Dennoch muss ich gestehen, dass ich verwirrt bin, Lord Cavanagh. Ist die Respektierung der Privatsphäre denn nicht auch eine alte Tradition? Gäste der Mrachanis kommen nicht nach Mig-Ka City, um ihre Gesichter vor Fremden bloßzustellen.«
    Cavanagh wölbte eine Augenbraue. Das war freilich ein Argument, mit dem er nicht gerechnet hatte. »Der Mann ist aber in der Öffentlichkeit herumspaziert«, erinnerte er Paallikko. »Es klingt also nicht so, als ob er irgendwas zu verbergen gehabt hätte. Und wenn ich da gewesen wäre, hätte ich ihn schließlich selbst gesehen.«
    »Aber Sie waren nicht da«, sagte Paallikko. »Aus welchem Grund sollte ich Ihnen dann eine Verletzung seiner Privatsphäre gestatten?«
    Cavanagh musterte Fibbit. »Ehrlich gesagt, Paallikko, ich bin mir nicht sicher, ob Ihre Erlaubnis in diesem Fall überhaupt erforderlich ist. Das Gespinst ist Fibbits Eigentum. Also sollte die Entscheidung, ob sie es mir zeigt, auch bei ihr

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