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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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versuchte einen Sinn in dieser zunehmend unsinnigen Situation zu erkennen. Soweit er es zu sagen vermochte, war Fibbit eine völlig harmlose Vertreterin der genauso harmlosen Duulian-Rasse. Weshalb hatten die Mrachanis sie also im Visier? Zumal sie sie ganz einfach hätten loswerden können, indem sie ihr eine Fahrkarte nach Ulu spendierten?
    »Es gibt aber einige«, versicherte Fibbit ihm. »Ein Mensch ist sogar schon zweimal hier gewesen, seit ich dieses Gespinst begonnen habe. Sein Gesicht ist von sehr großer Tiefe.«
    Cavanagh runzelte die Stirn, und eine lautlose Glocke ertönte in einem Winkel seines Bewusstseins. »Sie meinen hier in der Informationsagentur?«
    »Ja«, sagte Fibbit. »Vor vier Tagen und vor sechs Tagen.«
    Cavanagh sah zu Kolchin hinüber, der den Blick mit einem leichten Achselzucken quittierte. »Dorthin würde ein Nicht-Mrachani gehen, wenn er etwas in Erfahrung bringen will«, merkte der Bodyguard an.
    »Stimmt«, pflichtete Cavanagh ihm bei. Doch wenn es sich bei dem Menschen um eine wichtige oder gefährliche Person handelte, würde das auch die Überwachung von Fibbit erklären. »Haben Sie denn mit diesem Menschen gesprochen, Fibbit?«
    »Nein«, sagte sie. »Er ist an mir vorbeigegangen, hat aber nichts gesagt. Sein Gesicht war von großer Tiefe.«
    »Wie gut erinnern Sie sich noch an ihn?«, fragte Cavanagh. »Gut genug, um ein Gespinst anzufertigen?«
    »Das ist nicht mehr nötig«, sagte Fibbit. »Ich habe ihn nämlich schon gesponnen.«
    »Na so was«, sagte Cavanagh und schaute wieder auf das Gespinst. Obwohl ihn das natürlich gar nichts anging und auch in keinerlei Zusammenhang mit dem eigentlichen Anlass stand, weshalb er nach Mra-mig gekommen war.
    Aber er hatte den Ball auf der Suche nach Informationen über die Eroberer nun einmal ins Rollen gebracht, und diese Sache mit Fibbit wurde immer interessanter. »Ob ich wohl einmal einen Blick darauf werfen dürfte?«
    »Es wäre mir eine Ehre«, sagte Fibbit. »Es ist bei mir Zuhause, nur ein kurzes Stück von ...«
    »Wir bekommen Gesellschaft«, unterbrach Kolchin sie.

    Cavanagh drehte sich um. Drei Mrachanis überquerten die Straße aus der Richtung der Informationsagentur. Und steuerten eindeutig auf sie zu. »Kennen Sie irgendeinen von diesen Mrachanis, Fibbit?«
    »Der in der Mitte hat mich beauftragt, dieses Gespinst anzufertigen«, sagte die Sanduuli. »Vielleicht kommt er her, um sich vom Fortschritt meiner Arbeit zu überzeugen. Vielleicht auch nicht. Mrach-Gesichter haben nämlich nicht die Tiefe menschlicher Gesichter.«
    Cavanagh sah sie eindringlich an. Ihre Mimik war auch schwer zu deuten, erkannte er plötzlich; selbst im Vergleich zu anderen nichtmenschlichen Spezies. Komisch, dass ihm das nicht schon früher aufgefallen war.
    »Schon in Ordnung«, beruhigte er Fibbit. »Schauen wir mal, was sie wollen.«
    »Lord Cavanagh«, sagte der mittlere Mrachani, als die Gruppe schließlich bei ihnen war. »Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, Sie hier zu finden. Ich hatte eigentlich geglaubt, dass Sie in Ihr Hotel zurückgekehrt seien, um dort auf unser Informationspaket zu warten.«
    »Mein Fahrer hat Fibbit entdeckt, während er auf uns wartete«, erklärte Cavanagh ihm und musterte den Mrachani von Kopf bis Fuß. Es handelte sich eindeutig nicht um den Angestellten, mit dem er und Kolchin in der Agentur gesprochen hatten. Dieser hier war größer und älter. Er strahlte auch mehr Persönlichkeit aus und hatte eine geschliffenere Ausdrucksweise. »Ich hatte mich schon immer für Duulian-Spinnware interessiert.«
    Er glaubte, dass eine Reaktion bei der Nennung von Fibbits Namen erfolgt wäre. Doch weil die Körperbehaarung des Mrachani von der Brise so zerzaust wurde, war Cavanagh sich nicht sicher. »Ja, sie ist eine meisterhafte Künstlerin«, pflichtete der Mrachani ihm bei. »Die Mrachanis haben ihr bereits mehrere Gespinste abgekauft; vielleicht hätten auch Sie Interesse am Erwerb eines solchen Kunstwerks. Ich habe eine Aufstellung ihrer aktuellen Werke in meinem Büro.«
    »Später vielleicht«, sagte Cavanagh. »Sind Sie nur gekommen, um mir das zu sagen?«
    Der Mrachani wirkte erstaunt. »Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, überhaupt mit Ihnen zu sprechen«, sagte er und machte einen Ausfallschritt um Kolchin herum auf Fibbit zu. »Wie ich bereits sagte, war ich erstaunt, Sie hier vorzufinden. Ich hatte nur die Absicht, mich vom Fortschritt der Spinnware zu überzeugen.«
    Wortlos überreichte

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