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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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mehr als genug Platz für Sie.«
    »Aber mein unbekannter Wohltäter«, wandte Fibbit ein und ließ den Blick schuldbewusst zwischen Cavanagh und Paallikko hin und her wandern. »Er ist vielleicht beleidigt oder verletzt, wenn ich sein Geschenk zurückweise.«
    »Das glaube ich nicht«, versicherte Cavanagh ihr. »Wahre Wohltäter wollen einfach nur Gutes tun und sich nicht selbst in Szene setzen. Ich bin sicher, er wird sich darüber freuen, dass Sie wieder nach Hause kommen, was ja auch sein Anliegen war - ganz egal, wie das nun zustande kommt.« Er schaute auf Paallikko. »Ich hoffe doch, die Mrach-Regierung hat keine Einwände, dass Fibbit noch einen weiteren Tag auf Mra-mig bleibt?«
    »Ehrlich gesagt, ist das etwas problematisch«, sagte Paallikko zögerlich. »Die Anweisung für ihre Abreise ist bereits für diese Nacht bestätigt und mit einem Zeitstempel versehen worden. Eine Verlängerung ihres Aufenthalts würde gegen Bestimmungen verstoßen.«
    »Und ich dachte, dass bei ehemaligen NorCoord-Parlimins Ausnahmen gemacht werden könnten«, meldete Kolchin sich zu Wort.
    Paallikko drehte sich indigniert zu ihm um. »Ich hatte eigentlich den Eindruck, Lord Cavanagh, es sei bei den Menschen Sitte, dass Untergebene schweigen, wenn sie nicht zum Sprechen aufgefordert werden.«
    »Wir Menschen haben viele verschiedene Sitten«, sagte Cavanagh. »Das verleiht unseren Kulturen doch gerade diese Dynamik.«
    »Anarchie«, zischte Paallikko verächtlich. »Das ist es, was Ihre sogenannten Kulturen in Wirklichkeit sind.
    Anarchie.«
    »Manchmal hat es diesen Anschein«, pflichtete Cavanagh ihm bei. »Trotzdem kommen wir ganz gut zurecht.«
    Für eine Weile sagte niemand etwas. Dann zischte Paallikko wieder. »Es wird eine Ausnahme gemacht«, sagte er widerstrebend. »Aber nur für einen Tag - morgen bis Sonnenuntergang. Wenn das nicht akzeptabel ist, muss die Sanduul sofort abreisen.«
    »Das ist durchaus akzeptabel«, meinte Cavanagh und versuchte die innere Stimme zu ignorieren, die ihm ein Schuldgefühl einflüstern wollte. Seine Mission hier war beendet - er müsste sich jetzt eigentlich auf den Weg nach Dorcas machen, um Aric und Quinn bei ihren Vorbereitungen zu helfen. Im Grunde konnte er es sich nicht leisten, auch nur einen weiteren Tag hier zu verbringen, um ein Phantom zu jagen oder gegen Windmühlen zu kämpfen oder was ihm sonst gerade einfiel. »Wir werden Mra-mig wahrscheinlich sogar schon früher verlassen.«
    »Dann ergeht die entsprechende Anordnung«, erklärte Paallikko und deutete auf einen der Zollbeamten. »Kavva mron ce gan ce mrash.«
    Der andere nickte. »Ba mrash«, sagte er und eilte davon.
    Paallikko sah wiederholt Cavanagh an. »Die Protokolle werden geändert«, teilte er ihm mit. »Benötigen Sie Hilfe bei der Unterbringung, Lord Cavanagh? Oder mit den Spinnrahmen?«
    »Unsere Suite ist groß genug für alle«, versicherte Cavanagh ihm. »Und was die Rahmen betrifft, müssen wir nur diesen beschädigten mitnehmen. Die anderen sind bereits vom Zoll abgefertigt worden; sie können wahrscheinlich direkt in die Cavatina gebracht werden.«
    Einer der blau bemützten Mrachanis sah Paallikko an und nickte. »Wird erledigt«, sagte er.
    »Gut.« Cavanagh nickte ebenfalls. »Kommen Sie mit uns, Fibbit. Und Ihnen, Paallikko, vielen Dank dafür, dass Sie uns Ihre Unterstützung gewährt und Zeit geschenkt haben.«
    »Es ist uns immer eine Ehre, denen vom Commonwealth der Menschen zu Diensten zu sein«, sagte der andere leise. »Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, Lord Cavanagh, und viel Freude mit Ihrem Gespinst.«
    Cavanagh lächelte. »Vielen Dank«, erwiderte er. »Die werde ich sicherlich haben.«
    12
    Die letzte Tube Reparaturdichtmasse war ausfindig gemacht, das letzte elektronische Ersatzmodul kontrolliert und wieder eingetütet, und die letzte Kiste mit Notrationen gezählt worden. Mit einem Seufzer schaltete Melinda Cavanagh das Mikro-Notebook aus und legte es auf die Kiste hinter sich. »Das wär's«, sagte sie laut. »Alles gezählt und erfasst.«
    Freilich erhielt sie auf diese Meldung keine Antwort. Sie erhob sich und richtete sich vorsichtig auf, um den strapazierten Rücken zu schonen. Dann ließ sie den Blick über die gestapelten Kisten und Fässer schweifen, die die Wand des angemieteten Lagerhauses säumten. Es war viel Material eingelagert, und trotz des leisen Pochens in den Schläfen gestattete sie sich für einen Moment einen Anflug von Selbstzufriedenheit. So schnell, wie

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