Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Anscheinend wollten Sie eine Genehmigung beantragen, Ihren Frachter für ein paar Tage in der Umlaufbahn zu lassen, anstatt den ganzen Krempel hier herunterzuschaffen.
    Daraus schließe ich, dass Sie mit diesen schönen Sachen nicht etwa die braven Bürger unserer Kolonie beglücken, sondern Dorcas nur als Durchgangsstation nutzen wollen.«
    Melinda nickte. Er hatte die richtigen Schlüsse gezogen. Sie würde in Zukunft besser auf ihre Worte achten müssen. »Sie haben ganz recht«, sagte sie. »Ich will mich in ein paar Tagen mit meinem Bruder Arie und noch ein paar Leuten hier treffen. Sie sollen dann die ganzen Güter
    übernehmen.« Sie musterte ihn mit einem strengen Blick. »Eine Aufgabe, die erheblich leichter gewesen wäre, wenn man meinen Antrag, in der Umlaufbahn zu bleiben, genehmigt hätte.«
    »Durch ein Schiff in der Umlaufbahn hätte Dorcas sich doch sofort als ein bewohnter Planet verraten, falls ein Scout der Eroberer sich irgendwo im System herumtreibt«, gab Holloway zu bedenken. »Das gilt überhaupt für alle Objekte in der Umlaufbahn - es war Ihnen beim Anflug vielleicht schon aufgefallen, dass es hier keine Kommunikations- und Navigations- beziehungsweise Wettersatelliten mehr gibt. Ich bitte eventuelle Unannehmlichkeiten zu entschuldigen, aber wie ich bereits erwähnt habe, ist dies ein Kriegsgebiet. Wir sitzen hier sowieso schon auf dem Präsentierteller, und da müssen wir nicht noch zusätzliche Aufmerksamkeit erregen.« Er runzelte eine Augenbraue. »Was die nächste naheliegende Frage aufwirft: weshalb Dorcas?«
    Melinda schüttelte den Kopf. »Ich befürchte, das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Ich befürchte, Sie werden es mir sagen müssen«, erwiderte Holloway. »Eine Übergabe von Fracht im Weltraum ist vielleicht auf der Erde oder auf Bergen ein normaler Vorgang, aber nicht an so entlegenen Orten wie Dorcas.
    Man könnte sonst nämlich auf die Idee kommen, dass Sie, sagen wir, eine nicht ganz astreine Transaktion durchzuführen gedenken.«
    »Ach, kommen Sie schon«, sagte Melinda spöttisch. »Es gibt hier draußen anderthalb Millionen Kubiklichtjahre leeren Raums, wo solche Aktionen stattfinden könnten. Wieso um alles in der Welt sollte man sich da einen bewohnten Planeten aussuchen, um Schmuggelware zu verschieben? Und noch dazu einen Planeten, der im Mittelpunkt einer großen Operation der Friedenstruppen steht?«
    »Das ist eine gute Frage«, pflichtete Holloway ihr bei. »Eben aus diesem Grund und weil Sie unter Zeitdruck stehen, wollten Sie diese Ladung en bloc umschlagen, anstatt sie zu sortieren und in kleineren Tranchen zu verteilen. Ich frage Sie also noch einmal: wieso Dorcas?«
    Melinda seufzte. »Na gut«, sagte sie. »Die Wahrheit ist, dass mein Bruder Aric und ich einem hochrangigen Vertreter der Friedenstruppen bei einer ziemlich heiklen und inoffiziellen Operation behilflich sind. Sie spielt sich im Raum nahe Dorcas ab; deshalb haben wir auch diesen Ort als Treffpunkt ausgesucht.«

    »Eine sehr eindrucksvolle Schilderung«, sagte Holloway. »Sind Sie denn auch in der Lage, sie zu belegen?«
    »Wenn Sie eine offizielle Genehmigung meinen - damit kann ich leider nicht dienen«, erklärte Melinda und versuchte zu verhindern, dass die Unsicherheit, die sie verspürte, auch in der Stimme zum Ausdruck kam. Die Kunst der Lüge gehörte schließlich nicht zum Qualifikationsprofil eines Consultants für Operationsdesign. »Wie ich schon sagte, die Operation ist ziemlich heikel. Man sagte mir, solange wir keine Unterstützung von örtlichen Friedenstruppen bräuchten, würden wir auch keine Schwierigkeiten mit ihnen bekommen.«
    »Die Sie jetzt aber haben«, sagte Holloway. »Da muss jemand reichlich naiv gewesen sein. Haben Sie denn überhaupt irgendwelche Dokumente?«
    »Nein.« Sie zögerte. Sie hatte eigentlich nur noch eine Karte, die sie auszuspielen vermochte. »Wenn Sie eine Bestätigung wünschen, müssen Sie sich schon direkt an das Friedenstruppen-Kommando wenden.«
    Er wölbte eine Augenbraue. »Das Friedenstruppen-Kommando. So hoch?«
    Melinda nickte. »Vielleicht sogar noch höher.«
    Holloway senkte leicht den Kopf. »Sie haben mich jetzt erst richtig neugierig gemacht, Doktor. Ich glaube, ich werde Ihrer Empfehlung folgen. Gibt es denn eine bestimmte Person, an die ich mich wenden soll?«
    Es gab jetzt kein Zurück mehr für sie. Melinda straffte sich und ließ die Katze aus dem Sack. »Richten Sie die Anfrage direkt an das Büro von Admiral

Weitere Kostenlose Bücher