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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Rudzinski.«
    Holloway hob die Augenbrauen. »Rudzinski persönlich, was? Sie bewegen sich offensichtlich in höheren Kreisen, als ich vermutet hätte.«
    »Schreiben Sie aber keinen ganzen Roman«, sagte Melinda und versuchte ihren Magen unter Kontrolle zu behalten.
    Falls Holloway auf ihren Bluff ansprang und wirklich eine Anfrage zur Erde schickte, würde sie in gut siebzig Stunden tief in der Tinte stecken. Die Alternative bestand darin, sofort in den gleichen Schlamassel zu geraten ...
    doch in siebzig Stunden müssten Aric und Quinn Dorcas schon wieder verlassen und vor dem Zorn der Behörden geflohen sein. »Der Admiral hat schließlich noch etwas anderes zu tun.«
    »Meine Anfrage wird der Inbegriff einer Kurzfassung sein«, versprach Holloway in einem Tonfall, von dem er wahrscheinlich annahm, dass es sich um einen original altenglischen Shakespeare-Akzent aus dem sechzehnten Jahrhundert handelte. »Und der Inbegriff von Diskretion. Falls es sich bewahrheitet, dass Rudzinski Sie kennt.«
    »War das dann alles?« Melinda ignorierte seinen Wink mit dem Zaunpfahl, dass sie ihn wahrscheinlich von vorne bis hinten belogen hatte.
    »Fürs Erste«, sagte Holloway. »Ach, da wäre doch noch etwas. Vor einer halben Stunde haben wir einen Frachter geortet, der etwas huckepack trug, das wie ein alter Langstreckentanker der Moray-Klasse aussieht. Gehört der zufällig auch Ihnen?«
    Seinem Tonfall nach zu urteilen war klar, dass er die Antwort schon kannte. »Höchstwahrscheinlich«, sagte sie.
    »Haben sie denn keine Zielquittung übermittelt?«
    »Natürlich«, erwiderte Holloway gelassen. »Ich wollte doch nur eine Bestätigung.« Er schaute mit einem Kopfnicken auf die Kisten. »Ich vermute, das alles soll an Bord gebracht werden. Ich werde den Frachter anweisen, dass er möglichst nah bei Ihnen landen soll.«
    »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache.« Holloway warf einen Blick auf die Uhr. »Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, ich habe noch jede Menge Arbeit zu erledigen. Und stellen Sie mir doch Ihren Bruder vor, wenn er ankommt, Dr. Cavanagh.
    Ich würde ihn gern einmal kennenlernen.«
    Er nickte noch einmal und verschwand mit betont ausdruckslosem Gesicht in der Richtung, aus der er gekommen war. »Na klar«, murmelte Melinda. »Ich bin sicher, er wird dich auch gern kennenlernen.«
    Der Tanker setzte allein zur Landung an. Er manövrierte unbeholfen in der ungewohnten Umgebung einer planetarischen Atmosphäre und Gravitationsquelle. Melinda hielt den Atem an, als er sich taumelnd aufs Landefeld herabsenkte, doch der Pilot verstand offensichtlich sein Handwerk und bewerkstelligte die Landung, ohne das Schiff mit dem Heck in den Boden zu rammen. Der Tanker ignorierte die Landebahn - denn er hatte kein Fahrgestell, das eine solche Bezeichnung verdient hätte -, beschrieb einen Halbkreis und setzte schließlich mit einem brüllenden und feuerspeienden Icefire-Triebwerk akkurat mit dem Heck voran am Rand des Landeplatzes auf, der Melindas gemietetem Lagerhaus am nächsten war.
    Das Icefire-Triebwerk verstummte, und das flackernde Randglühen erlosch. Melinda riskierte einen Blick auf das Schiff und verschnaufte. Dieses Raumfahrzeug war geradezu eine Studie des Minimalismus: kaum mehr als ein großer, leicht abgeplatteter Zylinder mit acht Andockpunkten an der Seite und einem Kopplungspunkt am Bug, der ein Ankoppeln an größeren Schiffen und anderen Tankern ermöglichte. Das Icefire-Triebwerk - ein normaler Raumantrieb - wurde durch einen Chabrier-StarDrive am Bug ergänzt, und die beengten Quartiere sowie die Kontrollsektion befanden sich in der Mitte. Auf halber Höhe der ihr zugewandten Seite war eine Luke mit einem äußeren Aufzugskäfig hinter einer Schiene, die sich über die gesamte Höhe des Schiffs zog; und als Melinda auf den Tanker zuging, öffnete sich ein Laderaum neben der Luke, und der Aufzugskäfig schwenkte heraus und klinkte sich in die Schiene ein. Dann fuhr der Aufzug nach unten und traf gleichzeitig mit ihr an der Basis des Tankers ein.
    Sie stieg ein, und der Käfig setzte sich wieder nach oben in Bewegung. Aus der Nähe wirkte der Tanker kleiner, als sie es erwartet hätte - vor allem, wenn man bedachte, dass er als Unterkunft und mobiles Vorratslager für sechzehn Personen und ihre Raumjäger dienen sollte. Sie fragte sich, ob Aric, der sich einmal lautstark darüber beschwert hatte, dass er ein Hotelzimmer mit seinem Bruder teilen musste, überhaupt wusste, worauf er sich da einließ.
    Wie

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