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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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einem gefälschten Ausweis auf einem Linienschiff geflogen bin.«
    »Wieso?«, fragte Ixil. »Wieso du ein Linienschiff genommen hast, meine ich?«
    »Ich war das Ass in seinem Ärmel«, sagte sie, und ein gezwungenes Lächeln spielte kurz um ihre Lippen und verflüchtigte sich wieder. »Das hat er zumindest gesagt. Es sollte keiner von den anderen wissen, dass ich dort war -wie er sagte, kann man keine Informationen preisgeben, die man nicht hat. Ich hatte die Aufgabe, ein Auge auf die Ihmis-Behörden zu haben und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, falls jemand ein allzu großes Interesse an unserer Arbeit zeigte.«
    »Wenn plötzlich mitten aus dem Nichts ein Sternenschiff auftaucht, könnte das durchaus ein gewisses Interesse wecken«, sagte ich.
    »So hätte das doch gar nicht laufen sollen«, sagte Tera und funkelte mich an. »Ein bisschen mehr können Sie uns schon zutrauen. Paps hatte nämlich von einem anderen Team auf einer seiner Großbaustellen auf Rachna eine Kopie der Ikarus bauen lassen. Die Idee war, dass die Kopie nach Meima flog, wobei sie unterwegs eine schöne offizielle Präsenz- und Datenspur gelegt hätte und im Raumhafen Meima ordnungsgemäß inspiziert worden wäre. Dann hätte sie zur Grabungsstätte fliegen sollen, und wir hätten die Schiffe gelauscht und wären mit dem Original abgeflogen. Wenn dann irgendwann irgendjemand über die in der Höhle verborgene Kopie gestolpert wäre, hätten wir längst wieder auf der Erde sein sollen.«
    »Was ist schiefgegangen?«, fragte Ixil.
    Tera verzog das Gesicht. »Zwei von diesen knubbeligen Aliens, die diese Schlampe Jennifer in der Taverne auf Morsh Pon aufzuwecken versuchte, haben sich irgendwie auf die Grabungsstätte geschlichen«, sagte sie bitter. »Sie schnappten sich Dr. Chou, bevor sie aufgehalten werden konnten. Es war schrecklich – ich war nicht dabei, aber Pups sagte, dass ihre Waffen ihn bei lebendigem Leib verbrannt hätten.«
    »Ja, ich habe sie auch schon im Einsatz gesehen«, sagte Ich und spürte, dass sich mir bei dieser Erinnerung der Magen schier umdrehte. »Das ist definitiv kein schöner Anblick.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Stimmt. Sagten Sie nicht, dass Sie zwei von ihnen getötet haben?«
    »Aber ich versichere Ihnen, dass ich in reiner Notwehr gehandelt habe«, sagte ich ihr. Ich fragte mich, wie sie wohl reagieren würde, wenn ich ihr sagte, dass Jennifer die Knubbel mitnichten hatte aufwecken wollen – sie hatte sie vielmehr mit einem Schlafmittel aus einem Injektor-Ring ins Reich der Träume geschickt, um sicherzustellen, dass sie selig schlummerten, bis die Ikarus sich weit genug vorn Planeten entfernt hatte. »Ich hoffe doch, dass ihr mit euren Angreifern ähnlich verfahren seid.«
    Sie zitterte. »Ja, wir haben sie getötet«, sagte sie leise. »Wie Sie als Akt der Selbstverteidigung.«
    »Aber ihr wusstet auch, dass sie Freunde hatten?«, fragte Ixil.
    »Ja.« Tera schüttelte die Gedanken an den Tod sichtlich ab. »Wir – beziehungsweise sie – wussten, dass sie die Ikarus sofort rausholen mussten. Also inszenierten sie ein Chaos, das die Raumhafen-Sensoren blendete, sprengten die Decke von der Höhle, und Paps und der Pilot der Mensana verschwanden mit dem Schiff unauffällig vom Planeten.«
    »Weshalb sind sie überhaupt nochmal zurückgekommen?«, fragte ich. »Wieso haben sie nicht alle an Bord geholt und sind dann endgültig verschwunden?«
    »Weil noch nicht alle da waren«, sagte sie seufzend. »Ein paar wichtige Leute befanden sich zu dem Zeitpunkt nicht in unmittelbarer Nähe, und wir wollten nicht ohne sie abreisen. Wir wussten auch, dass die Ihmisit nach der Explosion Ermittlungen durchführen würden; und wir glaubten, wenn die ganze Gruppe noch dort wäre, würde man sie nicht verdächtigen, etwas mit der Explosion zu tun gehabt zu haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir hätten nie damit gerechnet, dass die Behörden so heftig darauf reagieren würden.«
    »Das lag daran, dass die Patth bereits involviert waren.« I c h nickte bedächtig. »Nur dass ihr das nicht wissen konntet. Die Knubbel scheinen ihre bevorzugte Schlägertruppe XU sein.«
    »Scheint so«, sagte sie. »Auf jeden Fall sind die Ihmiult wie ein Rudel Schakale über die Grabungsstätte hergefallen, und als sie Dr. Chou und die zwei toten Aliens sahen, haben sie jeden verhaftet, dessen sie habhaft wurden. Einem der Techniker gelang es zunächst, sich der Verhaftung zu entziehen, in die Stadt zu kommen und Paps zu

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