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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wie.
    Nicabar hatte die gleiche Beobachtung gemacht. »Wo steckt er nur?«, murmelte er.
    »Weiß nicht«, sagte Ixil, als wir um die Ecke spähten. »Vielleicht ist er aus irgendeinem Grund nach draußen gegangen.«
    Oder vielleicht hatten die Patth oder Iykams ihn auch entführt – ich verkniff es mir aber, das laut zu sagen. Wenn das der Fall war, wäre der Abend längst noch nicht zu Ende. »Wo ist die Tür?«, fragte ich.
    »Es gibt einen Notausgang hinter dieser Ansammlung von orangefarbenen Lampen in der Ecke«, antwortete Nicabar.
    »Sie geht auf eine Gasse hinaus, die wiederum in eine der Hauptstraßen mündet.«
    »Wollen wir hoffen, dass er dort ist«, sagte ich. »Nach Ihnen.«
    Wortlos setzte Nicabar sich in Bewegung und ging über die Tanzfläche zu den orangefarbenen Lichtem, auf die er mich hingewiesen hatte. Wir hatten die Tanzfläche ungefähr zu zwei Dritteln überquert, wobei die Lichtstrahlen der Neonlampen uns scheinbar wie Motten aufspießten, als ich hinter dem Arrangement der dunklen Tische zu unserer Linken eine Bewegung erkannte. »Dort!«, rief ich und wies in die entsprechende Richtung.
    Aber meine Warnung kam zu spät. Ich sah den fahlen Blitz einer Plasmastrahl-Zündung, und mit einem atemlosen Fluch ließ Nicabar sich auf ein Knie herunter und beharkte mit seiner Pistole blindlings den Bereich, aus dem der Schuss gekommen war.
    »Verdammt«, knurrte ich, rannte zu ihm hin und legte ihn flach auf den Boden, während Ixil hinter mir mit seiner Plasmawaffe das Feuer eröffnete und die Angreifer in Deckung zwang.
    »Die Schulter«, stieß Nicabar zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor; seine Stimme wurde vom Zischen von Ixils Plasma-Schnellfeuer und dem lauteren Stakkato seiner 3-mm-MP fast übertönt. »Ist nicht sehr schlimm. Können Sie ihn sehen?«
    Das konnte ich nicht; aber ich vermochte schemenhafte Bewegungen im Schatten zu erkennen, als unser unbekannter Angreifer für den nächsten Schuss einen Stellungswechsel vorzunehmen schien. Ohne eine Waffe, die so weit trug, spielte es aber auch kaum eine Rolle, ob ich ihn sah oder nicht. Stattdessen rannte ich zum Rand der Tanzfläche, schnappte mir den nächsten Tisch, und halb schob, halb warf ich ihn zu Nicabars Feuerstellung.
    Und in dem Moment, als der Tisch mit ohrenbetäubendem Krachen dort aufschlug, wo er Nicabar Deckung bieten konnte, zuckte gleich rechts neben der Position des Angreifers wieder ein Plasmablitz auf, diesmal begleitet von einem kläglichen Quieken. »Ich habe ihn erwischt«,  krächzte eine heisere Stimme. »Kommt her – ich habe ihn erwischt!«
    »Bleib hier«, sagte Ixil leise und schubste mich geradewegs in die Deckung des Tischs neben Nicabar.
    Ich ruderte noch mit den Armen, um das Gleichgewicht zu wahren, als er sich aus seiner liegenden Position vom Boden erhob und hakenschlagend über die freie Fläche hetzte – mit einer Geschwindigkeit und Beweglichkeit, die für ein Wesen seiner Größe und Masse wirklich erstaunlich waren. Pix und Pax hatten die Tanzfläche bereits überquert, und ich erhaschte noch einen Blick auf sie, als sie in dem Labyrinth aus Tischen und Stühlen auf der anderen Seite verschwanden. Ich hielt den Atem an und sah Ixil rennen – wartete in hilfloser Qual auf den Schuss, der ihn fällen würde.
    Aber dieser tödliche Schuss fiel nicht; und dann hatte er es endlich geschafft, tauchte ab und verschwand unter der Deckung der Tische.
    Plötzlich hielt er inne. Ich hielt wieder den Atem an …
    »Kommt her«, rief er und winkte uns herbei, während er die Plasmawaffe ins Holster schob. »Es ist Everett. Er ist verletzt.«
    Ich war versucht zu fragen, wer das wohl nicht wäre, aber dann konnte ich mich doch noch beherrschen. Nicabar und ich halfen uns gegenseitig; und weil wir zusätzlich durch die Ungewissheit angespornt wurden, ob nicht noch ein Angreifer irgendwo im Schatten lauerte, robbten wir in Rekordzeit über die Tanzfläche.
    Es war wirklich Everett, der neben ein paar ineinander verkeilten Stühlen lag, und er war wirklich verletzt. Es war eine Plasmaverbrennung, eine ziemlich schwere Verletzung im linken Bein direkt überm Knie. »Ich muss zur falschen Zeit in die falsche Richtung geschaut haben«, erklärte er und rang sich ein mattes Lächeln ab, während Ixil vorsichtig das versengte Hosenbein von der Wunde abzog. »Tut mir leid.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken«, sagte ich, nahm seine Plasmawaffe an mich und führte eine schnelle, aber gründliche

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