Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
dir.«
    Nach einer Minute waren die drei Patth wie Schafe zusammengebunden. Sie ließen die Prozedur in stoischem Schweigen über sich ergehen; sogar Nask, dessen Repertoire an Flüchen, mit denen er uns belegen konnte, anscheinend erschöpft war. Aber der Botschafter starrte Ixil die ganze Zeit an, und es lag etwas in seinem völlig ausdruckslosen Blick, bei dem es mir eiskalt den Rücken hinunterlief.
    »Sieht gut aus«, sagte ich, als Nicabar fertig war, und unterzog seine Arbeit einer schnellen Inspektion. Nicht dass ich ihm unterstellen wollte, gepfuscht zu haben, aber wir durften einfach keine unnötigen Risiken mehr eingehen, »Ich nehme an, dass einer von euch weiß, wie man am besten hier rauskommt?«
    »Mitten durch den Club«, sagte Ixil. Er schnippte mit den Fingern, und Pax brach die Untersuchung eines toten Iykams ab und huschte zu ihm. »Wussten Sie übrigens, dass Sie in den Hinterzimmern eines Nachtclubs waren, der bis morgens geöffnet hat?«
    »Nein, aber das hätte ich aus der Musik schließen können, die ich gehört hatte«, sagte ich, während Pax an Ixil hinaufkletterte und seinen Stammplatz auf der anderen Schulter einnahm. Nun wurde mir auch bewusst, dass ich die Band schon seit einiger Zeit nicht mehr gehört hatte; ich spitzte die Ohren und stellte fest, dass sie auch jetzt nicht zu hören war. Entweder hatten Nicabars Schüsse mein Gehör beeinträchtigt, oder der Club hatte plötzlich geschlossen. Das wäre allerdings seltsam gewesen. »Gehen wir.«
    Ich ging zur Tür und hob im Vorbeigehen eins der Korona-Teilchen auf, nur um überhaupt eine Waffe in der Hand zu haben. Nicabar und Ixil gaben mir Flankenschutz; Nicabar öffnete vorsichtig die Tür und spähte hindurch, während Ixil ein Auge auf unsere drei Patth-Freunde hatte. »Alles klar«, murmelte Nicabar und wollte hinausgehen …
    »Kalix.«
    Ich drehte mich um. Nask starrte noch immer auf Ixil, und die Todesdrohung glomm noch immer in seinen Augen. »Das, was du hier getan hast, wird dich teuer zu stehen kommen«, sagte der Botschafter ruhig. »Dich und deine ganze Spezies. Erinnere dich an diese Nacht, während du zusiehst, wie deine Leute qualvoll verhungern.«
    Ixil drehte sich um und schaute ihn für einen Moment an; und ich fragte mich unbehaglich, ob ihm Zweifel kamen, dass er sich wirklich für die richtige Seite entschieden hatte. Wenn Nask nicht nur Dampf abließ – und falls er den Generaldirektor der Patth auf seine Seite zu ziehen vermochte –, stand es sicherlich in der wirtschaftlichen Macht der Patth, den Kalixiri das Leben zur Hölle zu machen.
    »Ixil?«, sagte Nicabar ruhig.
    Seine Stimme schien den Bann zu brechen. »Ja«, sagte Ixil und drehte sich wieder um. »Geht ihr voran. Ich bilde die Nachhut.«
    Ein paar Sekunden später bewegten wir drei uns durch einen gut erleuchteten, aber verlassenen Gang voran. Ich hörte immer noch keine Musik; und im weiteren Verlauf vermochte ich auch keine anderen Geräusche zu hören als unsere eigenen. »Haben Sie etwa alle Gäste verscheucht, als Sie reingekommen sind?«, murmelte ich.
    »So was in der Art, ja«, murmelte Nicabar zurück.
    »Ich hoffe, dass Sie die Iykams auch verscheucht haben«, sagte ich. »Nask hatte nämlich angedeutet, dass er gleich eine ganze Truppe vor dem Gebäude postiert hätte.«
    »Das hatte er auch«, sagte Ixil grimmig. »Everett und ich haben uns nachhaltig mit ihnen befasst, als die Patth durch dich und Nicabar abgelenkt waren.«
    »Und wo ist Everett?«
    »Er bewacht den eigentlichen Clubbereich«, sagte Ixil. »Es ist gleich hier rechts.«
    Wir bogen um eine Ecke und standen an der Schwelle einer bizarr dekorierten Tanzfläche. Flackernde Neonlichter illuminierten noch immer das verlassene Etablissement, und der Boden wurde von ein paar Pfützen verschütteter Getränke und vergessenen Halstüchern verziert. Die Tanz fläche war hufeisenförmig von einem Bereich mit eng zusammengerückten Tischen umschlossen, an denen die Gäste tranken und sich unterhielten. Wir standen quasi vor dem offenen Ende des Hufeisens. Auf den meisten Tischen standen noch die Flaschen und Gläser, und die wahllos verstreuten Stühle kündeten vom überstürzten Aufbruch der Kundschaft des Clubs. Aufgrund der Anordnung der Lampen hatte der größte Teil des Geselligkeitsbereichs im Schatten gelegen – ein Umstand, dem ich keine weitere Beachtung schenkte.
    Zumal ich Ausschau nach Everett hielt, ihn aber nicht sah. Weder als Wachtposten noch sonst

Weitere Kostenlose Bücher