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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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konnte nur hoffen, dass der informelle und provisorische Raumhafen Bangrot nicht auf seiner Karte verzeichnet war.
    Wie sich herausstellte, war der Nachtclub nicht allzu weit von der Apotheke entfernt, wo die Iykams mich erwischt hatten – und dieser Ort war auch nicht sehr weil von der E-Bahn-Haltestelle entfernt, an der ich damals ausgestiegen war. Dem fremden Terrain nach zu urteilen, auf dem wir uns inzwischen bewegten, war aber klar, dass Ixil uns in eine ganz andere Richtung führte. Ich verstand die taktischen Erwägungen hinter dem Plan: Die nächste Station wäre natürlich die, wo die Patth alle Beobachter konzentrieren würden, die sie aufzubieten vermochten. Zugleich ärgerte ich mich aber darüber, weil ich mehr von diesem Chaos über mich ergehen lassen musste als unbedingt nötig.
    Aber wir bahnten uns einen Weg durch die Massen, und ich verlor unterwegs auch nicht den Kopf, und schließlich sah ich das Wellensymbol einer E-Bahn-Haltestelle vor uns. »Wartet hier«, sagte Ixil und lotste uns drei in die Mündung einer anderen Gasse. »Ich werde mal checken, ob wir unerwünschte Gesellschaft haben.«
    »In Ordnung«, sagte ich und half ihm, Everett auf dem Boden abzusetzen. »Die k’Tra haben vielleicht auch dort Überwachungskameras installiert.«
    »Ich werde schon darauf achten«, versprach er. Er machte zwei Schritte und war in der wuselnden Menge verschwunden.
    »Was war das mit den Monitoren?«, fragte Everett und rieb sich das Bein am Rand des Brandpflasters.
    »Überwachungskameras können doch auch von anderen Leuten außer denen genutzt werden, die sie installiert haben«, sagte ich zu ihm. »Es wäre möglich, dass die Patth sich nur deshalb nicht die Mühe machen, hier nach uns zu suchen, weil sie sich ins städtische Überwachungssystem von k’Tra gehackt haben.«
    »Eine Möglichkeit, die Ixil sofort in Betracht gezogen zu haben schien«, meinte Nicabar. Er lehnte sich an die Wand mir gegenüber und sah mich mit einem nachdenklichen Ausdruck an. »Verfügt er denn über militärische Erfahrung, McKell?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir sind vor ungefähr sechs jähren erstmals gemeinsam auf der Stormy Banks geflogen«, erklärte ich ihm. »Ich erinnere mich aber nicht, dass er in dieser Zeit einen geleisteten Wehrdienst auch nur erwähnt hätte.«
    »Interessant«, murmelte Nicabar. Er hatte die Augen geschlossen, und nun sah ich, dass das, was ich zuerst für Aufmerksamkeit gehalten hatte, nur eine tiefe Erschöpfung war. »In mancherlei Hinsicht denkt er aber wie ein Militär.«
    »Wahrscheinlich mein Einfluss«, sagte ich. »Ich habe in meinen Zwanzigern schließlich fünf Jahre bei der Erdwacht gedient.«
    »Ja, Tera hat mir ein wenig über Ihre Karriere erzählt«, sagte Nicabar, wobei er die Augen kurz öffnete und wieder schloss. »Auf jeden Fall hoffe ich, dass Sie wissen, was Sie an Ihrem Partner haben.«
    Ich straffte mich nicht, sog nicht geräuschvoll die Luft ein und tat auch sonst nichts, was einem oftmals unterläuft, wenn man plötzlich eine Eingebung hat. Aber mit Nicabars Worten fügten sich nun auch die letzten Teile des schwierigen Puzzles ein. Ich wusste nun, wer Jones ermordet hatte, wer versucht hatte, Ixil zu ermorden und wer ständig gegen uns gearbeitet hatte, seit die Ikarus von Meima gestartet war.
    Und was vielleicht noch wichtiger war, ich wusste wieso.
    Ich versuchte noch alle Weiterungen zu erfassen, als Ixil wieder in der Gasse erschien. »Alles klar« sagte er und reichte Everett die Hand. »Ich sehe die Lichter einer E-Bahn, die in unsere Richtung geht.«
    »Gut«, sagte ich und half ihm, Everett wieder auf die Beine zu stellen. »Ihr drei geht los. Wir treffen uns dann am Schiff.«
    Sie sahen mich an, als ob mir gerade ein zweiter Kopf gewachsen wäre. »Was soll das bedeuten?«, wollte Nicabar wissen.
    »Das soll bedeuten, dass ich die Mission zu Ende bringen will, die ich begonnen habe«, sagte ich. »Ich hatte bis her noch keine Gelegenheit, das Borandis für Shawn zu besorgen. Ach, Mist – Nask hat mir mein ganzes Geld abgenommen.«
    »Ich werde das Borandis beschaffen«, erbot sich Ixil. »Du gehst mit den anderen zurück.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie sind verwundet, Ixil«, erinnerte ich ihn. »Du bist der Einzige, der im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Du musst ihnen helfen, sicher zum Schiff zurückzukehren.«
    »Aber was wird dann aus Ihnen?«, fragte Everett besorgt. »Sie gehen ein großes Risiko ein, wenn Sie allein durch die Gegend

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