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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Wie geht es Shawn?«
    »Schlecht, aber nicht kritisch. Wenigstens hat er sich diesmal nicht wieder befreit. Tera hat dafür gesorgt, dass er richtig festgeschnallt wurde, bevor sie Position direkt hinter der Luke bezog.« Er spähte nach oben. »Eigentlich müsste sie auch noch dort sein – weder Everett noch Nicabar waren in der Lage, sie abzulösen. Gib dich zu erkennen, bevor du unter die Verschalung trittst; ich habe das Gefühl, dass sie noch ein wenig nervös ist.«
    »Ich weiß genau, wie sie sich fühlt«, sagte ich trocken, als Chort uns erreichte. »Alles in Ordnung, Chort?«
    »Ja, Captain McKell, vielen Dank«, pfiff er und beäugte mich. »Ich weiß aber auch, dass es Ihnen nicht so gut ergangen ist.«
    »Ich bin schon übler zugerichtet worden«, versicherte ich ihm. »Es sieht so aus, als ob Ixil während des Starts im Maschinenraum Dienst tun wird; ich möchte, dass Sie bei ihm bleiben für den Fall, dass er Hilfe braucht. Wir sind doch betankt worden, oder?«
    »Betankt und randvoll und bezahlt«, bestätigte Ixil. »Damit werden wir auf jeden Fall dorthin kommen, wo wir hinwollen.«
    »Gut«, sagte ich, setzte einen Fuß auf die unterste Stufe der Leiter und ließ ein letztes Mal den Blick schweifen. Es waren nirgendwo Patth oder Iykams zu sehen. Auch keine Polizisten oder Zollbeamte, was das betraf. Doch wo nun auch die letzte Zwiebelschale abgeschält war, wunderte mich das nicht. »Packen wir’s an.«

21
     
     
    Der fünftägige Flug nach Beyscrim war der längste Sprung über eine Etappe, den wir mit der Ikarus bisher versucht hatten. Wir zahlten auch den Preis für diese Verwegenheit – in Form von drei Hüllengraten und zwei Haarrissen. Jeder Defekt erforderte einen Außeneinsatz von zwei bis sechs Stunden, so dass die gesamte Arbeitszeit fast einen vollen Reisetag ausmachte.
    Das Frustrierendste – zumindest für die ungeduldigeren Besatzungsmitglieder – war aber, dass die Notwendigkeit solcher Reparaturarbeiten fraglich war, wo wir nun über die wahre Natur der Ikarus Bescheid wussten. Die Risse und Grate betrafen nämlich nur die Außenhülle, mit der Camerons Leute das Sphären-Artefakt ummantelt hatten, und es gab auch keinerlei Anzeichen dafür, dass das exotische Metall unter dem Druck litt, den der Hyperraum ausübte. Das gab Anlass zu mehreren lebhaften Diskussionen, von denen die meisten aber geführt wurden, während Chort und Ixil draußen mit den Reparaturarbeiten beschäftigt waren. Ich plädierte dafür, auch weiterhin Stopps für Reparaturen einzulegen, ob sie nun notwendig waren oder nicht. Weitere Plädoyers wurden nicht zugelassen …
    Es war nicht einfach nur Vorsicht oder gar Misstrauen gegenüber den ursprünglichen Konstrukteuren der Ikarus. Trotz Everetts Versicherung, dass sein Freund, der Arzt, über jeden Verdacht erhaben war, würden wir uns auf einer völlig unbekannten Welt einer weitgehend unbekannten Situation aussetzen. Und wo wir drei Verwundete hatten – sogar vier, wenn man Shawns gesundheitliche Probleme noch berücksichtigte –, sagte ich mir, je mehr Zeit zur Erholung wir unterwegs hatten, umso besser.
    Dennoch musste ich zugeben, dass Beyscrim beim ersten Vorbeiflug sich im Wesentlichen so darstellte, wie man uns den Ort beschrieben hatte. Der Planet rühmte sich gleich fünf öffentlicher Raumhäfen, von denen aber keiner Meimas levantinisch-lässigen Standards auch nur annähernd entsprach; und aus den Koordinaten, die Everetts Freund ihm genannt hatte, ging hervor, dass der Hafen auf halber Höhe eines Bergs und buchstäblich am Ende der Welt gelegen war. Das automatisierte Landesystem lotste uns zu einer Gruppe von Landefeldern etwa dreihundert Meter westlich und etwas unterhalb der herrschaftlichen Berghütte. Die Landezone grenzte ihrerseits von oben an eine ausgedehnte Fläche mit buschigen blau-grünen Bäumen. Ich wählte das Landefeld in nächster Nähe der Bäume aus, landete parallel zur Baumgrenze und so nah an den ausladenden Ästen, wie ich es vertreten konnte. Ich vergaß auch nicht, das Schiff zuerst zu drehen, so dass die Luke zum offenen, nicht mit Bäumen bestandenen Feld vor der Hütte wies.
    Tera stellte die Wahl des Landeplatzes allerdings in Frage. Sie wandte ein, dass ich das Schiff viel zu dicht am Rand der Landezone geparkt hätte und billigend in Kauf nahm, dass der Begrenzungswall durch das Gewicht der Ikarus zerstört wurde. Everett äußerte sich auch kritisch gegenüber meinem Landeplatz; nur missfiel ihm, dass

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