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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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lang sagte keiner von uns etwas. Onkel Arthur brach das Schweigen zuerst. »Was ist mit Ryland oder Antoniewicz?«, fragte er. »Ich bezweifle, dass Genf imstande gewesen ist, ihnen ein Exemplar des Erlasses persönlich zuzustellen.«
    »Das war auch gar nicht nötig«, sagte ich und runzelte die Stirn, als mir plötzlich ein Gedanke kam. »Der Patth-Botschafter hatte mir gesagt, dass Bruder John schon jede Verbindung zwischen uns leugnen würde.«
    »Zu dumm«, murmelte er. »Wie auch immer du über Antoniewicz denkst, seine Gruppe hätte vielleicht die Möglichkeit gehabt, dir da rauszuhelfen.«
    »Komischerweise hatte Tera mir schon einen ähnlichen Vorschlag gemacht«, sagte ich und dachte angestrengt nach, während eine weitere »Zwiebelschale« des Mordes an Jones sich in meinem Bewusstsein abschälte. »Obwohl sie im Gegensatz zu Ihnen nicht mit der Idee geliebäugelt hat, die Ikarus Verbrechern zu übergeben.«
    »Ich kann auch nicht sagen, dass ich damit liebäugeln würde«, sagte Onkel Arthur. »Aber wenn man vor der Wahl steht, ob Antoniewicz oder die Patth die Ikarus haben …« Er schüttelte den Kopf.
    Ich atmete tief ein. Das war es. Alle Puzzleteile waren an ihrem Platz, und es wurde Zeit, dass ich meine Pocket Aces ausspielte. »Und wenn Sie das alles haben könnten?«, fragte ich. »Die Ikarus mit sämtlichem Drum und Dran? Alles, was Sie immer gewollt haben. Wie weit würden Sie gehen, um es zu bekommen?«
    Für eine Weile sagte er überhaupt nichts und schaute mich auf diese Art und Weise mit seinen blassblauen Augen an, bei der ich immer das Gefühl hatte, dass er sich durch die verschiedenen Schichten meiner Psyche zu meiner Seele durchbohren wollte. »Es ist dir ernst damit«, sagte er schließlich. Es war keine Frage.
    »Todernst«, bestätigte ich. »Ich kann es tun. Bedenken Sie auch, dass wir, wenn wir nichts tun, die Ikarus verlieren werden. Entweder an die Patth oder …«
    »In Ordnung, ich bin einverstanden«, unterbrach er mich. »Was brauchst du?«
    Und in den nächsten zehn Minuten instruierte ich ihn bis ins kleinste Detail.
    Wie zu erwarten war, stand keiner der kleinen Flitzer zur Verfügung, als ich das StarrComm- Gebäude verließ. Das bedeutete noch einmal einen ausgiebigen Spaziergang. Unter Berücksichtigung der Gnadenfrist von einer Stunde, die ich Ixil gegeben hatte, bevor er sich als Pilot der Ikarus versuchen sollte, ging ich so schnell, wie es mit dem heftig schmerzenden Kopf und der Notwendigkeit, mich halbwegs unauffällig zu verhalten, zu vereinbaren war.
    Keiner der anderen war außerhalb des Schiffs zu sehen, als ich mich schließlich auf Sichtweite herangeschleppt hatte. Allerdings war auch nicht damit zu rechnen gewesen, jemanden draußen zu sehen – nicht, wenn Ixil und Nicabar die Einteilung des Wachtdienstes übernommen hatten. Ich hatte den Fuß der Leiter fast erreicht, als ich Pix entdeckte, der im Schatten einer Landekufe des Schiffs hockte. So ging er den Raumfahrern aus dem Weg, die selbst zu dieser späten Stunde noch unterwegs waren. Ich pfiff, und er sprang auf und huschte zu mir herüber. Es gelang mir, ihn zu fangen, bevor er mein Schienbein zu rammeln vermochte, und ich kraulte ihn kurz hinter den Ohren. »Ixil?«, rief ich leise.
    »Hier«, antwortete eine Stimme von oben und zu meiner Linken. Ich schaute auf, und da erschien auch schon Ixil hinter den festlich leuchtenden Lampen, die gemäß meiner Anweisung in den Lücken der Tarnverkleidung aufgehängt worden waren. »Irgendwelche Probleme?«
    »Keine«, sagte ich und schaute zu, wie er sich einen Weg durch eine der größeren Lücken bahnte und sich auf den Boden fallen ließ. »Und bei euch?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist sehr ruhig gewesen«, sagte er und zeigte in die Richtung hinter mir. Ich drehte mich um und sah, dass Chort sich von einem abgestellten Betankungsfahrzeug löste und zu uns kam. »Gefällt es dir, was Chort und Tera mit den Lampen gemacht haben?«
    »Sehr nett«, lobte ich und schaute wieder zu den Lichtem auf. »Und eine schöne Scharfschützenstellung hast du dort oben auch gefunden.«
    »Das war eigentlich Chorts Idee«, sagte Ixil, als er mir Pix abnahm und ihn sich auf die Schulter setzte. »Er hatte dort oben Ausschau gehalten, als Nicabar, Everett und ich zurückkamen. Weil Kalixiri doch etwas auffälliger sind als Craea, habe ich ihn dort abgelöst und auf der besser sichtbaren Oberseite des Betankungsfahrzeugs postiert.«
    »Klingt vernünftig«, sagte ich.

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