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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Wieso erzählst du die Geschichte nicht von Anfang an?«, fragte Ixil.
    Also fing ich ganz von vorne an – damit, dass man mich auf Meima beinahe verhaftet hätte – und erzählte ihm dann die ganze Geschichte, die damit endete, dass ich vor einer halben Stunde fast auf Xathru den Tod gefunden hätte. Die zwei Frettchen kamen während meiner Erzählung zweimal vorbei, luden ihre gesammelten Informationen bei Ixil herunter und erhielten vermutlich neue Instruktionen, ehe sie wieder verschwanden. Angesichts der Tatsache, dass Ixil keinen der Akteure kannte, die in diese Angelegenheit verwickelt waren, fragte ich mich, wonach seine Späher überhaupt Ausschau halten sollten. Vielleicht war es aber auch nur der schiere Kalix-Jagdinstinkt.
    »Da scheine ich eine Menge spannender Action verpasst zu haben«, sagte er, als ich fertig war. »Schade.«
    »Du wirst vielleicht noch auf deine Kosten kommen«, sagte ich. »Es ist schließlich noch ein langer Weg bis zur Erde.«
    »Das stimmt«, bestätigte er. »Du sagtest, du hättest die Waffen der Aliens an dich genommen?«
    Ich gab sie ihm. Er betrachtete für einen Moment eine der versengten Waffen, rümpfte die Nase wegen des Brandgeruchs und wandte sich dann der anderen zu. »Interessant«, sagte er und unterzog sie einer gründlichen Musterung. »Koronaentladungs-Waffen sind zwar nicht der letzte Schrei -ich gehe anhand deiner Beschreibung davon aus, dass es sich um solche handelt –, aber von einer solch kompakten Ausführung habe ich noch nie gehört.«
    »Ich habe noch nie eine gesehen, egal welcher Größe«, sagte ich. »Aber ich sage dir eins: Bei diesen Dingern ist eine Identifizierung der Opfer praktisch unmöglich.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte er ernst. »Gesicht, Netzhaut und Fingerabdrücke sowie Ausweise oder Datenträger, die das Opfer mitführt, werden zerstört oder zumindest stark beschädigt. Ein praktischer Nebeneffekt des tödlichen Schusses.«
    »Du bist schon ein böser Zyniker«, knurrte ich. »Ich hoffe nur, dass hier kein Zusammenhang mit den Schlägern in der Taverne besteht.«
    »Ich halte das für sehr unwahrscheinlich«, versicherte Ixil mir. »Von den enormen Herstellungskosten und der relativ leichten Identifikation einmal abgesehen, haben Korona-Waffen naturgemäß eine sehr kurze Reichweite. Drei Meter, würde ich sagen. Maximal vier.«
    Ich schauderte. Es gab sehr viele denkbare Situationen, wo eine Schussentfernung von vier Metern völlig ausreichend gewesen wäre. »Erinnere mich daran, dass ich bei nächster Gelegenheit Schießübungen auf kurze Distanz mache.«
    »Gute Idee.« Er schob die Waffen in seinen Hüftbeutel. »Ich werde später versuchen, eine dieser Waffen in ihre Einzelteile zu zerlegen und zu analysieren. Im Moment interessiere ich mich aber mehr für diesen tödlichen Unfall.«
    »Ich muss gestehen, dass ich im Moment mit meinem Latein am Ende bin«, sagte ich und ärgerte mich über mich selbst. Seltsame und unerfreuliche Dinge ereigneten sich um mich herum, ohne dass es mir bisher gelungen wäre, diese Dinge in den Griff zu bekommen. »Ich habe eine Diagnose für das ganze System laufen lassen, habe aber nach wie vor keine Ahnung, wieso der Gravitationsgenerator urplötzlich wieder angesprungen ist.«
    »Du bist natürlich auch kein Experte in diesen Dingen«, stellte Ixil nüchtern und sachlich fest. »Es gibt im Wesentlichen drei Orte, von denen aus der Generator eingeschaltet werden kann: die Brücke, der Maschinenraum und der Computerraum.«
    »Richtig«, sagte ich. So viel wusste ich auch schon. »Ich war auf der Brücke – und ich habe ihn nicht wieder aktiviert. Revs Nicabar war im Maschinenraum, und Tera befasste sich mit dem Computer.«
    »Sie waren beide allein, nehme ich an?«
    »Nicabar auf jeden Fall«, sagte ich. »Der einzige Weg in den Maschinenraum führt nämlich durch die Verschalung, die zu diesem Zeitpunkt als Luftschleuse diente.«
    »Eigenartige Konstruktion«, murmelte Ixil und schaute sich um.
    »Was du nicht sagst«, sagte ich trocken. »Ob Tera auch allein war, weiß ich nicht – aber die einzige Person, die bei ihr hätte sein können, war Hayden Everett, unser Sanitäter.«
    »Der, wie du sagtest, Jones auch mit seinem Anzug geholfen hatte, bevor der Zwischenfall sich ereignete«, sagte Ixil nachdenklich.
    »Du meinst, es besteht hier ein Zusammenhang?«
    Er zuckte die Achseln; eine menschliche Geste, die er mir abgeschaut hatte. »Nicht unbedingt. Ich konstatiere nur eine

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