Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Tatsache. Und ich konstatiere folgende Tatsache: Wenn Everett nicht bei Tera war, bedeutet das, dass auch alle anderen Besatzungsmitglieder allein waren.«
    »Das ist nicht ganz richtig«, korrigierte ich ihn. »Geoff Shawn, unser Elektroniker, war auf die Brücke gekommen, um Chorts Außeneinsatz auf meinen Bildschirmen zu beobachten.«
    »Wirklich«, sagte er. »Interessant.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »In welcher Hinsicht?«
    »Ich sagte doch, dass es im Wesentlichen drei Orte gäbe, von wo aus man den Gravitationsgenerator einschalten könnte«, sagte er und fuhr sich mit seinen kurzen Fingern nachdenklich über die Wange. »Aber es gibt wahrscheinlich noch ein paar andere Stellen, von denen aus jemand Strom ins System einspeisen könnte.«
    »Ja, das hatte ich auch schon befürchtet«, sagte ich nachdenklich. »Es hat wohl keinen Sinn, vor der Möglichkeit die Augen zu verschließen, dass man dieses Ding auch mit einer Zeitschaltuhr aktivieren könnte.«
    »Du meinst, dass Shawn nur aus dem Grund auf der Brücke erschienen sei, um sich ein Alibi zu verschaffen?«
    »So etwas in der Art.«
    Er zuckte erneut die Achseln. »Wenn er schon in der Lage war, auf das System zuzugreifen, wüsste ich nicht, weshalb er es nicht auch mit einer Zeitschaltuhr zu koppeln vermocht hätte.« Er hielt kurz inne. »Natürlich gilt das dann auch für Chort und Jones.«
    Ich runzelte die Stirn. »Du machst wohl Witze.«
    »Von wegen«, erwiderte er. »Betrachte doch mal die Fakten. Chort wurde beim Absturz nicht verletzt, jedenfalls nicht ernsthaft. Und falls Jones das ausgeheckt hatte, hat er vielleicht auch eingeplant, ihn abzufangen, bevor er zu tief fiel.«
    »Und seine Motive?«
    »Wessen – Jones’ oder Chorts?«
    »Beider.«
    Ixil zuckte die Achseln. »Welches Motiv hat überhaupt eines der Besatzungsmitglieder? Aus diesem Grund zögere Ich auch noch, bei diesen Vorkommnissen einen Vorsatz zu unterstellen.«
    Ich seufzte, aber er hatte wohl Recht. Angesichts der unfallträchtigen Konstruktion der Ikarus wären Störfälle wohl eher die Regel als die Ausnahme. »Was ist mit Jones’ Atemgerät?«
    Ixil stieß ein leises Zischen zwischen den Zähnen aus. »Dieser Punkt gefällt mir allerdings gar nicht«, sagte er. »Ich nehme an, du hast auch noch keine Erklärung dafür gefunden.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir haben den Anzug und das Atemgerät zusammen mit Jones’ Leiche übergeben müssen.«
    »Das hatte ich schon befürchtet«, sagte er. »Ich hätte gern einmal einen Blick darauf geworfen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, ob es auch nur theoretisch möglich ist, dass ein Atemgerät auf diese Art und Weise versagt.«
    »Dann denkst du also an Sabotage?«
    »Das wäre meine Vermutung; aber auch hier stellt sich die Frage, zu welchem Zweck? Weshalb hätte irgendjemand an Bord Jones töten sollen?«
    »Woher soll ich das denn wissen?«, fragte ich gereizt. »Diese Leute sind mir doch völlig fremd.«
    »Ganz genau«, sagte er. »Deiner Beschreibung nach zu urteilen, wie Cameron seine Besatzungsmitglieder angeheuert hat, müssen all diese Leute sich völlig fremd sein.«
    Ich runzelte die Stirn. Diesen Aspekt hatte ich noch gar nicht berücksichtigt. »Du hast Recht«, sagte ich langsam und erinnerte mich wieder an diese erste Versammlung am Fuß der Rampe der Ikarus. »Niemand hat den Anschein erweckt, als ob er einen der anderen kennen würde. Jedenfalls habe ich nichts Derartiges bemerkt.«
    »Woraus folgt, dass – falls irgendeiner dieser Vorfälle auf Vorsatz beruht – es eine andere Motivation geben muss«, schloss Ixil. »Vielleicht die allgemeine Sabotage des Schiffs oder die systematische Ausschaltung der Besatzung.«
    »Und dass Camerons Nichterscheinen am Schiff damit im Zusammenhang steht?«, sagte ich.
    »Könnte sein«, pflichtete Ixil mir bei. »Die groß angelegte Suchaktion, die wir in der Nähe der archäologischen Ausgrabungsstätte gesehen haben, würde diese Theorie auch stützen; ganz zu schweigen von deinen Spielkameraden mit den Hightech-Waffen.«
    Ich trommelte mit den Fingern aufs Deck. »Was haben wir also konkret?«
    »Ein paar Unbekannte«, sagte Ixil. »Soweit ich weiß, wäre da vor allem diese geheimnisvolle Fracht, die du transportierst. Hast du vielleicht eine Ahnung, woraus sie besteht?«
    »Keinen blassen Schimmer«, sagte ich. »Ich habe nichts im Computer gefunden, und es sind auch keine Öffnungen auf der Risszeichnung aufgeführt, die uns als Anhaltspunkt dienen

Weitere Kostenlose Bücher