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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Frage«, sagte ich und versuchte möglichst seriös zu klingen. Dabei betrachtete ich ihr Profil und wünschte mir, ich hätte gewusst, was sich hinter diesen haselnussbraunen Augen verbarg. Hatte sie vielleicht mit jemandem gesprochen, als wir auf Xathru waren? Hatte sie vielleicht etwas von meiner zwangsweisen Geschäftsverbindung mit Bruder John und der Antoniewicz-Organisation gehört? »Was ist mit Ihnen?«, fragte ich im Versuch, das Thema zu wechseln. »Wie lange fliegen Sie denn schon?«
    »Noch nicht lange«, sagte sie. »Was machen Sie, wenn Sie keine legale Arbeit bekommen?«
    So viel also zum Themenwechsel. »Manchmal gelingt es uns, eine Intrasystem-Fracht zu ergattern«, sagte ich ihr. »Hin und wieder finden wir auch Gelegenheitsarbeiten in den Häfen, wo wir gerade festsitzen, bis sich wieder etwas Neues ergibt. Meistens ist aber Schmalhans Küchenmeister.«
    »Dann kann ich also davon ausgehen, dass Sie kein großer Fan der Patth sind?«
    »Niemand, der sich seinen Lebensunterhalt mit Frachttransporten verdient, ist ein Fan der Patth«, sagte ich düster und erinnerte mich wieder an das Gespräch mit Nicabar. »Wollen Sie mir auf diese subtile Art und Weise unterstellen, dass wir eine Patth-Fracht transportieren?«
    Ich wusste, dass eine gute Schauspielerin ein großes Repertoire hatte, sich mit Körpersprache, Stimme und Mimik auszudrücken. Doch die leichte Röte, die Teras Wangen kurz überzog, gehörte sicher nicht dazu. »Es wäre jedenfalls nicht in unserem Interesse«, sagte sie. Der bemüht beiläufige Tonfall stand allerdings in einem scharfen Kontrast zu den Emotionen, die durch die roten Wangen durchschimmerten. »Obwohl ich bezweifle, dass wir bis zur Ankunft auf der Erde Gewissheit erlangen werden.«
    »Und selbst dort ist es noch fraglich«, sagte ich. »Wer auch immer am Bestimmungsort für Borodin arbeitet, ist nicht verpflichtet, uns beim Öffnen des Laderaums als Zuschauer zu dulden.«
    »Nein, natürlich nicht«, murmelte sie, fast wie zu sich Reibst. »Ich frage mich nur, weshalb er uns angelogen hat, als er sagte, dass er uns begleiten würde.«
    »Wer – Borodin? Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, dass er uns angelogen hat?«
    Sie zuckte die Achseln. »Sie haben doch diese Nachricht gesehen, die er hinterlassen hat. Er musste sie schon geschrieben haben, bevor die Ihmisit den Hafen über Nacht schlossen.«
    Ich dachte an Direktorin Aymi-Mastr von der Hafenmeisterei Meima und an diese Mordanklage, von der sie gesprochen hatte. »Vielleicht hat er die Nachricht auch nur vorsichtshalber hinterlassen«, spekulierte ich. »Vielleicht wollte er uns doch begleiten, ist aber durch unvorhergesehene Umstände daran gehindert worden.«
    Sie schnaubte. »Klar. Eine volle Flasche oder ein warmes Bett. Die Umstände eben.«
    »Oder eine kleine Mordsache«, sagte ich.
    Sie schaute mich mit schmalen Augen an. »Mord?«
    »Ganz genau«, sagte ich. »Dem Vernehmen nach ist gegen ihn ein Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen worden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist schwer zu glauben«, sagte sie. »Der Mann hat doch einen so guten und seriösen Eindruck gemacht.«
    »Genau das habe ich auch gesagt, als sie mich deswegen befragten«, sagte ich zustimmend. »Gut zu wissen, dass wir uns wenigstens in einem Punkt einig sind.«
    »Gemach, gemach«, sagte sie. »Ich habe nicht gesagt, ich würde nicht glauben, dass er es getan hat. Ich sagte nur, dass es schwer zu glauben sei. Ich kenne den Mann schließlich nicht persönlich.«
    »Ja, ich verstehe«, pflichtete ich ihr bei. Dabei verstand ich weitaus mehr, als sie wahrscheinlich ahnte. Dass sie bei der Erwähnung der Patth unwillkürlich errötet war, hatte mir einen Einblick in ihre emotionale Befindlichkeit verschafft – wie auch die Tatsache, dass sie überhaupt keine »farbliche Reaktion« gezeigt hatte, als ich ihr von der Mordanklage erzählte, die man gegen Borodin/Cameron erhoben hatte. Und das trotz der angeblichen totalen Überraschung, als sie diese schockierende Nachricht vernommen hatte.
    Vielleicht hatte sie ihr Quantum an Gefühlsregungen für einen Tag schon aufgebraucht. Oder sie hatte sich aus dem ganz einfachen Grund nicht über die Mordanklage gewundert, weil sie schon darüber Bescheid wusste.
    »Computerspezialistin Tera?«, drang Chorts pfeifende Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich glaube, ich bin hier fertig. Soll ich den Rest der Hülle auch noch überprüfen?«
    Ich beobachtete Tera noch immer aufmerksam; sonst

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