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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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lehnte mich auf dem Sitz zurück. »Irgendjemand hat es auf die Ikarus abgesehen«, sagte ich. »Sie wollen sie unbedingt haben.«
    Er runzelte die Stirn. »Wieso?«
    »Ich weiß nicht, wieso«, sagte ich, zog Thompsons Dokumente aus der Tasche und gab sie ihm. »Aber ich weiß, wer.«
    Er blätterte die Papiere durch und hielt schließlich an der gleichen Stelle inne wie ich. Er starrte auf die schlichte ID-Karte, die nur mit der Personalnummer und dem verschnörkelten amtlichen Siegel versehen war, und die Frettchen auf seinen Schultern zuckten synchron mit dem von ihm empfundenen Erstaunen. »Ich fasse es nicht«, sagte er mechanisch und schaute zu mir auf.
    »Ich kann es auch kaum glauben«, bestätigte ich grimmig. »Aber es ist wahr. Mein Freund, wir werden von den Patth gejagt.«

7
     
     
    »Aber das ergibt doch gar keinen Sinn«, wandte Ixil ein.
    »Ganz im Gegenteil – es ergibt durchaus einen Sinn«, erwiderte ich. »So viel steht fest. Nur dass wir eben noch nicht wissen, welche Logik sich dahinter verbirgt.«
    Ixil murmelte etwas in seiner »Muttersprache« und strich mit dem Finger über die Ecke meines Spinds. Nachdem ich uns in den Hyperraum befördert und die Brücke an Tera übergeben hatte, hatten wir uns zu einem Gespräch in meine Kabine zurückgezogen – dem Ort im ganzen Schiff, wo wir noch am ungestörtesten waren. Eigentlich war es Shawns Schicht, und Chort hätte im Maschinenraum Dienst tun sollen; doch in Anbetracht des Zustands, in dem Shawn sich befunden hatte, als ich ihn das letzte Mal sah, hätte ich mir von ihm nicht einmal ein Butterbrot schmieren lassen. Ganz zu schweigen davon, ihm ein Schiff anzuvertrauen, auf dem ich mich befand.
    Und in der Zwischenzeit hatte ich auch die Gelegenheit gehabt, gründlich nachzudenken. »Schau mal, es ist doch ganz einfach«, fuhr ich fort. »Zumindest im Prinzip. Die Archäologen haben bei dieser Ausgrabung auf Meima einen sensationellen Fund gemacht – das folgt allein schon daraus, dass Cameron selbst dorthin geflogen ist, um sich ein Bild davon zu machen. Und dann haben sie die Ikarus ins Spiel gebracht …«
    »Einen Moment«, unterbrach Ixil mich. »Wie haben sie das Schiff überhaupt reingebracht, ohne dass die Hafenmeisterei den Vorgang dokumentiert hat?«
    »Wahrscheinlich in Einzelteilen«, mutmaßte ich. »Du hast doch selbst gesehen, wie diese Dinger aussehen -es spricht also einiges dafür, dass Cameron es stückweise hergebracht hat, und dann haben seine Techniker es montiert. Vielleicht hat das Archäologenteam auch noch mitgeholfen. Sie haben es wahrscheinlich unterirdisch zusammengebaut, was auch erklären würde, weshalb keines der anfliegenden Schiffe es auf der Oberfläche bemerkt hat.«
    »Dann ist diese schwere Explosion, von der Hafenmeisterin Aymi-Mastr dir erzählte, also dadurch verursacht worden, dass man die Decke einer dieser Hüllen abgesprengt hat, damit das Schiff starten konnte.«
    »Richtig«, sagte ich und nickte. »Praktischerweise wurden dadurch auch die Sensoren des Raumhafens geblendet, so dass das Schiff unbemerkt starten konnte. Ich würde einiges dafür geben, wenn ich wüsste, was sie dem Sprengstoff oder der Staubschicht beigemischt haben, um diesen Effekt zu erzielen – hier hatten Camerons Techniker wahrscheinlich auch die Finger im Spiel.«
    »Und wieso sind sie dann nicht einfach verschwunden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Entweder hatten sie noch keine Besatzung zusammengestellt, oder sie wollten eine offizielle Bestätigung des Raumhafens, um der ganzen Aktion einen Anschein von Legitimität zu verleihen.«
    »Vielleicht wollten sie auch das ganze Archäologenteam rausholen«, sinnierte Ixil. »Auf dem Schiff gibt es sicher noch jede Menge Platz.«
    »Klingt plausibel«, pflichtete ich ihm bei und warf einen Blick auf die dreistöckige Koje. »Aber sie konnten doch nicht alle gleichzeitig an Bord gehen und starten. Sie wussten schließlich, dass die Behörden eine Untersuchung wegen der Explosion durchführen würden. Und wenn die Ermittler den Ort der Explosion dann verlassen vorgefunden hätten, wären bei ihnen alle roten Lampen angegangen. Und das galt es unbedingt zu vermeiden.«
    »Also ist die Ikarus im Schutz der Wolke gestartet, hat den Planeten vielleicht einmal umkreist und sich dann in die Schlange der Schiffe eingereiht, die auf eine Landeerlaubnis warteten. Nach der Landung haben sie die gefälschte Lizenz der Hafenmeisterei von Gamm für versiegelte Fracht

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