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Zander, Judith

Zander, Judith

Titel: Zander, Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die wir heute saagten Dinnge
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angefangen hätt und immer noch bei seine
Alten die Bude vollgefurzt hätt, die ganzen drei Jahre. Na ja, da fand ick ihn
ja noch ganz gut. Da hab ick doch gedacht, so mach ick dat uch, so wie Stefan,
streng mir n bisschen an inne Schule, jeenfalls mehr als die andern Hoschis,
denn krieg ick uch sone Lehrstelle, gleich hier umme Ecke irgendwo, vielleicht
sogar bei Stefan sein Chef, brauch ick uch nich wegziehn, inne eigne Bude und
so, bleib ick bei mein Vadder und kann dat ganze Geld für mich behalten. So wie
Stefan, der hat dat ja schlau gemacht im Prinzip. Scheiß uff die Alten, Mann,
die hältste die Zeit denn uch noch aus, inner Woche biste kaum da, am
Wochenende pennste.
    »Und, haste schon wat danach?«
    »Wie jetz, Lehre oder wat?
Nee.«
    »Na, mich hat der ja damals
gleich genommen, gleich nache Schule, der kannte ja uch mein Vadder, der wusste
ja, dat er da n Orntlichen kriegt und nich son Schluschek.«
    Ja ja, Wodrich, dat wissen wir
nu ja, dat du hier der Superman bist, ne! Geh die Weiber bumsen, Mann, die
haben doch alle gleich feuchte Schlüpper gekriegt, wie se dich uffn Radar
hatten, aber laber mich hier nich voll!
    »Na, ma unter uns, Ecki, guck
dich doch ma um hier, wat siehstn da? Dat sind doch alles Loser, alles Loser
sind dat doch, weißte, wat n Loser is? Gibt uch n richtiges deutsches Wort für:
Versager! Echt, Mann. Guck doch bloß ma den da an, Mann, das's doch einer vonne
Börner-Sippe, oder? Seh ick doch gleich.«
    »Jo, das's Börner. Sandro. Der
is eh nich ganz dicht.« Isser ja uch nich. Trotzdem, brauch Wodrich jetz
trotzdem nich uff den rumhacken. Kommt der hier an und fängt an, über uns
abzulästern, oder wat?
    »Na, is doch kein Wunder! Is
doch alles Inzest bei die. Da vögelt doch jeder jeden. Frag den doch ma, der
hat bestimmt uch schon mit seine Schwester, und nich bloß dat. Der hat bestimmt
schon bei Oma im Bett gelegen. Ähh! Alles Abschaum is dat, richtig Abschaum,
sag ick dir! Arbeitsscheues Pack! Früher hätt't sowat nich gegeben, wenn du
weißt, wat ick mein, weißte? Aber Mann, du Ecki, du hast dat doch nich nötig,
mit die hier rumzulungern. Du musst ma zusehn, dat du wegkommst hier. Oder is
dat wegen de Weiber?«
    »Quatsch!«
    »Könnt ick ja verstehn, sind
ja n paar bei. Aber Weiber gibt't überall. Ick hab ja früher uch nix anbrennen
lassen, weißte ja. Mann, wenn ick dadran denk, wo mein Schwanz schon überall
dringesteckt hat! Steffi, kennste die noch, die war geil. Die hatte wat druff,
sag ick dir. Na, nu hab ick ja meine Süße, Susi, aus Eggesin. Weißt wat, ick
war uch ihr Erster! Schon ma eine geknackt? Geil, Mann! Wie heißtn die da mitte
dicken - Ohren?«
    »Die? Das's Jacqueline.«
    »Ey, haste schon ma mit der?«
    Mann, der geht mir vielleicht
uffh Sack! Klar, klar hab ick schon mit Jacqueline. Denken die doch alle.
»Nee.«
    »Na denn wird't aber Zeit!
Guck dir die doch ma an, ey! Und in drei Jahrn is die mit lang, da wird die
fett, siehste jetz schon, musste jetz ernten! Und die andre da, die Lütte?«
    »Wat jetz?«
    Wat will der jetz mit Sabrina?
»Na die da, wie heißt die?«
    »Eh, Stefan, die kriegste
sowieso nich.«
    »Wieso nich, lässt keinen ran,
wa, noch Jungfrau, wa, wetten?«
    »Weiß nich.«
    Weiß ick wirklich nich. Aber
wenn. Is mir uch egal. Sabrina, eh. Guckt mich nich mehr mitm Arsch an
neuerdings. Dabei hab ick ihr neulich ne halbe Schachtel Konfekt geschenkt, im
Ernst. Hatt ick bei meine Oma mitgehn lassen. Na, ick wusst erst nich genau,
hab ick denn tagelang mit mir rumgeschleppt, waren ja uch immer die andern
dabei. Aber einma is se mir abends alleine übern Weg gelaufen, ick hab se schon
von Weiten erkannt, obwohl dat schon dunkel war, ick wusst sofort, dat dat
Sabrina is, und da hab ick gedacht, jetz oder nie.
    »Hi, Sabrina«, hab ick gesagt,
und sie, so ganz piepsig: »Hi, Ecki«, bloß so im Vorbeigehn, die is nich
stehngeblieben. Und ick dachte so, Scheiße, traust dir ja doch nich, Ecki, aber
denn hab ick uff einma doch gesagt: »Ey, Sabrina, wart ma!«
    Und denn hat se sich so
umgedreht, und ick hab ihr die Schachtel hingehalten, »hier, is für dich«, hab
ick gesagt. Da hat se erst ma komisch geguckt, und ick hab gesagt: »Kannste
ruhig nehmen, is nich giftig!« Obwohl, ick wusst ja uch nich, wie lange dat nu
schon bei meine Oma rumgelegen hatte.
    Und denn hat se dat uch
genommen, und hat gesagt: »Danke.«
    Und wie sie schon
weiterwollte, sag ick denn noch: Ȇbrigens, du kannst uch ruhig
>Christian< zu mir

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