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Zander, Judith

Zander, Judith

Titel: Zander, Judith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die wir heute saagten Dinnge
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aber
helfen dürft ich dir nich, das hast du nich erlaubt, du hast dir um mich immer
mehr Sorgen gemacht als um dich, »Maria, du musst dich n bisschen schonen«,
hast du gesagt und mir einen Stuhl hingestellt und einen Teller mit Essen, mit
so Sachen, die wir bei uns schon lange nich mehr zu sehen gekriegt hatten, wo
ihr das bloß noch alles herhattet. »Ausm Keller«, hast du gesagt, »iss man, is gut
für dein Kind«. Hat aber auch nix mehr genutzt.
    »Wenn bloß Vater heil
wiederkommt!« Du hast nich gejammert, aber das hast du immer gesagt, und ich
hab mich dabei immer n bisschen gewundert, weil er ja nu doch auch schon
längst nich mehr heil war, als er losmusst, aber du hast wohl gedacht, dass er
sich bloß nich noch das zweite Auge ausschießen lässt.
    »Na, und dein Theo?«, hab ich
denn mal gefragt, weil du über den nie was gesagt hast.
    »Na, der auch!«, hast du
gesagt, mehr nich. Mehr war da nich rauszukriegen aus dir, aber ich weiß noch,
als du das gesagt hast, hast du dich gleich umgedreht und dir denn kurz mit dem
Schürzenzippel übers Gesicht gewischt, aber das war das einzige Mal, wo ich so
was bei dir gesehn hab. Wo du vielleicht bisschen geweint hast.
    Aber du hast doch Glück
gehabt, Anna Hanske, siehst du, dein Vater is wiedergekommen und sogar dein
Theo, und keinen Ärger hast du gehabt wegen deine Großmutter, und wenns nu
vielleicht doch Gott gibt, denn würd ich sagen, dass ers aber gut mit dir
gemeint hat, dass er dich ja in Ruhe gelassen hat, und da könntst du vor ihm
auffe Kniee fallen und für danken, wenn du nu noch leben würdst.
     
    HENRY
     
    Wenn er erst mal hier raus
ist, kauft er sich vielleicht eins, genau so eins wie Stefan, das ist ja klar,
und dann können sie gar nichts mehr machen. Weil er dann weg ist von hier, weil
er dann nämlich wieder in Bresekow ist, und dann können sie nicht mehr sagen,
dass das nicht gut für ihn ist, und Oma kann das auch nicht mehr sagen, weil
sie schon tot ist, und Erna. Nein, nein, nein, Erna auch nicht, sie ist weg,
sie ist weg. Und dann wohnt er ganz alleine in Omas Haus, weil Oma ja weg ist,
und Onkel Peter ist auch weg, und keiner darf da einziehen, bloß er, und auch
nicht seine Mutter, wenn sie auf einmal kommt. Wenn sie auf einmal vorbeikommt
und sagt, ich wollt doch mal sehen, was Henry macht. Und dann sagt er, dass er
jetzt hier wohnt, weil Oma tot ist, und weil einer auf das Haus aufpassen muss,
und wenn sie fragt, ob sie jetzt auch hier wohnen darf, dann sagt er, nein,
dann sagt er, dass sie bleiben soll, wo der Pfeffer wächst. Wo der Pfeffer
wächst, ha ha, wo der Pfeffer wächst, er hat immer gelacht, wenn Oma das gesagt
hat. Wenn er gefragt hat, wo seine Mutter ist und wann sie denn mal kommt und wie
sie denn aussieht und warum sie denn nicht da ist und wo sie denn überhaupt
ist. Dann hat sie gesagt, dass er aufhören soll zu fragen, dass seine Mutter
eben nicht mehr da ist und dass seine Mutter jedenfalls nicht so viel gefragt
hat wie er. Was sie denn gefragt hat, seine Mutter. »Henry, jetz is gut. Geh
ein bisschen nach draußen.«
    Er wollte aber gar nicht nach
draußen, weil die andern immer gesagt haben, wenn er ankam: »Guck ma, da kommt
Haha«, und dann haben sie gesagt, na Haha wie gehts na Haha willste heut wieder
Steffi hinterher willst ihr ma untern Rock gucken wa die hat aber heute Hosen
an eh komm ma her Steffi sag ihm ma dat er dir heut nich untern Rock gucken
kann dat er sich verpissen soll na los oder nee nee ick weiß wat sag ihm ma dat
er dir denn ma erst sein Ding zeigen soll na los Haha zeig ihr ma dein Ding
vielleicht lässt se dich denn ma unter ihren Rock gucken die is ganz scharf
dadrauf dat du ihr ma dein Ding zeigst los zeig ihr ma deinen kleinen Pimmel
oder genierste dich nu uff einma brauchst dich doch nich zu genieren den hat
doch nu sowieso schon dat halbe Dorf gesehn oder weißt dat nich mehr Haha bloß
Steffi nich die hat dat ja leider verpasst wa Steffi da is dir aber wat
entgangen kann ick dir sagen aber sag ma bittebitte zu Haha denn zeigt ern dir
vielleicht noch ma nu hab dich ma nich so wir sind doch deine Freunde oder wir
sind doch alle Hahas Freunde oder dat willst du doch immer dat wir deine
Freunde sind. Und dann haben sie gelacht, und er hat auch gelacht, und dann
haben sie noch mehr gelacht, und er hat »ha ha« gemacht, »ha ha, ha ha«.
    Er wollte aber gar nicht
Steffi sein Ding zeigen, und Steffi wollte auch gar nicht seine Freundin sein,
als er sie gefragt hatte, »Willst du

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