Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
tropfte ein Wasserhahn. Ein Auto fuhr vorbei und der Nachbar ging mit seinem Hund Gassi. Das erinnerte ihn an den Welpen.
Er hatte Z zu Hause gelassen und Schüsseln mit Wasser und Hundefutter in der Küche bereitgestellt. Er konnte den Hund nicht zu Yvette zurückbringen – noch nicht. Samson hatte ihm deutlich gemacht, dass der Welpe Teil der Abmachung war, ob es ihm nun passte oder nicht. Vorerst hatte er das Tierchen am Hals. Doch sobald dies hier vorbei war, würde der Hund wieder dort hingelangen, wo er hingehörte – zu Yvette und Haven. Unter keinen Umständen würde Zane ihn behalten.
7
Portia verlieh ihrem Make-up den letzten Schliff und blickte auf ihre Armbanduhr. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, wenn sie rechtzeitig zu ihrem Date kommen wollte. Sich nach unten und an Zane vorbeizuschleichen würde nicht viel Sinn ergeben, da dieser sich so auf der Couch geparkt hatte, dass er alle Geschehnisse im Erdgeschoss beobachten konnte. Ihre einzige Chance war, durch ein Fenster im ersten Stock zu entkommen.
Sie war nicht gut im Klettern, doch sie konnte springen. Von ihrem Fenster aus nach unten in den Garten waren es nur knapp fünf Meter. Kaum der Rede wert für einen Hybrid. Portia drückte das altmodische Schiebefenster nach oben soweit es ging und spähte nach draußen in die Finsternis. Unter dem Fenster wuchs Gras, das ihr eine geräuschlose Landung verschaffen würde. Sie musste sich auch keine Sorgen machen, dass Zane sie sehen konnte, wenn sie hinunter sprang, da ihr Zimmer über der Garage und dem Wäschezimmer lag: Es gab dort kein Fenster, vor dem aus sie gesehen werden konnte.
Portia hob ein Bein durchs Fenster und erhaschte einen Blick auf ihre Schuhe. Mit Stöckelschuhen zu springen war definitiv nicht empfehlenswert. Rasch zog sie ihre Schuhe aus und warf sie aus dem Fenster ins Gras. Sie machten beim Aufprall einen leicht pochenden Laut. Portias Herzschlag setzte kurz aus. Hatte Zane es gehört? Sie blieb regungslos stehen und hielt den Atem an, lauschte nach Geräuschen im Haus, doch nichts rührte sich.
Erleichtert schwang sie ihre Beine, dann ihren Körper nach draußen. Sie verfluchte die Bauweise des Schiebefensters, da es sich im Gegensatz zu einem normalen Fenster nur halb öffnen ließ, was sie dazu zwang, sich mit dem Gesicht in Richtung Hauswand hinauszuhängen. Mit den Händen an die Fensterbank klammernd drückte sie sich von der Wand weg und ließ los. Ihre Knie dämpften den Aufprall ab, als sie im kalten, feuchten Gras landete. Portia lächelte in sich hinein. In einem Gymnastikwettkampf hätte sie eine glatte zehn für die Landung bekommen.
Sie wischte sich ihre Hände am Rock ab und drehte sich um, um ihre Schuhe einzusammeln.
Der Schock war nicht das Einzige, das sie an die Hauswand zurückkatapultierte.
„Gehst du aus?“, fragte Zane, als er sie an den Schultern packte und gegen die Mauer drückte.
Mit aussetzendem Herzschlag und somit verminderter Sauerstoffversorgung ihres Gehirns war Portias Fähigkeit zu antworten stark eingeschränkt. Oder lag es daran, dass Zanes Körper nur Zentimeter von ihrem entfernt war, weswegen sie plötzlich sprachlos war? Sie spürte seine Hitze, als würden kleine Flammen von seinem Körper auf ihren überspringen, die ihre Zellen entfachten wie ein Streichholz ein Kaminfeuer. Wenn sie das nicht aufhielt, würde ihr gesamter Körper auflodern. Schon jetzt wanderte die Hitze in all ihre Extremitäten und selbst ihre nackten Füße waren warm, als trüge sie Plüschpantoffeln.
Doch die Wärme war nicht die wohlige Wärme, die sie von einem Kaschmirpullover oder einer Wolldecke kannte. Die Hitze, die sie empfand, war einnehmend, verschlingend, zerstörend. Ihr Instinkt sagte ihr, sie solle von diesem Feuer fernbleiben, um sich nicht zu verbrennen, doch alles Weibliche in ihr rebellierte gegen den Gedanken, ihn wegzustoßen.
Oh, Zane war gemein, das wusste sie. Er hatte es mit den wenigen Worten, die sie in der Küche ausgetauscht hatten, bewiesen. Sie hatte auch bemerkt, dass er sie als das lästige Übel sah, mit dem er sich abgeben musste, um seinen Job zu machen. Das Letzte, was er in ihr sah, war eine Frau. Für ihn war sie ein Kind. Als er sie Baby Girl genannt hatte, hatte er dies mehr als deutlich gemacht. Doch trotz der unmissverständlichen Zeichen von früher am Abend, deutete sein Gesichtsausdruck nun auf etwas anderes hin.
Sein Blick war heiß, und sie bildete sich ein, dass es Verlangen statt Wut war, das in
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