Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
durchgekaut. Wir haben beschlossen, dass du einen stressfreien Job brauchst, einen risikofreien, bis wir sicher sein können –“
„Darum geht es nicht. Wir hätten den Auftrag nicht annehmen sollen.“
Samson blickte ihn überrascht an. „Was? Hör zu, nur weil du von dem Job nicht begeistert bist, heißt das nicht –“
Zane unterbrach ihn erneut. „Wir hätten nicht annehmen sollen, weil es nicht richtig ist, was wir dem Mädchen damit antun.“
Samson blickte düster drein. „Zweifelst du Gabriels und meine Entscheidung an?“
Zane machte sich breitbeinig. „Ja, das tue ich.“
„Dass solltest du aber besser erklären.“
„Hast du eine Ahnung, was ihr Vater von uns verlangt?“
Samson biss die Zähne zusammen. „Wenn du eine Klarstellung dessen brauchst, was in den Anweisungen steht, erkläre ich es dir gerne noch einmal: Sie ist eine impulsive junge Frau, die um ihre tote Mutter trauert und sich nicht beherrschen kann. Wir sind da, um sicherzustellen, dass sie sich nicht verletzt.“
„Unsinn!“, brach es aus Zane heraus. „Das ist, was ihr Vater uns glauben lassen möchte. Es ist eine Lüge!“
Samson drückte sich vom Schreibtisch weg und überquerte die Entfernung zwischen ihnen. „Es wäre besser für dich, wenn du diese Anschuldigung auch begründen könntest.“
„Portias Vater versucht, sie von allen Männern fernzuhalten, damit sie bis nach ihrem 21. Geburtstag eine Jungfrau bleibt.“
„Rede keinen Schwachsinn!“
Zane konnte förmlich sehen, was Samson durch den Sinn ging. Da er selbst Vater einer Hybrid-Tochter war, wusste er, was das bedeutete. Und bei dem Blick, den er im Gesicht trug, wurde Zane klar, dass Samson seiner Tochter so etwas nie antun würde. Er würde dafür sorgen, dass sie ihre Unschuld verlor, bevor ihr Körper seine endgültige Form erlangte, selbst wenn er persönlich die potenziellen Liebhaber heranschaffen musste.
„Niemand würde das seiner eigenen Tochter antun.“ Samsons Stimme war hart, als er sich mit der Hand durch sein rabenschwarzes Haar strich.
„Er tut’s aber.“
„Und woher willst du das wissen?“ Samsons Augen blickten ihn ungeduldig an.
„Sie hat’s mir erzählt.“ Wie er es herausgefunden hatte, ging Samson nichts an. Verdammt, es ging niemanden außer Portia und ihn etwas an.
„So einfach?“
„Ich habe sie erwischt, wie sie abhauen wollte und dann hat sie’s mir gesagt.“
Nun, das war nahe genug an der Wahrheit. Dass sie sich in dieser Nacht das erste Mal geküsst hatten tat nichts zur Sache. Die Wahrheit war noch immer die Wahrheit.
„Interessant.“ Samson grübelte. „Und die Idee, dass sie dich mit dieser Lügengeschichte einlullen wollte, ist dir nicht gekommen?“
Natürlich lullte Portia ihn ein, doch nicht so, wie Samson es annahm. Sie versuchte, ihn dazu zu bringen, mit ihr zu schlafen. Und verdammt, er wollte es. „Sie manipuliert mich nicht.“
„Ich glaube, sie verarscht dich.“
Zane fluchte. „Niemand verarscht mich! Siehst du nicht, was er versucht ihr anzutun? Sie wird in fünf Wochen 21, und sie wird eine Jungfrau bleiben. Kannst du das wirklich verantworten?“
„Ich habe viel von dir erwartet, aber Leichtgläubigkeit? Du musst noch viel über junge Frauen lernen. Sie ist praktisch noch ein Teenager. Sie tut alles, um die Regeln ihres Vaters zu missachten. Sie lügt und erfindet Geschichten, um Sympathie zu bekommen. Verdammt, darum haben wir dich für den Job ausgesucht: Weil du nicht weich wirst, wenn dir jemand was vorheult.“
„Sie heult mir nichts vor. Ihr Vater verurteilt sie dazu, Jungfrau zu bleiben. Hast du eine Vorstellung davon, was das für sie bedeutet?“
„Belehre mich bei dem Thema nicht. Ich weiß, was es bedeutet. Und ich weiß, dass kein Vater, der alle Sinne beisammen hat, das seiner Tochter antun würde. Er liebt sie. Er versucht lediglich, sie vor sich selbst zu schützen.“
„Das ist eine Lüge!“
Samson schnaubte. „Gut. Willst du wissen, woher ich weiß, dass sie dich anlügt?“ Er ging um seinen Schreibtisch herum und öffnete eine Schublade. Im nächsten Moment landete eine Akte auf dem Tisch.
„Öffne sie, Seite drei.“
Zögernd ging Zane einen Schritt nach vorne und griff nach der Akte. Er öffnete sie langsam und blätterte auf Seite drei. Er überflog die Notizen. In der Mitte hielt er an.
Eine ihrer Lieblingslügen ist, vorzugeben, sie sei eine Jungfrau und ihr Vater halte sie davon ab, ihre Unschuld zu verlieren , stand
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