Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Beweis genug. Sie konnte ihm vertrauen. Er würde sich um sie kümmern, genauso wie er sich um seinen Hund kümmerte.
„Lass uns hinfahren, wo immer du hin möchtest.“
Da war etwas in seinem Gesicht, das man fast als Lächeln bezeichnen konnte oder zumindest den Beginn von einem: Seine Lippen kräuselten sich einen winzigen Bruchteil eines Zentimeters nach oben.
„Wie weit ist es?“
„Wir werden in vier Stunden da sein.“
„Ich kann’s kaum erwarten.“
Sie hob ihre Hand von dem Welpen und legte sie auf Zanes Schenkel ab. Plötzlich fühlte sie sich mutig. Seine Muskeln spannten sich an wie beim letzten Mal, als sie das getan hatte. Jedoch folgte ihrer dreisten Handlung dieses Mal keine Zurückweisung.
„Vielleicht kann ich ja dreieinhalb Stunden draus machen“, räumte er ein und legte seine Hand auf ihre. Nicht um sie wegzuschubsen, sondern um sie festzuhalten.
„Das wäre schön.“ Portia hatte ihre eigene Stimme noch nie so rau gehört.
Als ihre Blicke sich für einen flüchtigen Moment trafen, brannte ihr Körper mit ungezügelter Lust, einer Lust, die sich in Zanes Augen widerspiegelte.
Ja, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Die einzige Entscheidung. Zane würde ihr gehören. Bald.
20
Quinn schlug das Tor der leeren Garage zu und drückte das Telefon gegen sein Ohr.
„Scheiße, er hat den Hummer genommen. Und der Hund ist auch weg.“
Am anderen Ende der Leitung fluchte Oliver vor sich hin. „Verdammt! Ich hatte gehofft, dass sie zu ihm gegangen ist. Warst du schon in seinem Schlafzimmer?“
„Er ist weg, Oliver. Und so wie es aussieht, hat er Portia mitgenommen.“ Warum hatte er das nicht kommen sehen? Das war genau das, warum Samson ihn nach San Francisco geholt hatte, um ein Auge auf Zane zu werfen – und um genau dies zu vermeiden.
„Mist! Was soll ich jetzt machen? Samson wird mich dafür verantwortlich machen.“ Angst klang aus Olivers Stimme hervor.
Quinn konnte es nachvollziehen. Dies war Olivers erster großer Auftrag und er hatte es gehörig vermasselt. Nein, in Wahrheit hatte Zane ihn in die Scheiße geritten.
„Hol mich von Zanes Haus ab. Wir gehen zusammen zu Samson.“
„Danke, Quinn.“
Zehn Minuten später holte ihn ein deprimiert aussehender Oliver mit einer Limousine ab. Weitere 20 Minuten später kamen sie bei Samsons Haus in Nob Hill an.
Oliver stellte den Motor ab und atmete tief durch.
„Das ist echt beschissen. Ich hätte vorher etwas sagen sollen.“
„Worüber?“, fragte Quinn.
„Dass Portia letztens meine Gedanken kontrolliert hat und mich im Regen stehen hat lassen. Als ich Zane um Hilfe gebeten habe, sagte er mir, dass sie bei ihm war. Fuck, warum sollte sie zu ihm gehen? Warum legt jemand den einen Bodyguard rein, um dann zu dem anderen zu laufen?“
Quinn schlug ihm auf die Schulter. „Dir ist wohl nicht aufgefallen, wie sich die beiden ansehen?“
Oliver sah ihn überrascht an. „Du hast sie zusammen gesehen?“
„Letzte Nacht. Lange Geschichte. Aber ich sage dir eins: Wenn zwei sich so ansehen, dann kann man nichts tun. Besser, man hält sich raus.“
„Zane steht auf Portia? Unmöglich!“
„Nicht nur das. Ich glaube, dass sie auch auf ihn steht. Und ich bin mir nicht sicher, ob es so banal ist. Ich kenne Zane zu gut. Normalerweise ist er wegen einer Frau nicht so besitzergreifend. Ich gebe dir einen guten Rat: Verlier kein Wort darüber, was gestern geschehen ist. Das braucht keiner zu wissen. Es bringt dich bei Samson nur in Teufels Küche.“
Oliver streifte sich durch sein extrem zerzaustes Haar. „Bist du sicher? Was, wenn noch jemand davon weiß?“
„Ich bin der Einzige, der noch davon weiß, und ich werde nichts sagen. Also hör auf mich. Was heute Nacht betrifft, haben sie dich beide reingelegt. Es ist nicht deine Schuld. Mich hat er auch verarscht und ich kenne ihn viel besser; ich hätte die Anzeichen erkennen müssen.“
Außerdem hätte er das Garagentor hören müssen. Doch mit dem ständigen Lärm in der Nachbarschaft und den Geräuschen des Tages hatte er versucht, alles auszublenden, um schlafen zu können. Da ihm dies aber eher schwer fiel, hatte er sich mit Ohrstöpseln beholfen.
„Na gut“, willigte Oliver schließlich ein.
„Lass mich reden. Und gib keine Information preis, nach der du nicht gefragt wirst.“
Oliver trottete die fünf Stufen zu Samsons Haus hinauf. Quinn drückte den Klingelknopf und war überrascht, als die Tür sich fast zeitgleich öffnete.
Samson
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