Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
unten in ihrem Schrank standen, und rauschte zum Fenster.
So leise wie möglich drückte Portia das Fenster hoch und warf ihren Rucksack nach draußen, gefolgt von ihren Stiefeln. Schnell kletterte sie aus dem Fenster und ließ sich fallen. Ihre Landung war leise. Sie wurde mittlerweile gut darin.
Sie blickte nach links und rechts und horchte, ob ein Geräusch von drinnen kam, doch es war ruhig. In die eine Hand nahm sie ihren Rucksack, in die andere ihre Stiefel und flitzte zum Zaun. Mit Leichtigkeit sprang sie darüber. Ihre Vampirkräfte und -schnelligkeit kamen ihr gelegen.
Der Nachbargarten war leer und sie hoffte, dass keiner sie sehen und Oliver alarmieren würde, dass sie dabei war, auszureißen. Sie lief die Büsche entlang, ihre Socken aufgeweicht vom feuchten Erdboden. Doch sie wollte sich die Zeit nicht nehmen, ihre Stiefel anzuziehen, bis sie in sicherer Entfernung war.
Sie lief an den Mülltonnen vorbei und kam am Gartentor an, das sie aufstieß. Vor ihr lag die Straße.
„Hey!“, rief ihr eine männliche Stimme hinterher, doch es kümmerte sie nicht, was ihr Nachbar von ihr dachte.
Sie lief weiter auf die Straße, während ihre Augen nach dem schwarzen Hummer suchten. Er stand in zweiter Reihe geparkt vor dem Haus zu ihrer rechten Seite. Die Scheinwerfer blinkten sie an.
Zane!
Für den Bruchteil einer Sekunde fragte sie sich, ob sie einen Fehler machte, einem Mann zu vertrauen, den sie kaum kannte, und ihm erlaubte, sie zu entführen. Doch der Gedanke verabschiedete sich so schnell wieder wie er gekommen war. Ihr Herz schlug schneller, doch nicht von dem kurzen Sprint, sonders weil sie wusste, dass sie gleich bei Zane sein würde, dem Mann, der sie erregte wie kein anderer.
Noch konnte sie umdrehen, doch dann wäre sie keinen Schritt weiter als zuvor. Nein, bei Zane wäre sie sicher.
Als sie den Hummer erreichte, erinnerte sie sich daran, dass Zane sagte, sie solle sich beim Einsteigen beeilen. Sie riss die Tür auf, warf Rucksack und Schuhe hinein, sprang schnell in den Wagen und schlug die Tür hinter sich zu.
Der Motor heulte auf und sie wurde nach vorne geschleudert. Sie stützte sich am Armaturenbrett ab.
„Halt dich gut fest.“
Zanes Stimme überschlug sich beinahe. Sie verstießen gegen die Regeln von Portias Vaters als auch gegen die von Scanguards. Sie wusste, dass er deswegen in Schwierigkeiten geraten würde. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
„Wo fahren wir hin?“, fragte sie, als sie nach dem Sicherheitsgurt griff und ihn einrasten ließ.
„Dorthin, wo keiner uns finden wird. Schalte dein Handy aus.“
Sie zog es aus ihrer Tasche. „Warum?“
„Scanguards hat deine Nummer. Mit den Signalen deines Handys können sie deinen Standort herausbekommen.“
Sie erschauderte bei dem Gedanken, dass sie auf der Flucht waren.
„Hast du Bedenken?“
Portia schüttelte schnell den Kopf. „Nein.“
Sie hatte keine Bedenken; sie hatte Angst. Angst davor, was passieren würde. Was, wenn sie es nicht mochte? Was, wenn es ein Fehler war? Doch jetzt konnte sie keinen Rückzieher mehr machen. Sie musste es tun. Zane riskierte vermutlich seinen Job für sie; sie konnte ihn jetzt nicht hängen lassen.
„Wir können noch umdrehen, solltest du deine Meinung geändert haben.“
Sie schaute ihn an und er wandte sein Gesicht ihr zu. Seine Augen leuchteten verständnisvoll. Doch darunter sah sie die Enttäuschung, die in ihm schlummerte, Enttäuschung, die an die Oberfläche gelangen würde, wenn sie einen Rückzieher machen würde.
Ein Kläffen vom Rücksitz gab ihr Zeit, sich ihre Antwort zu überlegen. Sie lehnte sich zurück und fand einen Labradorwelpen, der sie anblickte.
„Du hast einen Hund?“
Sie streckte sich nach dem Kleinen aus und zog ihn zu sich auf den Schoß.
„Du verwöhnst ihn. Er ist noch nicht trainiert und so wie es aussieht, wird das auch nichts mehr.“
Portia streichelte über das weiche Fell. „Wie heißt er?“
„Z.“
„Z? Nur ein Buchstabe?“
„Mehr verdient er nicht. Er ist eine Plage.“ Trotz der harten Worte war Zanes Stimme warmherzig, zeigte seine Zuneigung zu dem Tier.
Zane hatte ihn nicht einfach zurückgelassen. Er hatte den Welpen mitgenommen. Bedeutete das nicht, dass er sich um ihn sorgte, dass er Verantwortung zeigte und dass er offensichtlich nicht so abgestumpft war, wie er sich gerne darstellte? Ein Mann, der einen Hund besaß, besonders so einen niedlichen, war ein Mann, der ein Herz und Gefühle hatte.
Für sie war es
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