Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
schon, dass die Unterhaltung etwas aufgesetzt geklungen hat, aber…“
Quinn stieß Oliver mit dem Ellbogen, erinnerte ihn damit daran, nicht zu großzügig mit Informationen um sich zu werfen. Er brachte sich nur in Schwierigkeiten, wenn er so weiter machte. Samson war aus gutem Grunde schon sauer genug. Wenn sie Portia nicht bald fänden, müssten sie sich überlegen, was sie ihrem Vater erzählen sollten. Es war eine Unterhaltung, die keiner gerne führen wollte.
„Sprich sofort mit Lauren. Wir müssen wissen, was sie weiß.“
„Ja, Samson.“ Oliver drehte sich zur Tür um und ging.
„Quinn, das hätte nicht passieren dürfen.“
Quinn nickte und nahm einen tiefen Atemzug. „Er wird ihr nichts antun.“
Samson schüttelte den Kopf. „Du kennst nicht die ganze Geschichte. Letzte Nacht war er hier, um mit mir zu sprechen. Er behauptete, dass ihr Vater absichtlich dafür sorgt, dass sie eine Jungfrau bleibt, obwohl sie in fünf Wochen 21 wird. Augenscheinlich hat sie ihm das alles eingeredet.“
„Ist es wahr?“
„Natürlich nicht. Ihr Vater hat uns vorgewarnt, dass sie diese Geschichte immer erzählt, um Mitleid zu erregen. Sie belügt ihn.“
„Hast du ihm das gesagt?“
„Natürlich. Ich habe ihm die Akte gezeigt. Aber ich glaube nicht, dass es ihn überzeugt hat.“
„Wie auch?“, murmelte Quinn.
„Was?“ Verdacht blitzte in Samsons Augen auf.
„Ich meine, so wie ich Zane kenne, lässt er sich nicht umstimmen, nur weil etwas in einer Akte steht. Du kennst ihn: Er ermittelt selbst, um die Wahrheit aufzudecken.“
Quinn dachte wieder an die Nacht zuvor, als er sie zusammen gesehen hatte. Ihre Gesten hatten klar gezeigt, dass etwas zwischen ihnen war, dass sie aber noch nicht intim waren – obwohl er Portia bereits in Zanes Bett gesehen hatte.
„Das kann ich ihm nicht durchgehen lassen. In jedem Fall wäre es falsch: Wenn sie keine Jungfrau ist, wird er ausrasten, weil sie ihn reingelegt hat. Und wer weiß, was er dann anstellt.“
Quinn hob eine Augenbraue. „Und was, wenn sie eine Jungfrau ist ?“
Samson blinzelte. „Wenn ihr Vater wirklich beabsichtigt, dass sie bis nach Erlangen ihres endgültigen Körpers unschuldig bleibt, wird er Zane umbringen, wenn er erfährt, dass er ihr ihre Unschuld geraubt hat.“
„Wenn er ihn findet“, fügte Quinn an.
„Wir müssen ihn zuerst finden und ihn aufhalten, bevor er etwas tut, das wir nicht wieder gutmachen können.“
Quinn schaute seinen Boss lange an, fragte sich, ob er seine nächste Frage stellen sollte oder nicht. Dieses Mal gewann aber sein Sinn für Gerechtigkeit. „Was ist mit dem Mädchen?“
„Was meinst du?“
„Wenn sie wirklich noch Jungfrau ist, können wir ihrem Vater nicht erlauben, ihre Unschuld bis nach ihrem Geburtstag aufrechtzuerhalten.“ Er könnte es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, einfach zuzusehen, wie ihr Klient seiner Tochter etwas derartiges antat.
„Ich weiß das, und es hat mich bereits den ganzen Tag beschäftigt. Ich hoffe nur, dass sie Zane anlügt. Denn ihren Vater diesbezüglich zu bekämpfen ist nichts, worauf ich mich freue.“
21
Zane fuhr in die Garage seiner Berghütte und hielt den Wagen an. Die Ketten, die er an die Reifen montiert hatte, bevor sie die Berge erreicht hatten, klapperten laut auf dem Betonfußboden. In dem Moment als er den Motor abstellte, rührte Portia sich und öffnete ihre Augen. Sie war vor einer halben Stunde mit Z auf ihrem Schoß eingenickt. Das Bild war gänzlich fremdartig, doch es erwärmte sein Herz.
„Sind wir da?“ Ihre Augen schossen in der Garage hin und her, dann wieder zu ihm.
„Ich hole die Taschen. Warum gehst du nicht schon mal mit Z ins Haus?“
Portia öffnete die Tür und Z sprang heraus, schnüffelte aufgeregt an seiner neuen Umgebung herum.
„Ich kann gar nicht glauben, dass du ein Häuschen in Tahoe hast!“
Zane umrundete den Hummer mit Portias Tasche in der Hand und öffnete den Kofferraum. Für Notfälle hatte er immer eine Tasche mit allem, was er für ein paar Nächte brauchte, im Auto.
„Es ist nicht groß, aber für mich reicht’s. Ich komme normalerweise immer alleine hierher.“ Er stoppte sich selbst.
Dies war sein Heiligtum. Er hatte noch nie eine Frau hierher gebracht. Nicht mal seine Freunde und Kollegen von Scanguards wussten von diesem Ort. Er hatte Amaurys Maklerkenntnisse nicht in Anspruch genommen, als er das Haus gekauft hatte. Er wollte, dass dies sein persönlicher Zufluchtsort war,
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