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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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dann zu benutzen, wenn ihr Anweisungen von euren Mentoren erhalten habt. Diese werden euch morgen zugeteilt, an unserem letzten Schultag. Ihr könnt jetzt gehen.«

Da uns unsere eisengefesselten Flügel erheblich bremsten, verließen Leona und ich das Klassenzimmer als Letzte. Ich war mir nicht sicher, ob Meteor und Andalonus wie sonst auch auf uns warten würden. Jetzt da wir unsere Farben kannten, würde vielleicht nichts mehr so sein wie früher.
    Aber unsere Freunde warteten beide draußen, obwohl der Rest der Klasse bereits gegangen war.
    »Siehe da! Die violetten Elfen!« Andalonus sagte es unbekümmert, sah mir dabei aber nicht in die Augen.
    Meteor lächelte. »Glückwunsch.«
    »Ebenso«, erwiderte ich, während ich mich gleichzeitig fragte, ob es ihn störte, dass ich über größere Radia-Einheiten und eine höhere Magie-Stufe verfügte als er.
    »Ich frage mich«, sagte Andalonus, »ob violette und blaue Elfen wirklich mit einem gewöhnlichen Roten befreundet sein wollen?«
    »Red keinen Unsinn«, warf Meteor ein. »Leona und Zaria werden berühmt und von allen beneidet werden, und alle werden hinter ihren Flügeln über sie tuscheln. Sie werden Freunde brauchen – echte Freunde. Und die brauche ich auch.«
    Andalonus grinste bis über beide Ohren. »Ich werde auch berühmt werden – als der, der euch gut kannte, als ihr noch nichts weiter als zwei launische Mädchen und ein aufgeblasener Junge wart.« Er zog sich am Ohr und lachte.
    Meteor kniff ein Auge zu und stieg allmählich in die Höhe.
    Andalonus hob ebenfalls ab. »Bis morgen, Zari, Leona!«, rief er und wandte sich ab, um Meteor einzuholen.
    Ich sah ihnen nach, als sie davonsausten. »Ich wünschte, wir hätten unsere Farben nie erfahren. Alles hat sich geändert«, sagte ich traurig.
    Leona warf den Kopf zurück. »Nichts hat sich verändert. Wir haben lediglich erfahren, was wir schon immer wussten. Wir sind bedeutende Persönlichkeiten! Du und ich werden in die Geschichte eingehen.«
    »Ich will nicht in die Geschichte eingehen.« Ich versuchte nicht einmal mehr, die Flügel anzuheben; sie schleiften durch den Sand, und Splitt verfing sich in ihnen. Ich wollte in den Teich unterhalb der Galena-Fälle springen und die letzten beiden Tage abwaschen, aber mit der Eisenfessel würde ich sofort auf den Grund sinken.
    Leona atmete ganz tief durch. »Du hast zehn Millionen Radia-Einheiten! Mehr als irgendjemand sonst!« Ihre Augen funkelten, und ich wusste, sie wollte, dass ich etwas über ihre Magie-Stufe zweihundert sagte, dass es sie zur mächtigsten Elfe seit Elfengedenken machte.
    Stattdessen verzog ich das Gesicht. »Meine Füße sind wund, Leona. Und meine Flügel tun mir weh.«
    Sie nickte und erlaubte sich, ein wenig zu humpeln, jetzt da niemand außer mir da war. »Wenn ich zu Hause bin«, sagte sie, »befreie ich mich wieder.«
    »Wie?«
    »Mit einem Brechzauber«, erklärte sie mir. »Das kannst du auch. Sag ›Resvera den‹. Das ist die Formel. Berühre den Titanverschluss mit deinem Zauberstab. Wenn du das Eisen berührst, funktioniert es nicht.«
    »Oh.« Ich fragte mich, wie viele Zaubersprüche Leona bereits auswendig gelernt hatte. Von dem einfachen kleinen Spruch abgesehen, mit dem man Schlösser knackte und den alle kannten, die älter als sieben waren, kannte ich keine einzige Zauberformel.
    Leona holte ihren Zauberstab hervor und schwenkte ihn hin und her. »Meteor hatte mit dem recht, was er über Freundschaften gesagt hat. Denk mal, wie anders alles wäre, wenn wir nicht miteinander befreundet wären.« Sie blickte mich aus den Augenwinkeln an. »Wenn es schon eine zweite violette Elfe geben muss, bin ich froh, dass du es bist.«
    Bevor ich sie fragen konnte, was sie damit meinte, kam eine große Gruppe Elfen in einem rasanten Tempo auf uns zugeflogen, Leonas Eltern an der Spitze. Bei ihrem Anblick fühlten sich die Eisenfesseln um meine Flügel noch enger an, und ich stellte mich hinter Leona, so als könnte sie mich beschützen.
    »Ist es wahr?«, rief Leonas Mutter, sobald sie in Hörweite kam. »Bist du violett?«
    »Warum trägst du eiserne Fesseln? Sollen sie deine außergewöhnlichen Kräfte bändigen?«, rief ein Elf mit Ohren, die so groß waren, dass sie flatterten.
    »Hast du schon vorher von deiner Farbe gewusst?«, schrie eine junge Elfe mit pinkfarbenen Flügeln und blauer Haut.
    Leona winkte der Gruppe mit ihrem Platinzauberstab zu, sodass seine blauen Sterne in der Sonne schimmerten. Als sich die Elfen

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