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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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du?«
    Ich betrachtete ihn argwöhnisch. »Ich muss meine Freundin aus den Eisernen Landen herausholen.«
    Er warf den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus. Er putzte sich übertrieben lange die Nase und wischte sich die Stirn. Vor Wut schäumend wartete ich, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    »Freundin?«, sagte er. »Ist diese Freundin die andere violette Elfe, die man heute Abend gefangen hat?«
    Offensichtlich erfuhr er wirklich alles, was in Elfenland vor sich ging. »Wissen Sie, wo sie ist?«, fragte ich.
    Er öffnete seine müden Augen etwas weiter als sonst. »Du willst Leona Blutstein aus den Eisernen Landen retten? Das wird schwierig«, erklärte er. »Extrem schwierig. Die Frage ist, was es dir wert ist? Denn es wird dich einiges kosten.« Seine Augen schnellten hin und her. »Hunderttausend Radia-Einheiten, um genau zu sein.«
    Ich schnappte nach Luft. »Was!« Hunderttausend Radia entsprachen einem ganzen Grad Blau!
    »Lass es mich dir erklären.« Laz setzte sich auf eine Kiste. »Ein Leben wie meines zu führen, bringt hohe Kosten mit sich. Die Hälfte meiner Waren gehen für Bestechungsgelder drauf, und der Forcier erhöht andauernd meine Radia-Steuer. Ich könnte eine großzügige Spende gut gebrauchen. Davon abgesehen ist das ein vernünftiger Preis. Wenn ich dabei erwischt werde, wieich dir Hilfe leiste, riskiere ich, selbst dauerhaft in die Eisernen Landen verbannt zu werden.«
    Trommelschläge erschütterten den Raum so heftig, dass ich mich wie ein in einer Dose eingesperrter Käfer fühlte. »Waren Sie schon mal in der Kolonie?«, fragte ich. » Sind Sie sich sicher, dass Sie mir helfen können?«
    »Ich war dort schon oft geschäftlich unterwegs. Aber die Antwort auf deine Frage, ob ich mir sicher bin, dass ich dir helfen kann, ist Nein. Aber ich bin deine einzige Chance.« Er warf seinen Zauberstab in einem Bogen in die Luft und fing ihn wieder. »Also? Nimmst du mein Angebot an?«
    Ich war schrecklich müde. Ich wusste, dass dieser zwielichtige Elf meine Liebe für meine Freundin ausnutzte. Aber wenn ich Leona retten konnte, wäre es den Preis, den er verlangte, auf jeden Fall wert. »In Ordnung«, willigte ich ein. »Sobald wir die Eisernen Lande wieder sicher verlassen haben, bekommen Sie Ihre hunderttausend Radia-Einheiten.«
    »Nein, nein, meine liebe Elfe. So funktioniert das nicht. Die Hälfte jetzt und den Rest bei unserer Rückkehr.«
    Ich beäugte ihn misstrauisch, während ich die Risiken abwägte. Fünfzigtausend Radia waren vermutlich mehr, als er je auf einmal gesehen hatte. Sobald er sie hatte, würde er vielleicht zu dem Schluss kommen, dass es die Sache nicht wert sei, sich selbst in Gefahr zu bringen, um mir zu helfen. Wie konnte ich herausfinden, ob ich ihm trauen konnte?
    Beryl hatte ihm vertraut. Und Beryl behauptete immer, sie könne einen Lügner auf hundert Flügelspannweiten riechen.
    »Ich habe noch nie Radia übertragen«, sagte ich.
    Laz grinste. »Ich zeige dir, wie’s geht.«

Laz zu bezahlen, war nicht viel anders, als Radia in das Port für dauerhafte Zauber in der Aussichtsstation zu übertragen. Als wir fertig waren, war er fünfzigtausend Radia-Einheiten reicher, und ich konnte es kaum erwarten, mich auf den Weg in die Eisernen Lande zu machen.
    Laz bat mich zu warten, während er die Vorräte holte, die wir benötigen würden. Ich saß erschöpft auf einer der Kisten und fragte mich, ob die Wände des Raums aus Aluminium bestanden. Sie vibrierten bei jedem Trommelschlag.
    Ich warf einen flüchtigen Blick auf den Radia-Zeiger meiner Kristalluhr. Er hatte sich wieder bewegt. Er war nur noch etwa drei Zehntel von der ersten Gradmarkierung im violetten Bereich entfernt. Seit ich die Uhr besaß, hatte ich etwa zweihunderttausend Radia verbraucht.
    Das überraschte mich nicht. Seit ich den Radia-Stand das letzte Mal überprüft hatte, hatte ich nicht nur ein Portal versiegelt, sondern mich auch noch mehrmals befördert sowie unzählige Unsichtbarkeitszauber, einen Erinnerungszauber für Michael Seabolt und einen Vergessenszauber für seinen Sohn angewendet.
    Darüber hinaus hatte ich mich, meinen Zauberstab und die Stelle auf der Erde unterhalb der Fichte mit dauerhaften Schutzzaubern belegt. Zumindest würde ich diese Zauber nicht wieder erneuern müssen. Ich konnte den Verbrauch jetzt ein wenig drosseln und sparsamer mit den restlichen Radia umgehen.
    Laz kam in einem langen Mantel mit Kapuze zurück. Seine Hände steckten in dicken

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