Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)
Stärke.
Ein leichtes Lächeln huschte über die Wangen von Olga Nikolajevna. Es war weder war, noch abschätzig, mehr geschäftlich, eben nur ein Lächeln.
Das kränkte mich etwas. Hatte ich mir mehr versprochen? Scheinbar war ich unter die Narren gegangen.
Ich nickte nochmals zum Abschied und verspürte eine peinliche leichte Erektion.
Sie reagierte nicht direkt auf den erneuten Abschiedsgruß, doch ihre sinnlichen Mundwinkel erschienen mir ein wenig spöttisch.
Jagdbeginn
Es wurde Zeit sich zu duschen. Die Haut bekomm Es wurde Zeit, sich zu duschen. Die Haut bekommt sonst rasch einen bitteren Geruch nach Eisen. Dieser ist in etwa so wie in einem Geburtsraum, nachdem eine Frau ihr Kind geboren hat. Dabei geht viel Blut verloren und auch der Mutterkuchen wird herausgepresst.
Ich leckte den letzten Tropfen des Herzsaftes aus dem Glas und entkleidete mich. Der Anwalt hatte mir noch ein wenig spenden müssen. Sein Leben war jedoch nicht in Gefahr. Ich ging nun sehr sorgsam mit meinem neuen Schatz um. Noch immer war ich mir nicht endgültig im Klaren, wie ich ihn am besten nutzte. Abwarten war manchmal die beste Strategie. Oft ergab sich die Handlung durch bestimmte Zwänge von allein.
Meine wohlige innere Wärme traf nun auf die des Wasserstrahles. Ich ließ ein wenig mehr Gefühle zu und genoss, wie äußere und innere Wärme sich auf meiner Haut trafen. Dort vermischte sich diese. Fast menschlich erschien mir dieser Moment. Für Sekunden fühlte ich mich wie die von ihrer Familie geliebte kleine Olga. Ein scharfer Schmerz stach sofort in mein Herz. Das Leiden der Menschlichkeit meldete sich zu Wort.
Bevor noch eine Träne meinem Auge entrann, drehte ich den inneren Regler zurück. Hundert Jahre hatten mich darin ausreichend Erfahrung sammeln lassen.
Das graue flauschige Handtuch trocknete meine helle Haut von der Feuchtigkeit. Vollkommen nackt ging ich über die Eichendielen in mein Schlafzimmer und suchte eine geeignete Garderobe heraus. Diese bestellte ich zumeist per Internet. Der Pförtner lagerte sie stets so lange im Abstellraum, bis ich die Pakete holte. Das war der in diesem Haus gewohnte Ablauf. Mehrere Eigentümer und Mieter nutzten diesen Service. So hatte ich stets genug von allem und musste nicht durch die Geschäfte hetzen. Selten leistete ich mir eine solche Abwechslung.
Meine beiden Möpse waren auf das Sofa gesprungen und leckten sich begeistert ihre noch blutigen Schnauzen ab. Auch ihnen hatte ich ein Schälchen Blut spendiert. Das war ein possierlicher Anblick.
Da wir in einem guten Restaurant speisen wollten, entschied ich mich für ein eng anliegendes schwarzes Kleid und einen passenden dunklen Mantel. Um die Eintönigkeit dieses Anblicks zu beseitigen, schmückte ich meine Ohren mit zwei in weißes Gold gefassten rosafarbenen Brillanten. Solche Steine sind äußerst selten und fünfzigmal so teuer wie übliche Brillanten. Sie gehörten einst meiner Mutter. Um den Hals legte ich eine dazu passende Kette aus Perlen. Sie war so lang, dass ich sie mehrfach um den Hals drapieren konnte. An meine Finger steckte ich drei Ringe mit weißlichen Brillanten.
In Ruhe schminkte ich mein helles Gesicht und brachte meine Frisur in Ordnung. Inzwischen hatte ich mich an den dezenteren westeuropäischen Geschmack gewöhnt. Wir Russinnen schminken uns etwas stärker und ziehen uns gern farbenfroh und auffällig an. Die Menschen von hier bezeichnen das zuweilen als kitschig. Russinnen, die das erste Mal nach Westeuropa kommen, finden dagegen, dass die hiesigen Frauen sich zu sehr wie Männer kleiden.
Ja, ich war eine schöne Frau, mehr noch ein Mädchen. Aber der wertvolle Schmuck und die Garderobe ließen mich etwas reifer wirken.
Da ich keine Lust auf einen neugierigen Taxifahrer hatte, beschloss ich zur Abwechslung die S-Bahn zu nutzen.
So etwas konnte man in Berlin noch wagen. Man war so mitten unter dem bunten Volk dieser lebendigen Stadt. Das hatte auch seinen Reiz. Diese Mischung war für mich ein reizvoller Cocktail und brachte etwas Abwechslung in die unendliche Einsamkeit meines langen Lebens.
In anderen Metropolen der Welt konnte eine solche Fahrt durchaus gefährlich werden, da dort fast nur noch ärmere Schichten dieses Verkehrsmittel nutzten.
Durch den Zuzug von Menschen aus der ganzen Welt war aber auch Berlin unsicherer geworden. Auch hier konnte man böse Überraschungen erleben. Zuweilen wurde jemand auf einem U-Bahnhof von Randalierern erschlagen oder vor den Zug
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