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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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redest du?«
    Verdammt. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten. Heiß liefen sie über meine Wangen. Ich wollte es nicht, aber ich musste es jemandem erzählen. Ich musste diese schreckliche Katastrophe mit jemandem teilen. Trotz unserer Differenzen stand sie mir von allen Mädchen am nächsten. »Ich hab mich nicht verwandelt, Lindsey. Es ist nichts passiert.«
    Sie starrte mich nur an. Kein tröstendes Wort, keinerlei Beschwichtigung. Aber ich respektierte sie dafür, dass sie nicht versuchte, mich anzulügen.
    »Bist du sicher?«, fragte sie zögernd. In ihrer Stimme schwang Unbehagen mit.
    Ich warf ihr einen zornigen Blick zu. »Wenn es passiert wäre, hätte ich es ja wohl gemerkt.«
    »Ich dachte nur, du wärst vielleicht ohnmächtig geworden oder so. Wenn wir schlafen, können wir unsere Gestalt beibehalten, aber nicht, wenn wir das Bewusstsein verlieren. «
    »Nein, Schmerzen waren dabei nicht im Spiel.«
    Sie sah aus, als wäre ihr übel. Auch mir war es schon mal besser gegangen. Vorsichtig berührte ich das brüchige Pergament.
»Ich dachte, ich müsste vielleicht irgendetwas tun, ein Ritual vollziehen, bestimmte Worte aussprechen.«
    Lindsey schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Ich hab es einfach gespürt, den ganzen Tag. Meine Haut ist ganz empfindlich geworden.«
    »Das war bei mir nicht so. Ich hab gar nichts gefühlt. Was stimmt nicht mit mir, Lindsey? Warum habe ich mich nicht verwandelt? Hat mich deshalb keiner der Jungen als Gefährtin gewollt? Weil alle gesehen haben, dass ich ein Freak bin?«
    »Du bist kein Freak«, beharrte sie. »Es gibt eine Menge Leute, die sich nicht …«
    »Die gehören nicht zu uns. Sie sind nicht wie wir!« Ich presste die Lippen aufeinander. Das Entsetzen über das, was ich war, konnte ich mit meinen eigenen Worten gar nicht ausdrücken.
    Lindsey wirkte so ruhig und kühl wie immer. Sie konnte unmöglich nachvollziehen, wie frustriert und enttäuscht ich war. Sie hatte alles: den Jungen, den sie liebte, und die Fähigkeit, sich zu verwandeln.
    »Das hat es noch nie gegeben – dass sich einer von uns nicht verwandelt, meine ich. Du musst mit den Ältesten reden«, sagte sie. »Sie werden wissen, was zu tun ist.«
    Sie lebte in einer Traumwelt. »Nein, das werden sie nicht. Und ich will nicht, dass irgendjemand davon erfährt. Ich hätte es dir gar nicht erzählen sollen.«
    »Ich behalte es für mich. Aber irgendjemand wird dahinterkommen, Brittany. Ich meine – die Transformation gehört zu unserem Leben. Du solltest zumindest Lucas informieren. «

    Lucas war unser furchtloser Führer, der für die Dunklen Wächter und unser Rudel von jungen Wölfen verantwortlich war. Vor einigen Wochen hatte er sich mit seiner wahren Gefährtin vereinigt, mit Kayla. Sie waren wahnsinnig verliebt. So sollte es für uns sein. Wir mussten bereit sein, für unseren Gefährten zu sterben. Auch ich sehnte mich nach einer derart tiefen Bindung. Ich schüttelte den Kopf. »Wie konnte das bloß geschehen?«
    »Vielleicht stimmt etwas nicht mit deiner Geburtsurkunde. Vielleicht hat man das falsche Geburtsdatum eingetragen. «
    Trotz des kurzen Hoffnungsschimmers, den diese Vorstellung aufblitzen ließ, erkannte ich, wie lächerlich diese Vermutung war. »Red keinen Unsinn. Oder denkst du, meine Mutter wüsste nicht, wann ich geboren worden bin? Schließlich war sie selbst dabei.«
    »Ja schon, ich hab nur verzweifelt nach einer Erklärung gesucht. Aber es muss irgendeinen Grund geben, und irgendjemand, wahrscheinlich einer der Ältesten, wird ihn kennen«, sagte sie.
    Wütend wischte ich mir die Tränen ab. Ich wollte ihr Mitleid nicht. Ich wollte nicht, dass sie versuchte, meine Probleme zu lösen. Ich war immer unabhängig gewesen und hatte auf mich selbst aufgepasst. »Ich führe mich auf wie ein kleines Mädchen. Es dauert nicht mehr lange und ich trage Pink.«
    »An Pink ist doch nichts auszusetzen.«
    »Ich komme schon dahinter. Vielleicht bin ich nur ein Spätentwickler. Ja, das wird’s sein.« Ich klappte das Buch zu und grinste sie an. Den Sommer über war unser Verhältnis
sehr angespannt gewesen – hauptsächlich, weil ich fand, dass sie sich Connor gegenüber nicht fair verhielt. Aber es war nicht nur das gewesen – ein unterschwelliges Gefühl, dass sie sich auf eine Weise veränderte, die ich bei mir nicht beobachten konnte. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht. »Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so schwierig war. Ich war einfach nicht ich

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