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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ein Stück weiter entfernt
von ihm auf dem Bett wiederauftauchte. Während Adrienne sich in seinem
Arbeitszimmer betrunken hatte, hatte Lydia ihm von ihrem Verschwinden im Garten
erzählt. Der Hawk hatte versucht, sich einzureden, daß Lydia sich irrte, aber
seine Wachen hatten bestätigt, daß sie beobachtet hatten, wie seine Frau
mehrere Male kurz hintereinander verschwunden und wiederaufge-' taucht war.
    Also konnte sie immer noch in ihre eigene Zeit
zurückkehren, auch ohne ihre Schachfigur. »Die
schwarze Dame ist nicht das, was sie zu sein scheint.« Die Seherin hatte
die Wahrheit gesprochen.
    Adrienne nickte, noch benommen von ihrem abrupten
    Transfer durch die Zeit. »Und ich kann es nicht unter
Kontrolle bringen. Ich weiß nicht, wann es erneut geschehen wird!« Ihre Finger
krallten sich krampfhaft in die wollene Bettdecke, als ob ein entschlossenes
Festhalten sie davor bewahren könnte, erneut entführt zu werden.
    »Bei allen Heiligen«,
hauchte er langsam. »Die Zukunft. Eine andere Zeit. Eine Zeit, die noch nicht
geschehen ist.«
    Sie starrten sich an,
sprachlos, und der Moment zog sich in die Länge. Seine rabenschwarzen Augen
waren von Schatten verhüllt, die bezaubernden goldenen Sprenkel völlig verschwunden.
    Plötzlich erkannte
Adrienne nur zu klar, daß sie nie wieder ins
zwanzigste Jahrhundert zurück wollte. Sie wollte nicht für den Rest ihres
Lebens ohne ihn sein. Verzweiflung ergriff ihr Herz mit kalter Hand.
    Es war zu spät. Wie sehr
sie ihn liebte! Die Plötzlichkeit, mit der sie daran erinnert worden war, daß
sie keine Kontrolle darüber hatte, wie lange sie bleiben konnte; das Wissen,
daß sie in ihre Zeit geschickt werden konnte, um nie wieder zurückzukehren; die
Tatsache, daß sie keine Ahnung hatte, wie oder ob sie von sich aus zurückkehren
konnte, versetzte sie in Schrecken.
    Zurück in die kalte,
leere Welt des zwanzigsten Jahrhunderts geschickt, nein, verdammt zu werden, mit dem Wissen, daß der Mann,
den sie liebte, fast fünfhundert Jahre vor ihrer Geburt gestorben war, o lieber
Gott, alles, nur das nicht.
    Von Ehrfurcht ergriffen
über ihre Erkenntnisse, blickte sie ihn an, die Lippen leicht geöffnet,
verwundbar.
    Hawk spürte den Wandel
in ihr, eine Art wortlose Öffnung war gerade eben in jenem Teil von Adrienne
vor sich gegangen, zu dem er schon so lange versucht hatte vorzudringen. Sie
betrachtete ihn mit demselben losgelösten Gesichtsausdruck, den er in jener
Nacht auf den Klippen von Dalkeith gesehen hatte, als sie sich beim Anblick
einer Sternschnuppe etwas gewünscht hatte.
    Das war alles, was Hawk
zu sehen brauchte. Er war unverzüglich bei ihr. Das Bewußtsein, daß sie jeden
Moment von ihm gerissen werden könnte, machte Zeit unendlich kostbar. Die
Gegenwart war alles, was sie hatten, und es gab keine Garantien für ein Morgen.
    Er forderte ihren
Körper, ergoß sich über sie wie ein Sturm entfesselter Leidenschaft. Er küßte
und kostete, verzweifelt befürchtend, daß ihre Lippen jeden Augenblick den
seinen entrissen werden könnten. Adrienne erwiderte seine Küsse mit völliger
Hingabe. Hitze loderte zwischen ihnen, wie sie hätte lodern sollen, wie sie von
Anfang an hätte lodern müssen, hätte sie sich getraut zu glauben, daß eine
solche Leidenschaft, eine solche Liebe möglich war.
    Auf das Bett
zurückfallend, schmolz sie unter ihm. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und zog
seinen Kopf näher heran.
    »Liebe mich... oh, liebe
mich«, flüsterte sie.
    »Immer«, versprach er in
ihre weit geöffneten Augen. Er umfaßte ihre Brüste, überhäufte sie mit Küssen
und genoß, wie ungehemmt sie auf ihn einging. Dieses Mal war alles anders. Sie
sah wirklich ihn, Sidheach, nicht irgendeinen
anderen Mann, den sie früher gehabt hatte, und in seinem Herzen brach Hoffnung
hervor. War sie auf dem Weg, sich nach ihm zu sehnen, wie er sich nach ihr
sehnte? Konnte es sein, daß sein Weib einen solchen Hunger nach ihm verspürte,
der sich mit seinem messen konnte?
    »Oh, bitte...« Ihr Kopf
fuhr zurück in die Kissen. »Bitte...«, hauchte sie.
    »Willst du mich,
Adrienne?«
    »Ja, mit jeder Faser
meines Körpers...« - und meiner Seele, wollte
sie hinzufügen, aber er bemächtigte sich ihres Mundes mit tiefen, heißen
Küssen.
    Sie wollte ihn, mit
offenen Augen, wollte ihn sehen. Er konnte erkennen, dieses Mal war es
Wirklichkeit.
    Als sich ihre Hand um
seinen pulsierenden Phallus schloß, entriß sie seiner Kehle ein lautes Stöhnen.
    »Ich sah dich, weißt
du«,

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