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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dich, Sidheach,
Ehemann aus Fleisch und Blut. Das ist der einzige Grund, weshalb ich dich
jemals so gut hassen konnte.«
    Ein
Freudenschrei brach aus seinen Lippen hervor, aber seine Augen waren immer noch
ungläubig.
    »Ich
liebe dich seit jener Nacht am Meer. Und haßte dich um so mehr für jede ihrer
Sekunden.«
    »Aber
des Königs Hure -«
    »Kein
weiteres Wort. Ich bin eine selbstsüchtige Frau. Adriennes Ehemann, das ist es,
was du jetzt bist. Niemand anderes. Aber ich danke dem guten König, daß er
deine Fähigkeiten so perfektioniert hat«, neckte sie ihn frech. Einige Wunden
heilten besser von allein, ohne darin herumzustochern. Und es ängstigte sie
nicht mehr, weil sie begriffen hatte, daß es der edle, ritterliche Teil in ihm
gewesen war, der ihn gezwungen hatte zu tun, was auch immer er tun mußte, um
jene zu schützen, die er liebte. Obwohl weder er noch Lydia ihr viel erzählt
hatten, hatte sie sich ein paar Dinge selbst zusammenreimen können.
    Er
lachte über ihre Verwegenheit und wurde dann schnell wieder ernst.
    »Ich
muß dich noch einmal heiraten. Ich will das Eheversprechen. Zwischen uns,
nicht über einen Stellvertreter.« War es Magie, die sie durch die Zeit
geschleudert hatte? Als sie eben aus seinen Armen entschwunden war, hatte er es
endlich begriffen, daß seine Frau von den fernen Ufern der Zeit zu ihm gekommen
war. Und was konnte das sein, außer Magie? Eine Magie, die er nicht beherrschen
konnte.
    Aber
vielleicht konnten sie ihre eigene kleine Magie heraufbeschwören. Es gab
Legenden, daß Eheversprechen, die im Kreis der Samhain-Feuer gelobt wurden, an
jenem kraftvollen Abend vor dem Fest der Seligen Toten, bindend waren, weit
über das menschliche Denkvermögen hinaus. Was, wenn sie in einer solchen
geheiligten Nacht vor den mystischen Zigeunern das Ehegelübde ablegten? Konnte
er sein Weib über die Grenzen der Zeit hinweg an sich binden? Er würde alles
versuchen.
    »Ja«,
hauchte sie entzückt, »so sei es.«
    »Es
tut mir nur leid, daß ich es mir anfangs habe entgehen lassen. Hätte ich
gewußt, daß du es warst, die auf Burg Comyn auf mich wartete, wäre ich selbst
gekommen, mein Herz. Am allerersten Tag der Verlobung.«
    Aber
seine Augen waren immer noch bekümmert, und sie hob eine Hand, um die Schatten
zu vertreiben. Er ergriff sie und setzte zärtlich einen Kuß auf ihre
Handfläche, dann verschloß er ihn mit ihren Fingern.
    »Vertraust
du mir, Mädchen?« fragte er leise.
    Vertrauen.
Etwas so Zerbrechliches, Zartes, unendlich Kostbares.
    Der
Hawk beobachtete sie, wie die Gefühle über ihr ausdrucksstarkes Gesicht
huschten, das jetzt ihm gegenüber so wunderbar offen war. Er wußte, daß sie an
jene schwarzen Zeiten dachte, über die sie nie gesprochen hatte. Eines Tages
würde sie ihm all ihre intimsten Gedanken und Ängste anvertrauen, und sie
würde zu der Erkenntnis gelangen, daß gleichgültig, was in ihrer Vergangenheit
geschehen war, es niemals seine Gefühle für sie ändern würde.
    Adrienne
sah liebevoll den Mann an, der ihr gezeigt hatte, wie sie wieder vertrauen
konnte. Den Mann, an den sie hoffnungslos und hilflos ihr Herz verloren hatte.
Diesen Mann, der Ehre, Tapferkeit, Leidenschaft und Ritterlichkeit im Überfluß
besaß. Weder ihre noch seine Vergangenheit hatten irgendeine Bedeutung für
diese Liebe, die sie füreinander empfanden. »Dir vertrauen, Sidheach? Mit
meinem ganzen Herzen und noch darüber hinaus.«
    Sein
Lächeln war zum Erblinden. »Adrienne...«
    »Mylord?«
Ihre Stimme war weich und warm und sorglos, wie die eines kleinen Mädchens.
    Als er sie in seine Arme schloß,
erschauderte sie vor Verlangen. »Mylord!«
    Adrienne sah nicht, daß sich
über ihr seine Augen verdunkelten. Wie sollte er sie beschützen? Wie konnte er
für ihre , Sicherheit garantieren? Wie schnell konnte er Adam erreichen und
herausfinden, was vor sich ging? Denn gleichgültig, welche verwinkelten Gassen
sein Verstand auch durchwanderte auf der Suche nach einer Erklärung für die
seltsamen Vorkommnisse, in die seine Frau verstrickt war - er schien sich immer
im Kreis zu drehen, und jedesmal stoppte er mit knirschenden Schuhsohlen direkt
vor diesem verfluchten Schmied. Und es war nicht bloße Eifersucht, obwohl der
Hawk unumwunden zugeben würde, daß er eine abgrundtiefe Abneigung für diesen
Mann empfand.
    Es
war nicht die schwarze Dame, die Adrienne zu ihm gebracht oder sie ihm so
grausam entrissen hatte. Das war eine Tatsache.
    Was
war es dann?
    Jemand
oder etwas

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