Zauber der Begierde
bewegen, Mädchen!«
»Ich
dachte, auch ich sollte mich... bewegen«, murmelte sie, fast besinnungslos.
»Bitte...«
»Bleib
ruhig. Ich will es dir zuerst langsam zeigen. Dann wird das nächste Mal für die
wilde, stürmische Liebe sein.«
»Wilde, stürmische Liebe, jetzt«, verlangte sie ziemlich
unmißverständlich, und es zerriß das Seil, das ihn so angespannt im Zaum
gehalten hatte. Er hob ihre Beine und drang tief in sie ein und befreite das
wenige, das von seinem Verstand übriggeblieben war, von der Besorgnis um ihre
jungfräuliche Empfindsamkeit. Er nahm sie so, wie er es von dem Moment an
gewollt hatte, als er sie zum allerersten Mal gesehen hatte. Stürmisch und
fordernd. Hart und verlangend, mit Besitznahme. Hungrig und fast brutal
brandmarkte er sie zu seinem Eigentum.
Adrienne
wand sich unter ihm, und ihre Fingerspitzen reckten sich nach den Sternen, als
sie sich in tausend winzige Punkte auflöste. Sie spürte, wie er sich versteifte
und dann heftig in ihr pulsierte. Sie explodierten gleichzeitig in perfektem
Rhythmus, in perfekter Harmonie.
Hawk
lag lange Zeit schwer atmend über ihr, während sie ihren Ehemann zufrieden
liebkoste. Sein seidiges Haar hatte sich aus dem Band gelöst. Sie streichelte
über die weiche Haut seines festen, muskulösen Hinterns. Schöner Mann, fuhr es
ihr durch den Kopf, und der Gedanke enthielt nicht länger eine Spur von Angst.
Schweigend strich sie ihm durch das Haar und staunte über ihr Leben und
darüber, wie reich es war, mit ihm an ihrer Seite.
Es
geschah schweigend, als er sich schließlich von ihr erhob und ans Fenster trat,
hinausblickend in die Nacht von Uster.
»O
Mädchen, was habe ich getan?« flüsterte er an die gläserne Fensterscheibe.
Stille
in seinem Rücken. Liebevoll wanderte Adriennes Blick über jeden Zentimeter
ihres Mannes.
»Ich
hielt dich für wankelmütig und zänkisch. Ich hielt Euch, geliebtes Falkenweib,
für die schlimmste, treuloseste Viper. Meine dunklen Phantasien flatterten in
meinem Herzen mit dornenbesetzten Flügeln. Und ich hätte mich nicht mehr irren
können.«
Immer
noch Schweigen. Er wußte nicht, daß sich hinter ihm die Lippen seiner Frau zu
einem zärtlichen Lächeln formten.
»Mädchen
von den weit entfernten Gestaden der Zukunft, du wurdest abgesetzt in dem Schoß
eines Mannes, mit mir verheiratet, ohne mich je gesehen zu haben, und hast
Höllen durchlebt, noch bevor du überhaupt zu mir gekommen bist. Ich habe dir
noch eine weitere Hölle hinzugefügt. Erfüllt von meinem - o Weib, was habe ich
getan, o Gott, was habe ich dir angetan?«
»Du
liebtest mich.«
Es
war keine Frage gewesen, aber er antwortete prompt. »Das tue ich. Mehr als das
Leben. Mein Herz. Es war nicht einfach eine nette Redewendung, als ich dich so
anredete, sondern es kam aus meiner Seele. Ohne mein Herz könnte ich nicht
leben. Und ohne dich könnte ich nicht atmen.«
»Bist
du ein Mann, der mehr als ein Herz besitzt?«
»Nein,
nur dies eine. Aber jetzt ist es verbittert und dunkel durch den Schmerz, den
ich dir bereitet habe.«
Er
starrte aus dem Fenster in die bodenlose Nacht. Jungfrauenblut an seinem
Schaft. Jungfrauentränen an seinen Händen. Ein jungfräuliches Weib, das nie mit
Adam geschlafen hatte, und in all ihren Jahren mit keinem anderen Mann. Ein
bebendes Geschenk, das sie zu vergeben hatte, und er hatte es mit seiner
dunklen Leidenschaft von ihr erzwungen.
»Sidheach.«
Das Wort war ein sanftes Streicheln ihrer Lippen.
Es
mußte seiner Phantasie entsprungen sein. Hawk glaubte, sein Leben lang die
Qual erdulden zu müssen, vergeblich auf ein Wort zu warten, von dem er dachte,
daß es nie über ihre Lippen kommen würde. »Ich habe dich so mißbraucht, mein
Herz. Ich werde es wiedergutmachen, ich schwöre es dir, ich werde einen Weg
finden...«
»Sidheach.«
Er spürte ihre Hände an seinen Seiten, ihre Arme, die ihn von hinten
umschlangen. Sie konnte ihm die Wahrheit nicht länger vorenthalten. Sie mußte
es ihm sagen, mußte die Zeit auskosten, die die launischen Götter ihnen
erlaubten, zu genießen. Sie schmiegte liebevoll ihre Wange an seinen Rücken und
spürte einen Schauer, der sich durch seinen kraftvollen Körper stahl.
»Träume
ich einen wirren Traum?« flüsterte er heiser.
»Ich
liebe dich, Sidheach.«
Er
wirbelte herum, um ihr ins Gesicht zu sehen, die Augen dunkel und erschrocken.
»Sieh mich an und sag es!« dröhnte er.
Adrienne
nahm sein geheimnisvoll schönes Gesicht in beide Hände. »Ich liebe
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