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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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anderes hatte die Macht. Die Macht, den Herrn von Dalkeith mit einem
Schlag zu vernichten - indem man ihm seine geliebte Frau nahm. Was für ein
Spiel, welch furchtbarer, perverser Zeitvertreib fand auf dem Boden von
Dalkeith statt? Welche Macht hatte ein Interesse daran, und warum?
    Ich
kam hierher, um dich zu hassen, Hawk. Aber ich kam nicht, um die Frau zu hassen,
die du als dein Weib beanspruchst. Adams Worte hallten in seinem Kopf wider, und er
begann, die groben Linien einer sorgfältig inszenierten Rache zu erahnen. Aber
das würde bedeuten, daß Adam Black über Kräfte verfügte, an deren Existenz der
Hawk niemals wirklich geglaubt hatte. Erinnerungen an Zigeunergeschichten,
die er als junger Bursche gehört hatte, tauchten in seinem schwirrenden Kopf
auf und warfen Fragen und Zweifel auf. Geschichten von Druiden und Pikten und,
genau, von verruchten und boshaften Feen. Lydia hatte immer gesagt, daß jede
Legende in gewissem Maße auf Tatsachen basierte, wobei die mythischen Elemente
einfach nur dazu dienten, das Unerklärliche zu erklären, aber deshalb nicht
unbedingt unwahr sein mußten.
    Oh,
seine Liebe stellte die Grenzen seines Glaubens an die natürliche Welt auf die
Probe und ließ ihn sich weit öffnen.
    Und
wenn er einräumte, an eine solche Magie wie Zeitreisen zu glauben, welche Art
von Magie konnte er als zu übersteigert verwerfen? Keine. Er konnte keine Möglichkeit,
wie überirdisch auch immer, ohne intensive Prüfung verwerfen.
    Adam
Black war in der Lage gewesen, das vormals unheilbare Gift Callabron
unschädlich zu machen. Adam Black schien immer verdammt viel zu wissen. Adam
Black hatte freimütig zugegeben, nach Dalkeith gekommen zu sein, um sich zu
rächen.
    Die
Roma hatten sich weit vom Feuer des Schmieds entfernt. Die Roma, die an Mythen
und Legenden glaubten.
    Und der Hawk, Adam zu Dank
verpflichtet für das Leben seiner Frau, hatte sich gezwungen, all die Merkwürdigkeiten
zu übersehen, und hatte sie seiner tiefen Abneigung dem Schmied gegenüber
zugeschrieben und sich eingeredet, in den aufgeblähten Umrissen harmloser
Wolken Drachen zu sehen.
    Er würde sie niemals
gehenlassen, aber jemand oder etwas konnte sie ihm in der Laune eines
Augenblicks entreißen.
    Er würde danach suchen, es
zerstören und sie befreien - das schwor er bei seinem Leben.
    Denn für ihn gab es kein Leben
ohne sie.
    Kapitel 27
    Obwohl der Hawk darauf bestand,
früh am nächsten Morgen aufzubrechen, sorgte er ebenfalls dafür, daß sie sich
auf ihrem Heimweg nach Dalkeith Zeit für zärtliche Stunden nehmen konnten. Er
schickte die eine Hälfte seiner Garde voraus und befahl der anderen,
gebührenden Abstand von ihm und seiner Lady zu halten, damit sie ihre
Zweisamkeit genießen konnten. Er würde später nach Uster zurückkehren und seine
Amtsgeschäfte zu Ende bringen, nachdem diese Schlacht geschlagen war.
    Adrienne
war begeistert von seiner dringenden Eile, nach Dalkeith zurückzukehren und ihr
Gelübde zu besiegeln. Genauso begeistert war sie von der Dreitagesreise mit
langen Aufenthalten in kühlen Becken mit blubberndem Quellwasser; ausgedehnten
Zwischenspielen der Leidenschaft auf federndem Moos unter dem Baldachin hell
flatternder Blätter. Momente, in denen er sie neckte, zärtlich bedrängte und
lehrte, bis sich die errötende Jungfrau mit ihrer neu entdeckten Weiblichkeit
vertraut gemacht hatte und begeistert das Gefühl der Macht auskostete, die eine
Frau über ihren Mann besitzt. Sie wurde schnell zu einer Expertin der subtilen
Wege, zu berühren und zu sprechen, eine Lippe zu benetzen und mit den Augen zu
verführen. Sie kannte die verstohlenen Liebkosungen und ihre unverzüglichen
Erwiderungen, die ihren süßen, schönen Mann in einen pulsierenden, unbarmherzigen
Wilden verwandelten.
    Mit
Erstaunen hatte sie bemerkt, daß der Herbst mit meisterlicher Inspiration die
Hügel gefärbt hatte; Blätter in leuchtenden Schattierungen von Kürbisgelb,
Weinrot und hellem Bernstein raschelten knisternd unter den Hufen ihrer Pferde,
während sie unter Zweigen von Erntegold dahinrit- ten. Eichhörnchen pfiffen und
jagten mit Sprüngen, die die Schwerkraft verhöhnten, durch die Bäume.
Schottland in seiner ganzen majestätischen Pracht, behaucht von Liebe, die die
einfachen Geschenke der Natur zu einem Wandteppich voller Wunder färbte.
Adrienne war niemals aufgefallen, daß die Welt so schön war.
    Sie würde die gemächliche Rückkehr
nach Dalkeith als ihre Hochzeitsreise in Erinnerung behalten; als

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