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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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leichte Reibung, die soviel mehr
versprach. »Mach dir keine Sorgen. Ich liebe ihn, als wäre er mein eigen,
Lydia. Und, als wäre er mein eigen Fleisch und Blut, ist es an der Zeit, daß
wir ein gründliches, Vater-Sohn-ähnliches Gespräch führen.«
    »Doch
was, wenn er sich weigert zuzuhören?« sorgte sie sich.
    Tavis lächelte. »Er wird
zuhören. Du hast Tavis Mac Tarvitts Wort darauf, will ich mal sagen.«
     
    Der Hawk brütete vor dem Feuer
und beobachtete Geister, die weiß zwischen den Flammen tanzten. Sie waren
geboren aus der Erinnerung und bestimmt für die Hölle, genau wie er. Doch das
Fegefeuer - wenn nicht das Paradies - war für ihn erreichbar, säuberlich
eingefangen in einer Flasche, und daher röstete er die Geister, indem er sie in
die Vergessenheit verbannte.
    Er
nahm eine weitere Flasche Whisky und drehte sie in der Hand, wobei er die satte
bernsteinerne Farbe mit trunkener Wertschätzung studierte. Er hob die Flasche
an seine Lippen, seine Hand schloß sich um ihren Hals, und er entkorkte sie
mit den Zähnen. Kurz erinnerte er sich daran, wie er den Stopfen des
Zigeunertrankes mit den Zähnen entfernt hatte. Erinnerte sich daran, den Körper
seiner Frau mit seinem eigenen bedeckt zu haben, und gekostet, berührt,
geküßt... Er war närrisch genug gewesen, an die Liebe zu glauben.
    Bah!
Adam! Es war immer er gewesen. Vom ersten Tag an, als er sie gesehen hatte. Sie
hatte sich an einen Baum gepreßt und den aufgeblasenen Schmied mit gierigem
Blick verschlungen. Er nahm einen Schluck Whisky und überlegte sich, zurück an
den Hof zu gehen. Zurück zu König James.
    Ein
schiefes, verbittertes Lächeln verzog seine Lippen. Selbst wenn er sich
vorstellte, erneut die Straßen von Edinburgh zu durchstreifen, erinnerte sich
ein anderer Teil seines
    Verstandes an den aufwühlenden,
heißen Dampf, der von einem parfümierten Bad aufstieg, den Glanz von Öl auf
ihrem Körper, als sie ihren Kopf zurückwarf und die aufreizende Säule ihres
Halses seinen Zähnen feilbot. Ihm alles feilbot, so dachte er jedenfalls.
    Adrienne...
falsches, verräterisches, verlogenes, treuloses Miststück.
    »Legt
mich in die tote Erde, und das war's«, murmelte er ins Feuer. Er reagierte noch
nicht einmal, als die Tür zum Arbeitszimmer so heftig aufgestoßen wurde, daß
sie an die Wand krachte. »Schließ die Tür, Mann. Der Zug läßt meine Knochen
frieren, sei so gut«, nuschelte der Hawk undeutlich, ohne sich zu bequemen
nachzusehen, wer in die betrunkene Verwahrlosung seiner privaten Hölle
eingedrungen war. Er führte die Flasche erneut zum Mund und nahm einen ausgiebigen
Schluck.
    Tavis
durchquerte den Raum mit drei entschlossenen Schritten und schlug die Flasche
Hawk aus den Händen, so daß sie mit einem Klirren von Glas und Whisky auf den
glatten Steinen des Kamins zerschellte. Er sah Tavis einen benommenen
Augenblick an, dann griff er, unbeeindruckt, nach einer zweiten Flasche.
    Tavis
stellte sich zwischen den Hawk und den in Weiden eingeflochtenen Alkohol.
    »Geh
mir aus dem Weg, alter Mann«, knurrte Hawk und straffte sich, um aufzustehen.
Er hatte es kaum auf die Füße geschafft, als Tavis' Faust massiv auf seinem
Kinn landete und ihn zurück in den Stuhl beförderte.
    Hawk
wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und sah zu Tavis auf. »Warum bist
du gekommen, und wozu hast du das getan, Tavis Mac Tarvitt?« brummelte er und
machte keine Anstalten, sich zu verteidigen.
    »Ich gebe keinen Pfifferling auf
das, was Ihr Euch selbst antut, Herr«, spottete Tavis, »nur macht, daß Ihr aus diesem Schloß
fortkommt, und tut es nicht vor den Augen Eurer Mutter.«
    »Wer
zum Teufel glaubst du, daß du bist?«
    »Ich
weiß, wer ich bin! Ich bin der Mann, der dich von einem kleinen Kind zu einem
starken Schloßherrn hat heranwachsen sehen. Ich bin der Mann, der vor Stolz
geplatzt ist, während er beobachtete, wie du einige schwere Entscheidungen
getroffen hast.« Tavis' Stimme veränderte sich einschneidend. »Jawohl, ich bin
der Mann, der dich geliebt hat, seit du deinen ersten hungrigen Atemzug in
dieser Welt getan hast. Und jetzt bin ich der Mann, der dich bis ins letzte
durchprügeln wird, wenn du dich nicht wieder in den Griff bekommst.«
    Hawk
glotzte ihn an, dann schlug er irritiert nach Tavis. »Geh weg.« Er schloß müde
die Augen.
    »Oh,
ich bin noch nicht fertig, mein Junge«, sagte Tavis durch zusammengepreßte
Zähne. »Du bist nicht einmal in der Lage, Herr über einen Misthaufen zu sein.
Es ist

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