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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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weiter. »Wo ist
Olivia?« fragte sie mit geschlossenen Augen.
    »Von
einer Klippe gefallen, wenn die Götter es gut mit mir. meinen«, antwortete Hawk
trocken.
    Adrienne
öffnete die Augen und kräuselte die Nase. Sie sah ihn aufmerksam an. Hatte sie
die Andeutung eines Lächelns in seinem düsteren Blick gesehen? Ein
leidenschaftlicher Hawk war lebensgefährlich, aber sie war gegen Leidenschaft
gewappnet. Ein foppender Hawk könnte durch ihre Verteidigungslinien
hindurchschlüpfen.
    »Oder, wenn ich wirklich Glück
habe und die Götter versöhnlich gestimmt sind, ist sie in Adams Armen
gelandet, und er wurde bei ihrem Anblick von dem gleichen Blitz getroffen wie
ich, als ich dich zum ersten Mal sah. Würde das nicht meine Probleme lösen?«
    Ihr Mundwinkel zuckte.
    »O nein. Ich hab's. Sie ist in
den Wald gelaufen, und die Fee hielt sie fälschlicherweise für eine der Ihren -
diese ungezogene Todesfee -, und sie wird niemals zurückkehren.«
    Adrienne lachte, und wurde
sofort mit einem von Hawks niederschmetternden Lächeln belohnt.
    Dieses Lächeln ließ sie
dahinschmelzen, entwaffnete sie. Und es fühlte sich gut an.
    Etwas ernsthafter sagte er:
»Ich habe die Wachen instruiert, sich um Olivias Rückreise zu kümmern, sobald
sich ihre Pferde genügend erholt haben.«
    Adriennes Seele vollführte bei
seinen Worten einen Luftsprung.
    »Adrienne.« Er seufzte ihren
Namen wie einen edlen Portwein. Komplex und süß. »Nur du -«
    »Stopp!«
    Augenblicklich veränderte sich
seine Stimmung, geschmeidig wie Quecksilber. »Ich möchte, daß du mich
begleitest. Komm, Mädchen. Gib mir diese Nacht, um dir zu zeigen, wer ich
wirklich bin. Das ist alles, worum ich bitte.«
    Adriennes Verstand schrie ein
schallendes Nein... aber vielleicht war es nicht allzu gefährlich. Laß mich dir zeigen, wer ich
wirklich bin.. .
wie verlockend.
    Du meinst, abgesehen von
unerträglich schön?
    Aber was konnte bei einem
Gespräch schon passieren?
    »Was kann bei einem Gespräch
schon passieren, Adrienne?« Adrienne zuckte mit den Wimpern. Er mußte die Worte
direkt aus ihrem Kopf genommen haben.
    »Schau,
Adrienne, der Mond geht auf. Dort hinten lugt er hinter den Ebereschen hervor.«
Der Hawk zeigte in die Richtung, und ihre Augen folgten. Folgten der Biegung
seines muskulösen Armes, über seine starke Hand zu dem leuchtenden Mond im
Hintergrund.
    »Kühle
Silberkugel, die den Schlummer der Nacht geleitet«, sprach Hawk
gedankenverloren. »Ich wette, du schläfst wenig in Nächten wie dieser, Mädchen,
wenn sich ein Sturm zusammenbraut und über die zerbrechliche Nacht hereinzubrechen
droht. Spürst du es? Wie die ganze Luft mit Spannung geladen ist? Der drohende
Sturm hat in mir immer schon eine gewisse Unruhe entfacht.« Adrienne konnte spüren,
wie sie mit jedem seiner Worte schwächer wurde, bezaubert von seinem
hinreißenden Akzent.
    »Es
ist eine Ruhelosigkeit, die ich auch in dir spüre. Komm mit mir, Adrienne. Du
wirst niemals schlafen, wenn du jetzt zum Schloß zurückkehrst.«
    Der
Hawk stand da, die Hand ausgestreckt, und sah mit verheißungsvollem Blick zu
ihr hinunter. Er berührte sie nicht, er wartete darauf, daß sie sich entschied,
sich ihm anvertraute - und sei es auch nur, um mit ihm spazierenzugehen. Sein
Atem war flach und erwartungsvoll. Ihre Finger zuckten unschlüssig unter der
Hitze seiner lächelnden Augen - Augen mit kleinen Linien in den äußeren
Winkeln. Eberhard hatte überhaupt keine Falten. Niemals mehr könnte sie einem
Mann vertrauen, der nicht ein paar Fältchen um die Augen hatte. Er hatte nicht
genug gelebt und gelacht, wenn er nicht ein paar leichte Falten hatte. Wie war
es möglich, daß ihr die feinen Spuren des Lebens in Hawks Gesicht bisher
entgangen waren?
    »Schenk
dir diesen Augenblick, Mädchen«, sprach er mit heiserer Stimme. »Versuch es.«
    Wie ein Flüstern schlüpfte
Adriennes Hand in die seine, und er spürte, wie er bei ihrer Berührung
zusammenzuckte. Seine ebenholzfarbenen Augen flackerten, und sie genoß das
unvergleichliche Gefühl seiner starken Finger, die sich um ihre schlössen. Er
neigte sich vor, und sie spürte den Hauch seiner Lippen, die flüchtig ihre
Wange berührten. Ein wortloses Danke für die Chance, die sie zu nichts
verpflichtete.
    »Als
Junge kam ich oft hierher...« Er nahm ihre Hand und führte sie gen Westen, fort
vom Kreis der Ebereschen und dem Waldrand.
    Erzähle
ihr von dir, dachte er. Von dem Jungen, der du gewesen warst, bevor du fortgingst. Von

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