Zauber der Begierde
Haut, das Flüstern seiner Bartstoppeln an ihrem Hals.
Plötzlich tat sie mehr,
als nur zuzulassen. Ihre Arme krochen nach oben, um sich um seinen Hals zu
legen. Sie begrub ihre Finger in seinem weichen, dunklen Haar, ließ sie dann
seinen Hals hinab zu seinen kraftvollen Schultern gleiten und den Konturen jeder
seiner ausgeprägten Muskeln folgen.
Adrienne schnappte
zitternd nach Luft. Sie konnte nicht genügend Sauerstoff in ihre Lungen
bekommen, aber das spielte keine Rolle mehr, als Hawk ihr Verlangen nach Luft
durch das Verlangen nach seinen Lippen ersetzte, das Verlangen nach seiner
Zunge, nach seinem Verlangen nach ihr.
»Ich bin der Eine,
Mädchen«, warnte er sie sanft. »Alles hört hier auf. Mit mir. Dem Besten und
Letzten. Oh, gewiß deinem Letzten.«
Mein
Letzter, gab sie widerwillig zu,
denn sie bezweifelte, daß sich jemals ein anderer Mann mit diesem messen
könnte.
In diesem atemlosen
Moment versank die Vergangenheit in Bedeutungslosigkeit. Es war, als habe
Eberhard sie nie berührt, als habe das 20. Jahrhundert nie existiert. Als sei
sie ihr ganzes Leben lang auf diesen Moment zugesteuert. Auf diesen Mann.
Diesen Zauber.
Hawk folgte mit seinen
Küssen der Linie ihres Kiefers, er bedachte jeden Zentimeter ihres Gesichtes;
ihre Nase, ihre Augenlider, als sie sich flatternd schlössen, ihre Augenbrauen,
und dann hielt er inne, und seine sinnlichen Lippen schwebten eine Zungenlänge
entfernt über ihren. Würde sie? Traute sie sich?
Adriennes Zunge zuckte
hervor, und sie kostete den Mann, den sie seit dem Augenblick gewollt hatte,
als sie ihn zum ersten Mal voller Faszination erblickt hatte. »Oh, du«, flüsterte
sie. Sie wollte ihn, wollte ihn mehr, als sie jemals etwas in ihrem Leben
gewollt hatte. Ein heiseres Raunen drang aus der Tiefe seiner Kehle; er
spreizte die Hand in ihrem Nacken und bog ihren Kopf zurück, um seine Küsse zu
empfangen. Seine rosafarbene Zungenspitze umkreiste ihre Lippen, kostete jede
Ecke, jede Fülle, reizte sie bis zur Besinnungslosigkeit; bis es zuviel war für
sie und ihre Lippen sich auf seine preßten, sich an seinen formten und sich ihm
öffneten, so wie ihr ganzer Körper sich ihm zu öffnen und nach ihm zu schreien
schien. Sie war eine Rosenknospe, die sich zur goldenen Hitze der Sonne hin
entfaltete. »Herrlich«, flüsterte sie, nicht bemerkend, daß sie ihren Gedanken
laut ausgesprochen hatte.
Aber der Hawk hatte es
gehört - er vernahm das eine Wort, und das Verlangen packte ihn mit solcher
Macht, daß er erzitterte. Heiß und hart, schonungslos bewegte der Hawk seinen
Mund über ihrem. Er beugte sich mit unbarmherzi- gern Hunger über ihre Lippen
und brachte hinter ihren geschlossenen Augenlidern Sterne zum Leuchten.
Adrienne riß die Augen
auf, aus bloßem Vergnügen, ihn anzusehen, und sie sah, daß er ihr direkt in die
Augen schaute, mit solch glühendem Versprechen von Leidenschaft, daß sie an
seinem Mund wimmerte.
Hunderte Meter tiefer
verbündete sich der Rhythmus der Natur mit dem rohen, unstillbaren Mysterium
der Leidenschaft; das sinnliche Tempo der Wellen, wenn Milliarden von Litern
Wasser wütend hereinströmten und dann wieder abflössen. Eine Gefühlswelle nach
der anderen brach über Adrienne zusammen; sie trieb in einem Meer von solcher
Leidenschaft, daß sie sich fühlte, als würde sie buchstäblich umgeformt,
angepaßt an die Berührung dieses Mannes, genauso, wie die Felsen unter ihr von
der unnachgiebigen Liebkosung des Ozeans modelliert wurden.
Hawks Zunge war heiße
Seide, ihren Mund erforschend, ihre Zunge reizend. »Oh«, flüsterte sie, »ich
hätte nie gedacht...«
»Ist es denn wirklich so
schlecht, mich zu küssen, Mädchen?«
»Nicht das Küssen ist
schlecht...« Ihre Worte verloren sich in einem leisen Stöhnen, als sie ihren
Kopf zurücklehnte für weitere Küsse.
»Was ist schlecht, mein
Herz?« Hawk nippte an ihrem Hals, zärtlich.
»Ooooh! Du!«
»Ich? Ich bin schlecht?«
Er ließ sie einen langen Moment nicht antworten, während dessen er an ihrer
Unterlippe knabberte, sie reizte, in seinen Mund sog und sie schließlich
langsam freigab.
Adrienne holte bebend
Luft. »Na ja... Ich meine... du bist ein
Mann...«
»Ja«, bestätigte er.
»Und ein sehr schöner...«
»Hmm... Ja?«
»Und ich hasse schöne
Männer...« Ihre Hände strichen über seine Schultern, seinen breiten, muskulösen
Rücken, wanderten, sich verjüngend, über seine schlanke Taille hin zu seinen
muskulösen Hinterbacken. Sie war
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