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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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fleischlichen Genüsse zu bereiten, die er ihr zuvor verweigert hatte.
Olivia, die James eine völlig neue Möglichkeit gegeben hatte, den Hawk zu
erniedrigen. Die Erinnerung daran beschämte ihn und machte ihn wütend. Er
verbannte diese Gedanken und die blinde Wut, die sie hervorriefen, durch eine
entschlossene Anstrengung seines Willens.
    Im Moment war es Adrienne, um die er sich kümmern mußte.
Hawk schnaubte. Hatte sie sich auf den Weg gemacht, die Welt in den Armen des
Schmieds zu entdecken?
    Genau. Er war sich sicher, daß es so war.
    In diesem Moment stieß Grimm die Tür auf und streckte
den Kopf hinein, eine stumme Frage in den Augen.
    »Hält sie sich Richtung Norden?« Hawks Gesicht war verbittert.
    »Nein«, rätselte Grimm. »Das hatte ich auch erwartet,
aber sie geht nach Osten.«
    »Zum Torhaus? Allein?«
    »Genau. Sie trägt nur ein kleines Bündel.«
    »Er muß sie dort treffen«, überlegte Hawk. »Die Wache
folgt?«
    »Ja. In einiger Entfernung. Bis du deinen Befehl
gibst.«
    Hawk drehte ihm den Rücken zu und blickte in die erlöschende
Glut. Sein Befehl. Sollte er sie gehen lassen? Konnte er? Und wenn sie sich mit
Adam traf, wie wollte er sich zurückhalten, den Schmied nicht mit bloßen Händen
zu töten? Nein. Besser, sie aufzuhalten, bevor er ihrem Verrat ins Auge blicken
mußte.
    »Was hast du über Adam in Erfahrung bringen können?«
Hawk trat mit dem Fuß gegen den Kamin.
    »Nichts, Hawk. Es ist,
als ob er auf einem Feenwind eingeflogen kam und Wurzeln geschlagen hat. Es
ist äußerst merkwürdig. Niemand weiß, woher er kam. Ich denke, Esmeralda kann
uns am meisten über ihn erzählen, da sie sein Bett wärmt. Aber bis jetzt habe
ich sie noch nicht aufspüren können.« Grimm rieb sich nachdenklich das Kinn.
»Es scheint, daß Esmeraldas Leute ihr Lager von den Ebereschen im Norden auf
die weit östlich gelegenen Weiden verlegt haben.«
    Hawk wirbelte auf dem
Absatz herum, und seine dunklen Augen sahen Grimm durchdringend an. »Die Roma
verlegen nie ihr Lager. Sie bleiben im Sommer immer auf den nördlichen
Weiden.«
    »Nicht diesen Sommer.«
Grimm zuckte mit den Schultern. »Äußerst merkwürdig. Es heißt sogar, daß das
Samhain in diesem Herbst an einem neuen Platz gefeiert wird.«
    »Seltsam.« Hawk überdachte diese neue Merkwürdigkeit.
Aber er verbrachte nur einen Augenblick damit, an die Zigeunersippe zu denken,
die auf Dalkeith lagerte - es gab Wichtigeres, womit er sich zu befassen hatte.
Seine Frau war dabei, ihn zu verlassen. »Halte sie am Torhaus auf, Grimm. Ich
werde in Kürze dort sein.«
    Adrienne
wußte, daß man ihr folgte.
    Aus dem Schloß zu
entkommen war genauso schwierig, wie aus einem Gefängnis zu fliehen. Sie hatte
weniger Chancen, den Wachen zu entkommen, als sich erfolgreich ins 20.
Jahrhundert zurück zu wünschen. Dieses Mal hatte sie noch nicht einmal einen
Revolver.
    Es war wie in der Nacht,
in der Eberhard starb - einer Nacht, an die sie nie wieder zu denken sich
geschworen hatte.
    Sie hatte das alles
nicht gewollt, doch es war geschehen. Sie hatte nicht einmal gewußt, was vor
sich ging, bis zu der Nacht, in der sie schließlich herausfand, weshalb Eberhard
sie immer in diese einsamen Ferien geschickt hatte. So
niedlich und leichtgläubig. Hatte sie nicht gehört, wie er sie in jener
Nacht so beschrieb, als sie unerwartet aus London zurückgekehrt war, in der
Hoffnung, ihn zu überraschen?
    Und überrascht hatte sie
ihn wirklich.
    Nachdem sie durch die
Hintertür der Garage in sein luxuriöses Heim geschlüpft war, belauschte
Adrienne eine Unterhaltung, die nicht für ihre Ohren bestimmt war.
    Eine Unterhaltung, für
deren Mithören er sie umgebracht hätte. Sie hatte noch nicht nach ihm gerufen,
als sie die Hand an die Tür zu seiner Höhle legte. Gerards Stimme klang deutlich
durch die Tür.
    »Hat Rupert sie in
London getroffen?«
    Adrienne erstarrte. Sie
sprachen über sie. Wie konnten sie wissen, daß Rupert in London war? Sie hatte
ihn gerade gestern dort getroffen. Sie hatte noch nicht einmal Eberhard
angerufen und ihm davon erzählt.
    Sie war übernächtigt, es
hatte sie den ganzen Tag und die halbe Nacht gekostet, nach Hause zu gelangen.
Sie preßte ein Ohr an die Tür und lauschte neugierig.
    Eberhard lachte. »Genau,
wie wir es geplant hatten. Er hat ihr erzählt, er sei in der Stadt, um für
seine Frau ein Geschenk zu kaufen. Du kennst Adrienne, sie hat ihm alles
abgenommen. Sie ist so niedlich und leichtgläubig. Du hattest von Anfang

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