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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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macht bestimmt durstig.«
    »Kaffee?« Adrienne war obenauf.
    »Ah.« Lydia lächelte. Zufrieden mit sich selbst und
über alle Maßen entzückt über ihre Schwiegertochter, die Dalkeith-Upon-the-Sea
als ihr Zuhause bezeichnet hatte, ohne es überhaupt zu bemerken. Sie füllte
schnell einen Porzellanbecher mit der dampfenden Flüssigkeit und stellte ihn
stolz vor Adrienne auf den Tisch.
    Adriennes Nase bebte, als ihre Geruchsnerven vor
Freude hüpften, und sie griff gierig nach dem Becher. Sie schloß die Augen,
atmete tief ein und trank.
    Und würgte.
    Tavis klopfte ihr auf den Rücken und blickte anklagend
zu Lydia. »Ich habe es doch gleich gesagt!« sagte er.
    Als Adrienne wieder atmen konnte, wischte sie sich die
Tränen aus den Augen und blickte mißtrauisch in die Tasse. »Oh, Lydia! Man läßt
nicht den Bodensatz - nein, nicht direkt Boden... eher wie eine Paste. Was habt
Ihr gemacht? Die Bohnen zerstoßen und mit Wasser vermischt? Baah!«
    »Hatte ich nicht gesagt, daß Ihr es durch ein Sieb
schütten müßt«, erinnerte Tavis. »Würdet Ihr so etwas trinken wollen?«
    »Nun, in all dem Durcheinander hab' ich's halt vergessen.«
Lydia schnappte sich den Becher. »Da du ja so sicher bist, alles richtig zu
machen, machst du es!« Sie hielt Tavis den Becher entgegen und ließ dabei
dicke, braune Flüssigkeit auf den Boden platschen.
    »Fein. Das wäre doch
gelacht, will ich mal sagen!« Mit hochmütigem Blick machte er sich auf den Weg
zur Speisekammer.
    Lydia seufzte.
»Adrienne, ich weiß, daß es für dich bisher kein besonders guter Morgen war.
Ich wollte Kaffee für dich machen, aber an Stelle von Kaffee, was hältst du von
einer Tasse Tee und einem Schwätzchen?«
    »Oh - oh«, seufzte
Adrienne. »Ich kenne diesen Blick, Lydia. Was ist los? Abgesehen davon, daß ich
durch die Zeit geschleudert wurde?«
    »Tee?« wich Lydia aus.
    »Gespräch«, sagte
Adrienne vorsichtig.
    Wie sollte sie es am
besten anfangen? Lydia war entschlossen, nichts vor ihr zu verbergen. Lügen
und Halbwahrheiten hatten die unangenehme Eigenschaft, Mißtrauen hervorzurufen
und zu schüren. Wenn Adrienne den Hawk sehen könnte, wie er wirklich ist, würde
die Wahrheit hoffentlich keinen Schaden anrichten; aber Lügen, welcher Art auch
immer, ganz bestimmt. »Esmeralda ist tot.«
    »Das tut mir leid«,
bekundete Adrienne sofort. »Aber wer ist Esmeralda?«
    »Hawks... äh... nun,
seine ehemalige Geliebte, das erklärt es wohl am besten -«
    »Du meinst, zusätzlich
zu Olivia? Und wo hat er sie gehalten,
nebenbei gefragt? Im Verlies? Im Turm? Im Zimmer neben meinem?«
    Lydia zuckte zurück. »So verhält es sich nicht,
Adrienne. Er hat sich Monate vor deiner Ankunft von ihr getrennt. Sie lebte bei
den Roma, die in den warmen Jahreszeiten auf unseren Weiden lagern. Nach
alldem, was ihre Leute heute morgen Tavis erzählten, war sie es, die versucht
hat, dich zu töten. Die gute Nachricht ist, du bist jetzt sicher.«
    »Habe ich das nicht
schon die ganze Zeit gesagt? Ich sagte dir, daß es wahrscheinlich eine der
ehemaligen Mätressen jenes Mannes war, oder etwa nicht? Oh!« Sie sprang auf die
Füße.
    »Adrienne.«
    »Was noch?«
    Oh,
zum Henker, kochte Lydia. Komm schon, Kopf hoch, sagte sie zu sich selbst,
denn ein Blick in Adriennes Gesicht hatte ihr verraten, daß sie geradewegs auf
einen ordentlichen Streit mit dem Hawk zusteuern wollte, und daß sie wütend
sein würde wie eine spuckende Todesfee, wenn sie erkannte, daß es keinen geben
würde. »Hawk ist im Morgengrauen nach Uster abgereist.«
    »Für wie lange?«
knirschte Adrienne.
    »Das hat er nicht
gesagt. Adrienne! Warte! Wir müssen dahinterkommen, was dich hierhergebracht
hat!« Aber Adrienne hörte schon nicht mehr hin.
    Lydia seufzte, als
Adrienne aus der Küche hinausstürmte und ununterbrochen vor sich hin murmelte:
»Arroganter, schweinsköpfiger Arschtritt-Neandertaler...«
     
     
     
    Kapitel
23
    Bitte, was ist dein Problem,
Adrienne de Simonef fragte sie sich wütend selbst.
    Sie zuckte mit den
Schultern und seufzte, bevor sie sich hilflos an einen nahen Rosenstrauch
wandte. »Wie es scheint, habe ich etwas für den Mann übrig.«
    Der Rosenstrauch nickte
vielsagend in der lauen Sommerbrise, und Adrienne schüttete ihrem gebannt
lauschenden Publikum bereitwillig das Herz aus.
    »Ich weiß, er war mit
vielen Frauen zusammen. Aber er ist nicht wie Eberhard. Natürlich,
wahrscheinlich gibt es niemanden wie Eberhard, außer vielleicht ein
fünfköpfiges Monster aus

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