Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Abwesenheit eine große Niedergeschlagenheit geherrscht.
Aber jetzt war sie wieder da! Doch Calin konnte seine Beine nicht dazu bewegen, die letzten zehn Schritte zu überwinden, die zwischen ihnen lagen.
Der Geruch von Schnee lag in der frostig kalten Luft. Nebelwölkchen tanzten vor seinem Gesicht, wenn er ausatmete. Als die Dudelsackpfeifer die Melodie zu spielen begannen, mit der die Braut angekündigt wurde, senkte sich erwartungsvolle Stille über die Menge.
Akira sah ihn an.
Er wandte den Blick ab.
Doch dann führte Tante Wanda ihn zu ihr und nahm neben Onkel Kerk Platz. Der kleine Andrew stand zwischen ihnen, ein stolzes Lächeln legte sich um den Daumen in seinem Mund, und seine kleinen Finger lagen sicher in Akiras Hand.
Bei allen Heiligen! Sie ist deine Frau. Hab wenigstens den Mut, sie anzusehen! Calin hielt den Blick auf den Boden gerichtet und ignorierte die Stimme in seinem Kopf. Er gab in der Tat eine armselige Figur von einem Laird ab. Er konnte nicht einmal seine eigene Frau ansehen aus Angst, er würde in Millionen Stücke zerspringen.
Aber er konnte sie spüren. Allein schon ihre Nähe gab ihm irgendwie Frieden. Calin stand mit geballten Fäusten da, als er wie alle anderen um ihn herum auf die Braut wartete.
Sichtlich nervös wartete Jaime, mit Father Harrald zu seiner Rechten, am Eingang der Kirche. In dem Bemühen, etwas von seiner offensichtlichen Anspannung loszuwerden, drehte Jaime den Kopf hin und her und griff an sein Bein, das unkontrolliert zitterte. Er hielt abrupt inne, als die Menschenmenge eine Gasse bildete und Isobel erschien. Sie ging langsam und stützte sich auf einen Holzstock, aber sie ging.
Isobel hatte Calins Angebot angenommen, während Akiras Abwesenheit im Turm zu wohnen. Natürlich hatte niemand erwartet, dass Akira so lange fortbleiben würde. Aileen und Elsbeth hatten großzügig angeboten, Isobel bei ihrer Genesung zu helfen, weil sie wussten, dass sie Jaime nicht heiraten würde, bevor sie in der Lage war, zur Kirche zu gehen. Heute war es das erste Mal seit zehn Jahren, dass Akira ihre Schwester gehen sah. Sie schniefte vor Rührung, und ihren Schwestern, die neben ihr standen, erging es nicht anders.
Zu Calins Schrecken schob der kleine Andrew jetzt die Hand in seine. Doch als er auf den Jungen herunterschaute sah er, dass er nicht Andrews, sondern Akiras Hand hielt. Der Junge hatte in einer unschuldigen Geste Akiras Hand in Calins gelegt und lief jetzt zu seiner Mutter.
Es kostete Calin große Beherrschung, nicht die schlanken Finger zu zerdrücken, die seine Hand hielten. Er atmete durch den Mund, um das Brennen in seiner Brust zu mildern, und hieß die frische Luft willkommen, die seine Lungen füllte. Ihre warme Berührung lähmte ihn, und die Sehnsucht eines ganzen qualvollen Monats brach sich mit voller Macht Bahn. Er schloss die Augen und versuchte verzweifelt, seine Pein zu lindern.
Father Harrald sprach, aber Calin hörte nur wenig von den Worten des Priesters. Was ihm wie eine Ewigkeit vorkam, waren in Wahrheit nur wenige Augenblicke. Er spürte ein sanftes Ziehen an seinem Ärmel, das ihn zum Gehen aufforderte. Die Gemeinde folgte Jaime und Isobel in die Kirche. Akira hielt Calins schweißnasse Hand fest und zog ihn zu sich. Erst jetzt wagte er einen raschen Blick auf sie.
Sie lächelte ihn an, und die Tore, hinter denen sein Schmerz eingeschlossen gewesen war, flogen weit auf.
Er wagte nicht zu hoffen, dass sie ihm vergeben haben könnte. Das war ein Gebet, von dem er sicher war, es würde nicht erhört werden.
Die Zeremonie erwies sich als unerträglich für ihn. Die Worte des Ehegelübdes zu hören, das er und Akira vor gar nicht langer Zeit abgelegt hatten, und zu sehen, wie Jaime Isobel küsste, sprengte seine ohnehin schon angeschlagene Fassung. Er musste Kontrolle über seine Gefühle gewinnen, ehe sie ihn zu einem wehleidigen Narren werden ließen. Als die Menge der Braut und dem Bräutigam in die große Halle folgte, ließ Calin Akira los und ging mit großen Schritten zu den Ställen hinüber. Er konnte gar nicht schnell genug fliehen.
Als er außer Hörweite war, erwachte der furchtsame Junge in ihm zum Leben. Der Junge, der nur weinte, wenn niemand es sah.
Durch die spärlichen Schneeflocken, die aus dem grauen Januarhimmel fielen, sah Akira ihm nach, als er vor ihr davonlief. Sie schlang die Arme um sich, um ein Frösteln abzuwehren. Die plötzliche Kälte in ihrer leeren Hand kroch ihren Arm hinauf. Es waren die gleiche
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