Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
verstand.
Irgendwie sah ihre cremefarbene Haut unter dem fahlen Licht des Mondes blasser aus als sonst. Sie senkte den Kopf und verbarg ihre Melancholie hinter ihrem rabenschwarzen Haar. »Das ist wahr. Ich bin es nicht.«
»Verdammt, Mädchen! Hast du dich denn nie in einem Spiegel angesehen? Wie blind bist du, dass du deine eigene Schönheit nicht sehen kannst?«
Akiras Lippen öffneten sich, und sie zog abwehrend die Stirn kraus. »Das sagt Ihr, um mir eine Freude zu machen. Ich weiß, dass es eine Lüge ist. Ich sehe nicht so aus wie sie. Ich sehe kaum wie eine Schottin aus. Mein eigener Vater hat mir gesagt, ich sei anders. Dass mein Kopf so beschäftigt war mit Denken, dass es das Rot aus meinem Haar vertrieben hat. Meine Schwestern sagen, ich habe keine Sommersprossen auf meiner Nase, weil die Engel mich nicht mit Engelsstaub bestäubt haben, als ich geboren wurde.«
»Kindisches Geplapper! Warum glaubst du solche Dummheiten, und das von deinen eigenen Leuten?« Er streckte die Hand nach ihr aus, aber für eine halb betrunkene Frau war sie mit ihren Krallen so flink wie eine Wildkatze.
»Das sind keine Dummheiten! Der Teufel hat mich bei meiner Geburt mit seinem Zeichen gebrandmarkt. Deshalb ist mein Vater mit der Familie von der Burg fortgezogen in das Cottage, als ich noch ein Kind war. Laird Kinnon hat in dem Jahr drei Frauen als Hexen verbrannt. Er hat die Clanangehörigen aufgefordert, wachsam zu sein. Der Bastard hat das Feuer angezündet, ehe die Angeklagten am Galgen erdrosselt worden waren.«
Die Menschen, die in Schottland lebten, wussten, dass auf Ketzerei die Verbrennung stand. Natürlich wurde diese Strafe erst nach der gnadenvollen Strangulation vollzogen. Dorfbewohner von nah und fern strömten dann herbei, um mit erwartungsvollen Augen Zeugen dieses Grauens zu sein.
Calin runzelte die Stirn, als das Bild vor ihm auftauchte, wie er Akira mit dem Siegelring seines Vaters gebrandmarkt hatte. Die Tat eines dummen Jungen, der das Wappen der MacLeods auf alles drückte, was er besaß. Er konnte ihr jetzt schlecht erklären, wie töricht das gewesen war, aber er wusste, dass er schuld daran war, dass sie sich so unzulänglich fühlte. Seinetwegen hatte sie ihr ganzes Leben lang geglaubt, verflucht zu sein.
Hölle und Verdammnis! Wie sollte er das wieder gutmachen? »Dein Vater ist fortgezogen, um euch vor Laird Kinnon zu schützen. Du bist nicht verflucht.«
Mit beiden Händen wischte sie sich die Augen, und ein bebendes Schluchzen folgte dieser Aktion. »Du weißt nicht, wie es ist, anders zu sein. Für ein Kind ist das ein sehr einsames Leben.« Ihre Stimme brach.
Er wusste genau, wie es sich anfühlte, anders und einsam zu sein. Seit der Nacht, in der er seinen Vater verloren hatte, hatte er sich auf Cànwyck Castle wie in einem Gefängnis gefühlt. Onkel Kerk hätte ihn ebenso gut in einem der Verliese einsperren können. Und wenn Tante Wanda nicht damit beschäftigt gewesen war, seinen Cousin zu verhätscheln, hatte sie die Dienstmägde beaufsichtigt und die Harmonie unter den Frauen des Clans aufrechterhalten, während die Männer in der Schlacht gewesen waren.
»Ich will nicht mehr darüber sprechen. Ich hätte es Euch gar nicht sagen sollen.« Sie wandte sich abrupt ab und starrte auf den von dichtem Unterholz bewachsenen Wald. Offensichtlich war sie verzweifelt darum bemüht, dieses Gespräch zu beenden.
Als sie davonzulaufen versuchte, hielt Calin sie fest und riss sie an sich. »Du wirst jetzt auf keinen Baum klettern. Du wirst bei mir bleiben, bis du davon überzeugt bist, dass du weder verflucht noch eine Hexe bist.«
Er hielt sie umschlungen und küsste sie auf die Nasenspitze. »Wärest du eine Hexe, hättest du Warzen, aus denen Haare wachsen, und eine Hakennase, und das hast du nicht. Deine Haut ist makellos.«
Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen und küsste ihre feuchten Augenlider. »Deine Augen wären farblos, aber sie sind es nicht. Sie haben die Farbe des Himmels.« Er beugte sie zurück und drückte einen Kuss auf den Plaid, dort, wo er ihr Herz bedeckte. »Und dein Herz wäre aus Stein. Und ich weiß, dass es das nicht ist.«
Sie gab ihm spielerisch eine Ohrfeige und senkte den Kopf, um ihr verlegenes Lächeln zu verbergen. Komplimente zu bekommen schien ihre Zunge zu lähmen. »Du bist das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe, und ich kann meine Hände nicht von dir lassen.«
»Das ist so, weil Ihr ein Mann seid, und nicht, weil Ihr mich hübsch
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