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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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zusammen, jeder bot seine Hilfe an. Das hatte er beinahe vergessen. In manchen Gegenden in Oakland konnte es gut sein, dass Unfallopfern nicht nur nicht geholfen, sondern auch noch die Taschen geleert wurden.
    Riley wartete, bis die Kinder sicher im Wagen saßen. Kurz darauf hielt das braun-weiße Fahrzeug des Sheriffs neben ihm.
    Er schätzte, dass seit dem Unfall etwa eine halbe Stunde vergangen war, vielleicht eine Stunde, seit er die Grundschule verlassen hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben verstand er, was die Leute meinten, wenn sie sagten, sie hätten in wenigen Augenblicken ein ganzes Leben gelebt. Er hatte das Gefühl, mindestens zwanzig Jahre gealtert zu sein, seit er mit seiner Schwester das Spring-Fling-Theaterstück besucht hatte.
    Die Kälte drang durch seine nasse Kleidung. Riley versuchte, gegen das Zittern anzukämpfen, während er sah, wie ein Mann aus dem Fahrzeug stieg. Der Sheriff höchstpersönlich. Evan Grover.
    Riley versteifte sich. Evan Grover hatte ihn schon gehasst, als Riley nur ein ständig in Schwierigkeiten steckendes Schlitzohr und Grover schon ein Polizist gewesen war, noch feucht hinter den Ohren. Soweit Riley wusste, war der Sheriff ein Unterstützer von J. D. Nyman.
    Evan lief auf ihn zu, der braune Parker über seinem Bierbauch stand offen. Ihm fehlte nur noch eine Zigarre zwischen den Zähnen, und er hätte ausgesehen wie eine Imitation von Boss Hogg.
    Er schüttelte den Kopf. „Verdammte Schweinerei.“
    Riley musste die Zähne zusammenbeißen, damit sie nicht klapperten. Auf keinen Fall wollte er dem Sheriff gegenüber Schwäche zeigen, selbst wenn er Erfrierungen an jeder einzelnen Gliedmaße haben sollte. „Kann man so sagen.“
    „Der andere Unfall.“ Der Sheriff pfiff durch die Zähne. „Nicht schön.“
    Ich bin Profi, rief Riley sich in Erinnerung. Cop seit vielen, vielen Jahren, und ich habe mit weitaus Schlimmerem umgehen müssen als mit einem Schmalspursheriff, der mich früher einmal auf dem Kieker hatte. „Wenn Sie das meinen. Ich habe den Unfall noch nicht gesehen, bin aber auf dem Weg dorthin, um mir einen Überblick zu verschaffen.“
    „Nur keine Eile. Ziehen Sie sich erst mal trockene Klamottenan. Meine Jungs und die Colorado State Patrol haben alles im Griff.“
    „Danke“, stieß Riley hervor. „Das weiß ich zu schätzen.“ Zwar befanden sich diese Straße und der Canyon innerhalb von Hope’s Crossings Stadtgrenzen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, über Zuständigkeitsbereiche zu streiten. Schon gar nicht bei einem tödlichen Unfall.
    Der Sheriff war viel zu entgegenkommend, das hätte Riley gleich auffallen müssen. Aber er begriff es tatsächlich erst, als Grover fortfuhr: „Tut mir wirklich leid wegen Ihrer Nichte und allem.“
    Mit einem Mal schien alles in Riley zu gefrieren. Er hätte nicht gedacht, dass ihm noch kälter werden konnte als sowieso schon. „Entschuldigung, wie bitte?“
    Grover starrte ihn an, fluchte dann leise. „Sie hatten keine Ahnung.“
    „Ich habe die letzten zwanzig Minuten in eiskaltem Wasser gestanden. Ich habe verdammt noch mal nicht den blassesten Schimmer. Wovon sprechen Sie?“
    Der Sheriff sah ihn mit Bedauern an, sein großes, verwittertes Gesicht noch etwas röter als zuvor. Trotz ihrer gemeinsamen Vergangenheit lag in seinen Augen nichts als Mitgefühl.
    „Dachte, Sie wüssten es schon. Die Tote bei dem anderen Unfall. Wie es heißt, handelt es sich dabei um Ihre Nichte. Die Tochter Ihrer Schwester. Die mit dem Buchladen, die mit einem Rockstar verheiratet war. Chris Parker. Tut mir leid, dass Sie es so erfahren müssen.“
    Layla? Doch nicht Layla. Er musste daran denken, wie er sie vor einer Woche beim Abendessen gesehen hatte: ihr Nasenpiercing, die ramponierten Springerstiefel und ihr wirres schwarzes Haar. Ein lustiges und kluges Mädchen, das ihn für cool hielt, weil er so lange in der Großstadt gelebt hatte.
    Er sank ein wenig in sich zusammen, heftig zitternd nun, er musste sich an der offenen Autotür festhalten, um nicht umzufallen.
    Er konnte nicht denken, nichts begreifen.
    „Sind Sie sicher, dass sie es ist?“, fragte er dann, ungläubig, dass er genauso klang wie all die Angehörigen von Opfern, denen er in den vergangenen Jahren eine solche Mitteilung überbracht hatte. Aber er musste sich an der Hoffnung festklammern, so gering sie auch sein mochte, an der erbärmlichen Hoffnung, dass es sich hierbei nur um ein schreckliches Missverständnis handelte.
    „Tut mir leid,

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