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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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das Herz.
    Sie wurde wieder ohnmächtig. Es war wichtig, sie wach zu halten.
    „Claire! Claire!“
    Widerwillig öffnete sie die Augen.
    „Erzähl mir was über String Fever.“
    „Mein Laden.“
    „Ich weiß. Ich war heute dort, schon vergessen? Ich hätte nie gedacht, dass du mal einen Schmuckladen aufmachst. Ich habe geglaubt, du würdest Lehrerin werden wie meine Mutter. Hast du das nicht studiert?“
    Sie nickte schwach. „Ich habe ein paar Jahre unterrichtet. Dritte Klasse. Als … Macy … klein war.“
    „Wie bist du dann darauf gekommen, ein eigenes Geschäft zu eröffnen?“ Eigentlich interessierte es ihn nicht allzu sehr – okay, wenn er ehrlich war, fand er so ziemlich alles, was sie betraf, unerwartet faszinierend – aber vor allem musste er es schaffen, dass sie immer weitersprach.
    Seine Taktik ging auf. Ihre Augen wurden etwas klarer, vielleicht schimmerte in ihnen sogar ein wenig Stolz. „Habe für Katherine Thorne gearbeitet… vor der … Scheidung. Nicht wegen des Geldes … nur zum Spaß. Nachdem Jeff mich verlassen hat… fragte sie mich … ob ich ihren Laden kaufen wollte.“
    Das Bild von Katherine Thorne stieg vor seinem inneren Auge auf, dieses sechsundsechzig Jahre alte, ein Meter fünfzig große und vierundvierzig Kilo leichte Energiebündel. Trotz ihrer kleinen, zierlichen Statur verfügte sie über einen eisernen Willen. Hatte Katherine ihren Laden wirklich verkaufen wollen, oder war das nur ihre Art gewesen, der frisch geschiedenen Claire Halt zu bieten? So großzügig wie Katherine war, hätte ihn das nicht gewundert.
    Auch hatte er Claires Formulierung sehr genau mitbekommen. Nachdem Jeff mich verlassen hat . Er hatte angenommen, dass die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen gewesenwar. Doch offenbar sah Claire das – zumindest unbewusst – anders.
    Selbst jetzt, wo er sich eigentlich auf nichts anderes konzentrieren wollte als auf Claires Rettung, fragte er sich, wie ein Mann so dumm sein konnte, eine Frau wie Claire für irgendeine zwanzigjährige Tussi sitzen zu lassen. Und im Moment konnte er nicht sagen, auf wen er wütender war. Auf Jeff Bradford oder auf diesen blöden kleinen Mistkerl, der diesen Unfall verursacht hatte.
    Wieder schlossen sich ihre Augenlider zitternd. Er fluchte leise. Wo, zum Teufel, blieb der Rettungsdienst?
    „Macht es Spaß, Geschäftsfrau zu sein?“
    „W…was?“
    „Dein Laden. Arbeitest du gern?“
    „ In meinen Laden wurde eingebrochen .“
    Es gefiel ihm nicht, wie wirr sie klang. „Ich weiß. Das Gute ist aber, dass ich jetzt ziemlich sicher weiß, wer es war.“
    Lieber tausende ungelöste Fälle als das hier, dachte er, und dann begann er sich wieder Vorwürfe wegen der Verfolgungsjagd zu machen, bis er in der Dunkelheit endlich die blinkenden Lichter eines Rettungswagens entdeckte.
    Durch den dicht fallenden Schnee beobachtete Riley ungeduldig, wie die Sanitäter mit einer Trage den Abhang hinunterkamen, und redete irgendwelchen Unsinn auf Claire ein. Was genau, hätte er selbst nicht sagen können. Irgendwas von wegen, dass seine Mom und seine Schwestern ihn wahrscheinlich umbringen würden, weil er Claire so lange in dem eisigen Wasser liegen ließ, und über das Haus, das er in ihrer Straße gemietet hatte, und über einen Urlaubstrip in die Wärme, wenn das hier vorbei war. Und dann endlich wateten die Sanitäter in Taucheranzügen durch das eiskalte Wasser auf sie zu.
    „Wird verdammt noch mal auch Zeit“, brummte er. „Wart ihr erst noch einen Kaffee trinken?“
    „Sorry, Chief.“ Der erste Rettungsassistent sah aus wie ein Kind mit dem blond gesträhnten Haar und der waschbärartigenSkibrillenbräune eines eingefleischten Ski– oder Snowboardfahrers.
    „Es dauerte eine Weile, bis wir an dem anderen Unfall vorbeikamen“, erklärte ein älterer Sanitäter mit einem buschigen dunklen Schnauzbart. „Was haben wir hier?“
    Riley schob seinen Ärger zur Seite. „Frau, sechsunddreißig Jahre, wahrscheinliche Kopf-, Arm- und Beinverletzungen. Steht unter Schock. Gefahr von Hypothermie natürlich. Sie wurde in den letzten zehn Minuten immer wieder ohnmächtig. Da ich ihre Verletzungen nicht richtig sehen kann, wollte ich sie ohne Trage nicht bewegen. Aber wenn ihr noch etwas länger gebraucht hättet, wäre mir wohl nichts anderes übrig geblieben.“
    „Jetzt sind wir da.“ Der Mann schaute ins Innere des Wagens, seine Augen weiteten sich.
    „Hey, Claire.“
    Sie blickte ihn an, und dann begriff Riley, warum der

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