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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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wieder sinken. „Hi, Mom“, begrüßte Claire sie.
    „Ach, Gott sei Dank. Hier bist du.“
    Sofort zog sich ihr Herz zusammen, ihr Gipsbein rutschte beinahe vom Schemel, da sie sich erschrocken aufrichtete.
    „Was ist los? Ist was mit den Kindern? Hat die Schule bei dir angerufen?“
    Ruth runzelte die Stirn. „Die Schule? Nein. Warum, in aller Welt, sollten die bei mir anrufen?“
    Claire zwang sich, wieder ruhiger zu atmen und die Schulternzu entspannen. „Keine Ahnung. Aber deine Stimme klang so aufgeregt, dass ich angenommen habe, es wäre etwas mit den Kindern.“
    „Natürlich bin ich aufgeregt. Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht! Ich war bei dir zu Hause, und als ich dich nicht angetroffen habe, habe ich dich auf dem Handy angerufen. Du bist allerdings nicht rangegangen. Ich hatte Angst, du wärst vielleicht im Krankenhaus. Ich bin nur froh, dass ich zuerst hier noch mal nachgesehen habe.“
    „Wenn Claire in die Klinik eingeliefert worden wäre, hätte sie Sie bestimmt als Erste angerufen“, wandte Evie mit ihrer ruhigen, sanften Stimme ein.
    „Da bin ich mir manchmal nicht so sicher“, erwiderte Ruth grummelnd.
    Claire war sich da auch nicht so sicher, jetzt war allerdings nicht der richtige Zeitpunkt, das zu erwähnen.
    „Ich habe es wohl leise gestellt. Tut mir leid.“ Sie nahm ihre Tasche vom Boden und stellte fest, dass sie tatsächlich sechs(!) Anrufe von ihrer Mutter versäumt hatte.
    „Ich hätte mir im Traum nicht einfallen lassen, dass du schon wieder bei der Arbeit bist. Was tust du hier? Du bist noch längst nicht so weit!“
    Claire unterdrückte ein Seufzen. „Mom, der Unfall ist drei Wochen her. Dr. Murray hat mir letzte Woche die Erlaubnis gegeben, und auch Jeff meinte, es gäbe keinen Grund, nicht wieder zu arbeiten, solange ich mich nicht überanstrenge.“
    „Was in deinem Fall leichter gesagt als getan ist. Du wärst fast gestorben. Ich würde denken, da könntest du ruhig länger als ein paar Tage zu Hause bleiben.“
    Drei Wochen waren nicht direkt ein paar Tage – und auch wenn der Unfall ziemlich beängstigend gewesen war und sie nicht vorhatte, so etwas noch einmal zu erleben, war sie mitnichten fast gestorben.
    „Mir geht es schon viel besser. Es war höchste Zeit, dass ich wieder zur Arbeit komme.“
    „Das wird dir noch leidtun. Wart’s nur ab. Du wirst dich überanstrengen und dafür bezahlen. Du bildest dir immer ein, dass du alles schaffst.“
    Seit wann denn das? Claires Ansicht nach war eher das Gegenteil der Fall. Ständig hatte sie das Gefühl, unter der Belastung zusammenzubrechen, und wunderte sich selbst darüber, dass sie trotzdem alles irgendwie unter einen Hut bekam.
    „Ich schwöre dir, ich mache hier fast überhaupt nichts. Du kannst Evie gern fragen.“
    „Das stimmt wirklich, Ruth“, bestätigte Evie. „Sie sitzt hier schon den ganzen Morgen auf ihrem faulen Hintern und scheucht mich herum.“
    Ruth schaute unsicher zwischen ihnen hin und her.
    Auf einmal tat sie Claire leid. „Warum hast du mich denn gesucht? Brauchst du etwas?“
    Ruth spielte nervös an einem durchsichtigen Kästchen mit Visitenkarten herum. „Ach, weißt du. Ich wollte nur nach dir sehen.“
    „Bist du sicher?“, hakte Claire nach.
    Jetzt nahm Ruth die Krawattennadel in die Hand, rieb mit einem Finger über den Stein und wich Claires Blick aus. „Nun, die Wahrheit ist, dass ich dich gern um deine Meinung bitten würde.“ Sie zögerte, und Evie, ihre sensible und aufmerksame Freundin, sagte: „Ich schau mal nach meinem Hund. Ruth, würden Sie mich bitte entschuldigen?“
    „Bring ihn mit nach unten“, bat Claire.
    Als Evie gegangen war, wandte Claire sich an ihre Mutter. „Mom, stimmt was nicht? Was ist denn los?“
    „Nichts ist los. Nicht direkt. Ich wollte nur wissen, wie du es fändest, wenn ich vorübergehend arbeite.“
    Claire starrte sie an. „Arbeiten.“
    „Nur vorübergehend. Mary Ella hat mich heute Morgen gefragt. Aber ich sollte besser ablehnen, vor allem nachdem du und die Kinder mich momentan so sehr brauchen. Damit ich euch herumfahre und so weiter.“
    „Ich bin dir für deine Hilfe wirklich dankbar, doch ich kann das auch anders regeln. Was für ein Job denn?“
    „Ich könnte in der Buchhandlung aushelfen. Du weißt doch, dass Sage wieder am College ist, da sie ihren Abschluss macht, und Mary Ella führt das Dog-Eared jetzt ganz allein, bis Maura wieder auf dem Damm ist. Angie hilft, wann immer sie kann, aber sie hat so

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