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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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werden!“
    Die drei Frauen starrten sie an. Ruth wirkte noch immer verstört, doch Evies und Mary Ellas Gesichter schienen zu leuchten. „Das ist einfach genial, Claire“, rief Mary Ella.
    „Was schwebt dir da vor?“
    Ideen wirbelten durch ihren Kopf, viel zu schnell, um sie zu sortieren. „Wir müssen etwas tun, damit die Leute in dieser Stadt einander näherkommen. Jeder in Hope’s Crossing ist von diesem Unfall auf die eine oder andere Art betroffen. Habt ihr nicht das Gefühl, dass etwas zerstört wurde?“
    „Von deinem Arm und deinem Bein einmal abgesehen?“, stichelte Ruth und deutete auf ihren Gips.
    „Mehr als ein paar Knochen. Wir alle haben einen großen Verlust erlitten.“
    „Wir sollten tun, was immer wir können, damit die Wunden heilen“, sagte Evie leise, und Claire lächelte ihr zu, unendlich dankbar dafür, dass eine Laune des Schicksals Evie ausgerechnet in die Berge von Colorado verschlagen hatte.
    „Wie wäre es mit einem Tag der Hilfe? Nachbarn helfen Nachbarn“, schlug Mary Ella vor. Zum ersten Mal, seit sie den Laden betreten hatte, wirkten ihre grünen Augen klar und hell, nicht umschattet von Trauer.
    „Ja. Ja!“ Claire dachte an all die Möglichkeiten. Zäune, die gestrichen, Fenster, die geputzt, Decken, die gestrickt werden mussten. „Wir könnten alle dazu einladen. Kinder, Familien, Jugendgruppen.“
    „Wir sollten etwas Spezielles für die Teenager planen. Sie haben so viel verloren“, sagte Evie.
    Claires Gedanken wanderten zu Taryn, Cheerleader und eines der beliebtesten Mädchen an der Highschool, die in einem Krankenhausbett in Denver lag, zu Charlie Beaumont, dem eine schwere Strafe bevorstand, und zu den anderen Jugendlichen, die bei dem Unfall dabei gewesen waren.
    Und natürlich zu Layla.
    Sie beugte sich abrupt vor und ignorierte den Schmerz, der sofort durch ihr Bein fuhr. „Wir könnten den Tag mit Dinner, Tanz und einer Versteigerung abschließen. Die Einkünfte daraus gehen an einen wohltätigen Zweck. Vielleicht etwas, das vor allem den jungen Menschen hilft.“„Ein Stipendium in Laylas Namen“, stieß Ruth plötzlich aus.
    „Oh.“ Mary Ella lächelte warmherzig.
    Claire strahlte ihre Mutter an. „Das ist perfekt, Mom. Einfach perfekt.“
    „Das würde Maura gefallen, meint ihr nicht?“, fragte Evie.
    „Wie lange brauchen wir wohl für die Organisation?“, wollte Claire wissen. „Würde ein Monat reichen?“
    „Layla wäre am vierten Juni sechzehn geworden“, entgegnete Mary Ella.
    Claire rechnete schnell nach. Dreieinhalb Wochen. Konnten sie in dieser kurzen Zeit eine solche Veranstaltung auf die Beine stellen? „Etwas weniger als ein Monat also.“
    „Das ist viel zu viel Arbeit“, meinte Ruth.
    „Nein, das kriegen wir hin. Ich könnte mir kein besseres Datum dafür vorstellen.“
    Sie zog den Rolltisch mit ihrem Laptop zu sich, Begeisterung kribbelte durch ihren ganzen Köper. Das war genau das, was die Stadt brauchte, etwas, woran man sich festhalten konnte. Ein heller Strahl der Hoffnung, der durch die dunklen Wolken brach, die sich seit der Tragödie über der Stadt zusammengeballt hatten.

13. KAPITEL
    A bende wie diese kamen ihm immer unwirklich vor. Sogar ein bisschen gruselig. Riley fuhr an den eng stehenden viktorianischen Häusern von Old Hope vorbei, wo er Nachbarn mit Nachbarn reden sah, wo Rasen gemäht wurden und Jugendliche mit ihren Skateboards über selbst gebaute Rampen in den Auffahrten fuhren.
    Durch das offene Fenster seines Streifenwagens konnte er frisch gemähtes Gras riechen und die scharfe Süße von Wüs-tenbeifuß, irgendwo in der Nähe hatte jemand Steaks auf den Grill geworfen.
    Das hatte so gar nichts mit der schmutzigen, dunklen Welt eines Undercoveragenten im sozialen Brennpunkt von Oakland zu tun. Sosehr sich die Stadt seit seiner Kindheit in den letzten zwanzig Jahren verändert haben mochte, diese besondere Schönheit eines warmen Frühlingsabends war offenbar zeitlos.
    Oh, er war nicht so naiv zu glauben, dass in Hope’s Crossing alles so perfekt wie im Bilderbuch war. Nach einem Monat als Polizeichef wusste er, welche Hässlichkeiten unter der Oberfläche brodelten. Häusliche Gewalt, Überfälle, Betrug. Sogar Drogendelikte. Um all das ging es in den Berichten, die sich momentan auf seinem Schreibtisch stapelten.
    Der Unterschied war nur, dass solche Fälle in Hope’s Crossing die Ausnahme darstellten und nicht die Regel.
    Hope’s Crossing war eine hübsche Stadt. Der zunehmende Tourismus

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