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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Küsse mal nicht weiter beachtet, war Riley sowieso nichts weiter als ein Freund, nicht wahr?
    „Komm rein“, sagte sie endlich und öffnete die Tür ein Stück weiter. Nach kurzem Zögern drückte er sich an ihr vorbei in die Küche und brachte den Geruch des Maiabends herein, nach Salbei und Kiefern und Lehm.
    Er betrachtete das einsame Stück Kuchen auf dem Tisch. „Ich störe dich gerade beim Nachtisch.“
    „Richtig. Ja. Mein Nachtisch. Genau das ist es.“ Keinesfalls würde sie zugeben, dass dieser Kuchen ihr komplettes Abendessen darstellte.
    „Tut mir leid. Ich werde dich nicht lange stören. Ich bin nur gekommen, um mich zu entschuldigen.“
    Sie schwieg, nicht sicher, ob sie bereit war, ihm einfach so zu verzeihen. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, klein und erbärmlich zu sein, und sie glaubte nicht, dass sie so tun konnte, als ob nichts geschehen wäre.
    „Ich bin ein Idiot.“
    Sie war die Letzte, die ihm da widersprechen würde. „Kann mir vorstellen, dass das ein Problem für dich ist.“
    Er lächelte leicht, doch seine Augen waren noch immer dunkel vor Bedauern.
    „Es tut mir leid, Claire. Das vorhin, das war nicht so gemeint. So denke ich nicht über dich.“
    „Das musst du aber, sonst hättest du es nicht gesagt.“
    „Ich schätze, ich würde gern so über dich denken“, gestand er ein. „Dann wäre es leichter … mich von dir fernzuhalten.“
    „Wieso?“
    Darauf erwiderte er nichts, und mit einem Mal schien die Atmosphäre erotisch aufgeladen. Wieder stellte sie fest, dass sie seine Lippen anstarrte, und riss den Blick los, allerdings erst, nachdem einige wilde Fantasien in ihrem Kopf aufgeblitzt waren, sie beide zusammen, mit verschlungenen Körpern, sein Mund auf ihrer Haut …
    Richtig. Nein. Sie waren Freunde. Sie hatte nicht vor, in solch gefährliche Gewässer zu waten.
    „Es ist ein schöner Abend“, meinte er abrupt. „Hast du Lust rauszugehen? Ich hatte überlegt, dass wir einen kleinen Spaziergang unternehmen könnten, wenn du magst.“
    Sie hätte ablehnen und bei ihrem Plan bleiben sollen: Kuchen und dann ab unter die Dusche. Doch der Abend war wirklich herrlich, und die Vorstellung, ihn allein zu verbringen, hatte auf einmal seinen Reiz verloren. Mit einem Mal war ihre Müdigkeit wie weggeblasen.
    „Klar. Okay. Ein Spaziergang wäre schön“, sagte sie schnell, bevor sie ihre Meinung doch noch einmal ändern konnte.
    „Es hat etwas abgekühlt. Brauchst du eine Jacke?“ „Wahrscheinlich.“
    „Ich hole sie dir. Sag mir nur, wo sie ist.“
    Sie besaß ein halbes Dutzend hübsche Jacken, die sie wegen des Gipses nicht anziehen konnte, deswegen entschied sie sich für den apricotfarbenen Pashminaschal.
    „Ich nehme ein Tuch. Ich glaube, ich habe es über einen Stuhl im Wohnzimmer gehängt.“
    Es dauerte nicht lang, und er war zurück in der Küche. „Jetzt der Rollstuhl.“
    „Ich kann laufen, wenn du genug Geduld hast, um auf mich zu warten.“
    „Mir macht es nichts aus, dich zu schieben. Ich dachte, wirkönnten rüber zu den Sweet Laurel Falls. Das ist mit den Krücken bestimmt zu weit.“
    Sie hasste den Rollstuhl, doch er hatte recht. Mit den Krücken schaffte sie es gerade mal bis zum Ende der Straße und zurück.
    „Okay“, stimmte sie zögernd zu.
    „Was ist mit Chester? Wo ist seine Leine?“
    Bei dem magischen Wort stieß Chester ein tiefes Bellen aus, sein trauriger Gesichtsausdruck hellte sich minimal auf. Riley legte ihn an die Leine. Dann brachte er den Rollstuhl aus dem Wohnzimmer und trug ihn die Verandatreppe hinunter. Sie folgte ihm auf Krücken, aber er schüttelte nur den Kopf, hob sie auf den Arm, und die Krücken fielen krachend zu Boden.
    „Riley“, schrie sie auf, ihre Wangen wurden heiß. „Das ist vollkommen unnötig. Ich kann gehen.“
    „Tu mir den Gefallen.“ Er schlang die Arme fester um sie, und sie versuchte nicht auf seinen sexy Dreitagebart zu achten, genauso wenig wie auf seinen verlockenden männlichen Duft. Wieder wünschte sie, leichtherziger und verrückter zu sein, denn dann hätte sie ihn geküsst, direkt hier auf der Veranda.
    Er trug sie mühelos die Treppe hinunter und setzte sie in den bescheuerten Rollstuhl, dann schnappte er sich die Hundeleine, und es ging los.
    Kaum auf dem Gehsteig, hätte sie ihn am liebsten gebeten, wieder umzukehren. Sie brauchte nur noch eine Omabrille und würde aussehen, wie eine dieser uralten Ladies, die im Garten des Altersheims durch die Gegend geschoben wurden. Der

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