Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
Nebel wiederauferstanden wie ein Phoenix, stärker denn je. Sein Name sagte es ja schon: Omort – ohne Tod .
    »Aber Rydstrom muss glauben, dass es funktionieren wird«, sagte er. »Dieser für seine Besonnenheit berühmte Dämon wurde gesehen, wie er das Treffen in aller Eile verließ und seinen Bruder anrief, während er noch in seinen Wagen stieg, um in Richtung New Orleans zu eilen.«
    »Rydstrom wird sich dort mit ihm treffen wollen.« Cadeon der Königsmacher, ein erbarmungsloser Söldner. Es hieß, er sei imstande, jedem König zu einem Thron zu verhelfen – außer seinem Bruder. Seit Jahrhunderten arbeiteten die beiden nun schon gemeinsam daran, Tornin zurückzuerobern, das inzwischen ihre Heimat war. Findet euch endlich damit ab, Dämonen. Ich zieh hier nicht weg.
    Hettiah räusperte sich. »Mein Herr, wenn das Schwert Euch nicht zu töten vermag, warum sorgt Ihr Euch dann seinetwegen?«
    »Weil der Glaube fast ebenso gefährlich ist«, erwiderte Sabine ungeduldig. »Das Schwert könnte zu einem Werkzeug der Propaganda werden, ein Symbol für den Widerstand.« Schon jetzt brachen überall im Land immer wieder kleinere Rebellionen aus. Die Dämonen hörten einfach nicht auf, lautstark ihren abgesetzten König zu fordern.
    Und das nach neun Jahrhunderten .
    Sabine fragte sich oft, womit er sich diese leidenschaftliche Loyalität verdient haben mochte. »Es steht also fest, dass ich ein Treffen der Brüder nicht zulassen kann«, sagte sie. »Ich werde Rydstrom abfangen, noch bevor er die Stadt erreicht.«
    »Und dann?«, fragte Omort ruhig. »Was wirst du mit ihm anstellen?«
    »Dann werde ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen«, gab sie zurück. »Dies ist der Beginn der Prophezeiung.« Gerade rechtzeitig zur Akzession.
    Dieser gewaltige Krieg unter den Unsterblichen fand alle fünfhundert Jahre statt, und er stand kurz bevor.
    Ihr Blick zuckte kurz über den mysteriösen Brunnen in der Mitte des Thronsaals, der von Opfergaben – blutigen, unidentifizierbaren Körperteilen – übersät war. Ihre Zukunft hing davon ab, seine Macht freizusetzen. Und der Dämon war der Schlüssel dazu.
    Als sie sich wieder Omort zuwandte, waren seine Brauen zusammengezogen, als ob er erwartet hätte, dass sie davor zurückschrecken würde, mit einem Dämon ins Bett zu steigen. Eigentlich wollte sie es einfach nur hinter sich bringen – und dann die Macht an sich reißen, die nur darauf wartete, ergriffen zu werden. Endlich etwas, das sie begehrte, das sie brauchte .
    »Und was, wenn sich der Dämon dir widersetzt?«, fragte Hettiah.
    Sabines Lippen öffneten sich. »Hast du in letzter Zeit schon mal einen Blick auf mich geworfen, Hettiah?« Sie drehte sich einmal um sich selbst – eine Bewegung, die Omort dazu veranlasste, sich auf seinem Thron weit nach vorne zu beugen, und Hettiah dazu, ihr mörderische Blicke zuzuwerfen.
    Hettiah war nicht machtlos. Ihre Fähigkeit bestand sogar gerade darin, die Kräfte anderer zu neutralisieren. Sie konnte Illusionen ebenso leicht zerstören, wie Sabine sie erschuf. Lanthe hatte ihr den Spitznamen Hettiah die Spaßbremse gegeben.
    »Unterschätze den Dämon nicht«, sagte Omort schließlich. »Er ist einer der willensstärksten Männer, die ich je kennengelernt habe. Vergiss nicht: Ich habe mich mit ihm gemessen – und doch ist er am Leben.«
    Sabine atmete langsam aus, bemüht, ihr berüchtigtes Temperament zu zügeln. »Sicher, aber ich verfüge über einige ganz einzigartige Attribute , die garantieren, dass dieser Dämon schon so gut wie verführt ist.«
    »Du verfügst aber auch über einen Makel«, sagte Hettiah höhnisch. »Du bist ein Freak in der Mythenwelt.«
    Es stimmte, sie war einzigartig – eine jungfräuliche Verführerin. Sabine tat Hettiahs Aussage mit einem Lachen ab, doch gleich darauf war ihre Miene wieder eisig, als sie sich ihrem Bruder zuwandte. »Leg deinem Spielzeug lieber einen Maulkorb an, Omort, sonst bastel ich einen aus ihren eigenen Eingeweiden.« Sie schlug ihre spitzen Silberklauen aneinander, sodass das Geräusch durch die ganze Halle tönte.
    Hettiah hob das Kinn, wurde aber sichtlich blass. Sabine hatte ihr in der Tat schon einmal ein Organ entrissen, beziehungsweise mehrere bei verschiedenen Anlässen. Sie bewahrte sie in Gläsern auf ihrem Nachttisch auf.
    Allerdings hielt sich Sabine wenn möglich zurück, denn es schien Omort allzu sehr aufzuregen, wenn sie Hettiah anfeindete.
    »Außerdem … sollte der Dämon dem hier« – sie deutete

Weitere Kostenlose Bücher