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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Brüste.
    Er war so stark. Sie schmiegte sich an seine muskulösen Schultern und spürte, wie er seine kräftigen Schenkel gegen ihre presste. Sie war wie benommen, als er sie freigab. Sein Blick war voller Begehren. “Geh jetzt”, sagte er heiser, “bevor wir etwas Dummes tun.”
    Wie betäubt stieg Petra in ihren Wagen, sie war kaum imstande, den Schlüssel ins Zündschloss zu bekommen. Sie winkte Tomás zu und fuhr langsam an, aber ihre Sinne konnten sich noch nicht von ihm lösen. Im Rückspiegel sah sie seine schlanke Gestalt, und sie winkte ihm noch einmal zu.
    Auf dem Heimweg fragte sie sich, ob sie das alles nur geträumt hatte.
    James war mit Freunden ausgegangen, als Petra nach Haus kam.
    Das war ihr sehr recht, denn in diesem Moment hätte sie seine gutmütigen Späße nicht ertragen können. Sie unterhielt sich kurz mit ihrer Mutter, erzählte ihr aber nur, was unbedingt notwendig war. Sie fühlte sich völlig erschöpft und sehnte sich nach einem heißen Bad und nach Schlaf.
    Es gab so vieles, über das sie nachdenken musste. Es schien ihr, als sei sie nicht mehr dieselbe Frau, die nachmittags dieses Haus verlassen hatte.
    Sie sagte gute Nacht und wollte die Treppe hinaufgehen, als ihre Mutter bewundernd ausrief: “Was für eine wunderbare Haarnadel! Hast du die schon getragen, als du fortgingst? Ich sehe sie jetzt zum ersten Mal.”
    “Haarnadel?” Petra tastete über ihr Haar. Da war etwas in ihrem Chignon. Sie zog es heraus und betrachtete es verwirrt. Tomás musste es in ihrem Haar befestigt haben, nachdem das Mädchen sie frisiert hatte.
    Die Nadel war aus reinem Silber und offensichtlich sehr alt. Denn in dieser Art wurde schon lange nicht mehr gearbeitet. Den Kopf bildete eine große, ovale Perle, die sanft und geheimnisvoll in einer wunderbar gearbeiteten Fassung schimmerte.
    Petra schloss die Finger ganz fest um diese Kostbarkeit. “Nein”, antwortete sie ruhig, “ich habe sie noch nicht getragen, als ich fortging. Gute Nacht, Mutter.”
    Ohne den forschenden Blick ihrer Mutter zu beachten, ging Petra in ihr Zimmer.
    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich unter den Umweltschützern die Nachricht, dass Tomás Torres an der Debatte teilnehmen würde. Das große Ereignis brachte hektische Aktivitäten in Gang. Julia Symmonds mobilisierte all ihre Freunde bei den Medien, Barry Lear war damit beschäftigt, Einzelheiten mit Tomás Torres’ Rechtsanwälten auszuhandeln.
    “Er bringt Alfonso Ramirez mit”, erzählte Julia Petra, als sie sich das nächste Mal trafen. “Den besten Anwalt auf ganz Mallorca. Dein Señor Torres hat einige einflussreiche Freunde.”
    “Nun”, sagte Petra, “es ist auf alle Fälle ein Anzeichen dafür, dass er die Versammlung ernst nimmt.”
    “Das tut Barry auch.” Julia sah finster aus. “Er tut gut daran, uns ernst zu nehmen. Das wird kein Zuckerlecken für ihn, ob Alfonso Ramirez dabei ist oder nicht!”
    Petras Interesse an Sa Virgen hatte nachgelassen. Für sie war alles ohne Bedeutung, selbst ihre Arbeit, die sie sonst so in Anspruch genommen hatte. Jetzt schien ihre Tätigkeit bei Gomila & Rodriguez nur dazu da, die Zeit bis Samstag auszufüllen, wenn sie Tomás wiedersehen würde.
    Vielleicht hatte sie sich tatsächlich verliebt. Und wenn das so war, dann hatte sich ihr Leben jetzt schon geändert. Denn nichts, nicht ihre Arbeit, nicht Sa Virgen und auch nicht ihre Familie, bedeutete mehr für sie als die kleine Haarnadel, die sie jeden Tag in ihrem Zopf trug.

5. KAPITEL
    D as Wetter war herrlich, und es begann bereits warm zu werden, als Petra am Samstagmorgen auf Alcamar eintraf. Die Ernte war schon in vollem Gange.
    Überraschend wenig Leute arbeiteten in den Orangenhainen, nur Tomás und zwei Dutzend Männer und Frauen jeden Alters. Trotzdem wollten sie nicht, dass Petra ihnen beim Pflücken half. Sie gaben ihr einen Lastwagen, mit dem sie den Pflückern langsam folgen musste. Petras Füße reichten kaum bis an die Pedale, und vom Lenken taten ihr bald die Arme weh, doch sie verspürte eine tiefe Freude darüber, dabei sein zu können.
    Der Duft der Zitrusfrüchte erfüllte die Luft, und je höher die Sonne stieg, desto wärmer wurde es. Tomás hatte nicht übertrieben, als er sagte, dass sie ihn bei der Arbeit sehen würde. Zwischen ihm und den anderen Männern gab es keinen Unterschied, außer vielleicht, dass er weniger redete und noch härter arbeitete. Sogar für Petras geübtes Ohr war der mallorquinische Dialekt der Leute ungewohnt, und sie

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