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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Fenster.
    Tomás ging zu einem Tischchen, auf dem einige Kristallkaraffen standen. “Ich hoffe, Sie mögen Sherry?”
    “Sehr gern.” Er schenkte ihr ein Glas ein und setzte sich in ihre Nähe.
    “Kommen wir noch einmal auf die Versammlung zurück”, sagte Petra und bemühte sich, den Kopf stillzuhalten. “Ich habe darüber nachgedacht.”
    “Und?” fragte er gelangweilt.
    “Sehr wahrscheinlich kommen Presse und Fernsehen. Das könnte Ihr Vorteil sein. Wenn es Ihnen gelingt, die Leute zu beruhigen, können Sie leichter Ihre Pläne verwirklichen.”
    “Glauben Sie wirklich, dass Ihre Versammlungen den Umweltminister veranlassen, sich gegen meine Pläne zu stellen?” fragte er verächtlich. “Lohnt es sich für mich überhaupt, dorthin zu gehen, wenn ich nicht einmal weiß, was mich erwartet?”
    “Es erwartet Sie nichts außer Fragen”, erwiderte Petra ungeduldig. Dann lächelte sie ihn an. “Und außerdem haben Sie gute Argumente. Wer weiß? Vielleicht können Sie dann sogar Ihre ärgsten Feinde überzeugen.”
    “Es gibt Leute, die sich niemals überzeugen lassen.”
    Petra dachte an Barry Lear und musste Tomás insgeheim Recht geben.
    “Meine Freunde sollten Sie nicht unterschätzen, Tomás, aber es besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie den Umweltminister überzeugen können.”
    “Und Sie? Was halten Sie von meinen Plänen?”
    Petra schwieg nachdenklich. “Als ich heute Nachmittag hier ankam”, sagte sie zögernd, “bestand für mich überhaupt kein Zweifel, dass Ihre Pläne falsch sind. Aber nachdem Sie mir dieses Modell gezeigt und Ihre Absichten erklärt haben, muss ich zugeben, dass sich meine Meinung geändert hat.”
    “Es gibt also doch noch Wunder.” Tomás’ Stimme klang ironisch.
    “Das bedeutet nicht, dass ich hundertprozentig auf Ihrer Seite stehe.” Petra beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. “Aber ich bin auch nicht mehr gegen Sie. Ihre Pläne sind gut durchdacht. Aber ich meine, Sie sollten auch die anderen davon überzeugen.”
    “Tatsächlich.” Es war schwer zu sagen, ob er ihr zustimmte oder nicht. Sie meinte es jedenfalls ernst. Nachdem sie das geplante Dorf zumindest im Modell gesehen hatte, war sie entschlossener denn je, ihn zum Kommen zu bewegen. Er sollte die Gelegenheit nutzen, um die Umweltgruppe von seinen Plänen zu überzeugen.
    Auch für sie wäre es die beste Lösung, denn dann würde sie nicht in Gewissenskonflikte geraten.
    Während Estrella sie frisierte, tat Petra ihr Bestes, ihm ihren Standpunkt klarzumachen. Als der kunstvolle Zopf fertig war, sah sie Tomás eindringlich an.
    “Bitte kommen Sie, Tomás”, sagte sie leise. “Es würde wirklich viel für mich bedeuten.”
    Er zuckte die Schultern. “Also gut. Aber nur, damit Sie endlich Ruhe geben.”
    “Oh Tomás!” Sie sah ihn strahlend an. “Sie werden sehen, dass Sie sich richtig entschieden haben.”
    “Das hoffe ich auch.” Er stand auf und kam auf sie zu. Sie fühlte, wie er ihr Haar berührte. “Hätten Sie Lust, bei der Ernte zu helfen?”
    “Bei der Ernte?”
    “Nächsten Samstag ist die erste Ernte des Jahres. Wir pflücken nur die reifsten Früchte. Vielleicht möchten Sie einmal den Reichen bei der Arbeit zusehen.”
    “Ich komme sehr gern!”
    “Sie müssen sehr früh da sein”, warnte er sie. “Wir fangen im Morgengrauen an, und nachmittags ist schon alles vorbei.”
    “Ich werde um sieben Uhr hier sein”, versprach sie. “Und jetzt muss ich gehen”, fuhr sie fort. Sie wollte Barry und den anderen die große Neuigkeit erzählen. “Es war ein wunderbarer Nachmittag, und ich freue mich sehr auf Samstag.”
    Es dämmerte schon, als Tomás sie zu ihrem Wagen begleitete. Der Turm warf einen langen Schatten über den Garten, und die Luft war erfüllt von Vogelstimmen.
    “Auf Wiedersehen, Petra”, sagte er leise. Als er sich zu ihr vorbeugte, erwartete sie, dass er sie küssen würde, doch stattdessen berührte er mit dem Mund nur sanft ihre geschlossenen Augenlider. “Auch für mich war es ein schöner Nachmittag. Ich werde bis Samstag an Sie denken.”
    Er zog sie an sich, und sein Mund suchte ihren. Petra schloss die Augen. Zuerst wusste sie nicht, wie sie seinen sanften Kuss erwidern sollte. Doch dann stieg eine Welle der Leidenschaft in ihr auf, ihre Lippen öffneten sich, und sie fühlte, wie seine Zunge zärtlich in ihren Mund eindrang. Tomás streichelte ihre Wangen, dann ließ er die Hände an ihrem Körper entlanggleiten und liebkoste ihre

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