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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Falken fast bewegungslos in der Luft.
    Aus einem Beutel, den Petra um den Hals trug, zog sie ein kleines starkes Fernglas und richtete es auf die Falken. Ein Männchen und ein Weibchen waren es, die mit ihren scharfen gelben Augen die Insel nach Mäusen oder Eidechsen absuchten. Irgendwo in den Klippen musste das Nest mit ihren Jungen sein.
    Bei dem Gedanken lächelte sie. Sa Virgen war dicht bewaldet und bot einigen der seltensten Tierarten des Mittelmeerraumes eine letzte Zuflucht. Abgesehen von einer schmalen steinigen Straße, die sich bis zum höchsten Punkt der Insel hinaufwand, zeigten sich kaum menschliche Spuren. Im Dialekt von Mallorca bedeutete “Sa Virgen” die Jungfrau, und dieser Name bezog sich sowohl auf die unberührte Schönheit dieser Insel als auch auf ihre Verletzlichkeit.
    Aber selbst hier lauerten die Bulldozer. Seit Jahren existierten Pläne, Sa Virgen zu einem Ferienzentrum für reiche Urlauber zu machen – mit einem Hubschrauberlandeplatz, einem Hafen und hundertundfünfzig luxuriösen Apartments. Und das sollte erst der Anfang sein! Begriffen die Menschen denn nicht, dass sie Sa Virgen damit zerstörten?
    Petra kletterte den schmalen Pfad hinauf zu den Klippen und legte sich oben ins Gras. Von hier aus hatte sie eine gute Sicht in das luxuriöse Innere der Yacht. Sie verzog verächtlich den Mund. Dicke Teppiche und graues Leder, wohin man sah. Die Kabinen unter Deck waren zweifellos ähnlich eingerichtet.
    Auf einem Tisch auf dem hinteren Deck stand eine Schale mit exotischen Früchten, daneben eine Flasche Champagner in einem Eiskübel. Lieber Himmel! Wenn sie noch länger hierblieb, würde sie möglicherweise mehr zu sehen bekommen, als ihr lieb war!
    Schade, dass sie sich nicht ein wenig auf der Yacht umsehen konnte. Das wäre etwas für ihren Bruder James gewesen, der gerade für einen sechswöchigen Urlaub aus London gekommen war und Boote leidenschaftlich liebte. Petra hatte zwar ein schlechtes Gewissen, aber Neugier und Spannung überwogen, als sie in das Cockpit spähte. Über einem der Sitze hing nachlässig ein Damenmantel. Auf die Ellenbogen gestützt, starrte Petra wie gebannt in das Innere des Schiffes und zuckte erschreckt zusammen, als sie eine männliche Stimme neben sich hörte.
    “‘Sulky Susan’, nehme ich an?”
    Petra rollte sich blitzschnell herum. Sie hatte keine Schritte gehört, weil sie so damit beschäftigt gewesen war …
    Als ihr bewusst wurde, wobei man sie erwischt hatte, wurde sie rot vor Scham. Zwei Gestalten standen über ihr, ein Mann und eine Frau. Der Mann lächelte leicht, aber die Frau verzog keine Miene.
    “Bitte?” sagte Petra verwirrt.
    “Sie müssen ‘Sulky Susan’ sein.” Der Mann nickte in Richtung Bucht. “So heißt doch Ihr Boot, nicht wahr?”
    “Oh – ja.” Petra überlief es heiß vor Verlegenheit, als sie aufstand.
    Die Frau hatte eine auffallend helle Haut, Haar und Augen waren tiefschwarz. Ihre Schönheit war kalt und doch leidenschaftlich, ihre Augen hatten einen fast animalischen Ausdruck. Es konnte kaum einen größeren Kontrast geben als zwischen der makellosen Eleganz der Frau und Petras legerer Kleidung. Das helle Wollkostüm der Frau, nach der letzten Mode geschnitten, verriet Wohlstand und Geschmack. Ihre Miene war verächtlich, als sie Petra betrachtete.
    Der Mann war groß und dunkel, offensichtlich Spanier. Petra schätzte ihn auf Mitte dreißig. Er war einer jener Männer, die in jeder Art von Kleidung phantastisch aussahen. Die dunkelgraue Kaschmirjacke betonte seinen athletischen Oberkörper. Die Jeans saßen knapp um die schlanken Hüften und die langen Oberschenkel. Seine Beine steckten bis zu den Knien in Lederstiefeln, denen man ansah, dass sie sehr teuer waren.
    Dass diese beiden die Besitzer der ‘Epoca’ waren, hätte selbst dann außer Frage gestanden, wenn die ganze Bucht voll von Booten gewesen wäre.
    Die Frau wandte sich ihrem Begleiter zu und fragte in affektiertem kastilianischen Dialekt: “Wer ist sie? Was hat sie hier zu suchen?”
    Petra zupfte nervös ein paar Grashalme von ihrem Pullover. “Ich heiße Petra Castle”, sagte sie. Sie war diesen Leuten eine Erklärung schuldig. Schließlich hatten sie sie dabei erwischt, wie sie ihr Boot beobachtete. In fließendem Spanisch fuhr sie fort: “Ich habe nur die Möwen betrachtet. Ich wollte nicht herumspionieren.”
    “Meine liebe Miss Castle”, erwiderte der Mann in Englisch, “kein Mensch würde Ihnen so etwas zutrauen.”
    Der

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