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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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gegen die Steinbrüstung und beobachtete Tomás. Die Art, wie er in das Land hinausstarrte, erinnerte sie an einen Adler. “Haben Sie immer allein hier gelebt, seit Ihre Eltern tot sind?” fragte sie.
    Langsam, als wäre er mit den Gedanken weit fort, antwortete er: “Mehr oder weniger allein. Meine Schwester Isabella hat hier gewohnt, bis sie vor drei Jahren heiratete.”
    “Ist sie älter als Sie?”
    “Ein Jahr jünger. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der Nähe von Madrid. Aber um Ihre Frage zu beantworten – abgesehen vom Personal, lebe ich allein auf Alcamar.”
    “Allein?” wiederholte sie. “Oder einsam?”
    “Warum sollte ich mich einsam fühlen?”
    “Ganz ohne Familie, meine ich.”
    Tomás sah sie verächtlich an. “Sie denken sicherlich, dass ich eigentlich verheiratet sein müsste und eine Schar von Kindern im Garten lärmen sollte?”
    “Warum nicht? Das wünschen sich die meisten Menschen.”
    “Es ist wirklich merkwürdig, dass Frauen sich einen unverheirateten Mann über dreißig nur schwer vorstellen können”, erwiderte er heftig. “Dabei ist das gar nicht so schwer.”
    “Vermissen Sie weibliche Gesellschaft denn nicht?”
    “Ich versichere Ihnen, dass ich jetzt mehr weibliche Gesellschaft habe, als wenn ich verheiratet wäre”, sagte er trocken.
    “Das erklärt natürlich einiges!”
    “Oh, ich führe kein ausschweifendes Leben, falls Sie das glauben. Ich wollte nur sagen, dass ich die Gesellschaft von Frauen genieße. Und ich habe eine ganze Reihe von guten Freundinnen, die eine Ehefrau sicher nicht dulden würde.”
    “Eine eifersüchtige Ehefrau bestimmt nicht. Aber eine vernünftige Frau würde niemals versuchen, Sie von Ihren Freunden fernzuhalten. Meinen Sie nicht auch, dass auf Ihrem Besitz die Hausherrin fehlt?” Sie betrachtete den verwilderten Garten und dachte an die verdunkelten, unbenutzten Räume der Villa.
    “Sie beziehen Ihre Lebensanschauungen wohl aus irgendwelchen Frauenmagazinen”, höhnte er.
    “Was haben Sie denn gegen Ehe und Kinder?” Petra errötete unwillkürlich.
    Einen Moment lang sah Tomás sie forschend an. “Na gut”, sagte er schließlich. “Angenommen, Sie haben recht. Wen schlagen Sie mir denn dafür vor?”
    “Das müssten Sie selbst am besten wissen.” Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. “Wie wäre es mit Señorita Colom?”
    “Das ist eine Möglichkeit”, sagte er, ohne eine Miene zu verziehen. “Sie ist schön, reich, und sie teilt Ihre Meinung, dass Alcamar eine Hausherrin benötigt.”
    Petra schwieg betroffen. Cristina war also tatsächlich darauf aus, Tomás Torres zu heiraten. Was war daran so verwunderlich? Es gab wahrscheinlich viele Frauen, die das wollten. “Und werden Sie sie heiraten?”
    “Vielleicht”, antwortete er gleichgültig.
    “Sie ist wirklich sehr schön”, sagte Petra leise. Plötzlich war ihr trotz der warmen Sonne kalt. “Bei unserem Zusammentreffen auf Sa Virgen war sie sehr ärgerlich auf mich.”
    “Das kann ich mir gar nicht vorstellen, wo Sie doch so charmant waren”, meinte er mit gespieltem Ernst.
    Petra musste lachen. “Darf ich weiter nach Sa Virgen kommen, obwohl Sie jetzt wissen, was für eine Fanatikerin ich bin?”
    “Jederzeit.” Sein Lächeln machte den Tag wieder schön. “Aber was ich über Ihr Haar gesagt habe, meine ich ernst. Wenn Sie es abschneiden, dürfen Sie die Insel nie wieder betreten.”
    “Dann wird es mir in ein paar Jahren bis auf die Taille reichen”, klagte sie.
    “Es ist wunderschön”, fuhr Tomás unbeirrt fort. “Ich mag es, wenn Frauen die Haare offen tragen. Obwohl ich Ihren Zopf auch ganz nett finde.”
    “Dieser Zopf hat mich fast eine Stunde Arbeit gekostet”, sagte sie gekränkt. “Es freut mich, dass Sie ihn wenigstens nett finden.”
    “Ihre Frisur hat sich wieder gelöst.”
    “Verdammt!” Sie versuchte, das Haar wieder festzustecken. Warum musste immer etwas passieren, was sie aus der Fassung brachte?
    “Warten Sie, ich helfe Ihnen.” Tomás stellte sich hinter Petra, sie ließ die Arme sinken, während er geschickt die Nadeln aus ihrem schweren Zopf löste.
    “Die Flechte ist so dick wie mein Handgelenk”, sagte er bewundernd. “Und wie Ihr Haar glänzt! Es ist wie Sie – natürlich und wunderschön.” Seine Berührungen waren sanft, fast wie eine Liebkosung, und seine zärtliche Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen.
    Er drehte sie zu sich um, und sie sah ihn wie gebannt an. Dann streichelte er ihr

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