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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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sanft über die Wange.
    “Seien Sie ehrlich”, sagte er leise, “sind Sie wirklich nur wegen Sa Virgen hierhergekommen?”
    “Ich verstehe nicht”, sagte Petra verwirrt.
    “Ich glaube, Sie verstehen mich sehr wohl.” Seine Hände glitten an ihrem Körper herab und schlossen sich um ihre schmale Taille. “Sie sind so anmutig. Als ich Sie auf Sa Virgen sah, waren Sie wie ein ungezügeltes Wesen, das auf die Insel gehörte. Und ich hatte ganz seltsame Gedanken.”
    “Was für Gedanken?” flüsterte sie, als er schwieg.
    “Dass Sa Virgen Ihnen gehörte und ich der Eindringling war.”
    “Bestimmt habe ich mich benommen, als gehörte die Insel mir. Was müssen Sie bloß von mir gedacht haben!”
    “Ich dachte, Sie wären …” Wieder schwieg er einen Moment und fuhr dann fort: “Guapissima.”
    Petra sah ihn überrascht an. Das Wort bedeutete schön oder lieblich. Dann stimmte es also doch: Tomás Torres fühlte sich von ihr angezogen!
    “Warum sind Sie so erstaunt?” fragte er amüsiert. “Hat Ihnen denn noch niemand gesagt, dass Sie schön sind?”
    Petra schüttelte schweigend den Kopf. Mit leicht geöffneten Lippen sah sie in sein braungebranntes, markantes Gesicht. Die Erkenntnis, dass er sie schön fand, ließ ihr das Herz bis zum Hals schlagen. Unwillkürlich berührte sie mit den Fingerspitzen sanft seine Nase.
    “Finden Sie mich hässlich?” Er sah sie forschend an.
    Petra schüttelte den Kopf. “Hässlich nicht”, sagte sie weich.
    “Was dann?”
    Plötzlich verließ sie alle Selbstsicherheit. Es war, als ob ihr die Ungeheuerlichkeit dieser Situation erst jetzt bewusst würde. Sie hatte Angst – nicht nur vor Tomás, sondern vor ihren eigenen Gefühlen. Das kam alles zu schnell, zu intensiv. Seine Nähe wirkte auf sie berauschend wie Alkohol, und ihr Herz war voll von Gedanken und Wünschen, vor denen sie sich fürchtete. Wenn ihr noch ein Fünkchen Verstand geblieben war, dann würde sie jetzt gehen, bevor seine Worte oder Liebkosungen sie noch stärker in seinen Bann schlugen.
    Hastig befreite Petra sich aus seiner Umarmung und warf einen Blick auf die Uhr. “So spät ist es schon? Ich muss gehen. Wahrscheinlich habe ich Sie schon viel zu lange aufgehalten.”
    “Sie haben eine Verabredung?”
    “Nein. Ich meine, ja.” Dann, weil sie ihn nicht belügen wollte, sagte sie die Wahrheit: “Nein.”
    “Nein, ja, nein”, sagte er amüsiert. “Ich mag Frauen, die sich alle Möglichkeiten offen halten.”
    “Ich habe keine Verabredung.” Petra lachte nervös. “Aber trotzdem ist es besser, wenn ich jetzt gehe.”
    Einen Moment lang sah Tomás sie prüfend an. Sie wusste, dass er sich insgeheim über ihre Verwirrung lustig machte. Dann nickte er. “Wie Sie wollen. Aber wir müssen noch Ihre Frisur in Ordnung bringen”, erinnerte er sie.
    “Oh, versuchen Sie einfach, den Zopf mit den Haarnadeln irgendwie aufzustecken. So kann es jedenfalls nicht bleiben.”
    “Wie lange, sagten Sie, hat es gedauert, um den Chignon so zu flechten?”
    “Fast eine Stunde – oh nein!” schrie sie auf, als sie merkte, dass er ihr Haar löste, bis es ihr offen auf die Schultern fiel.
    “Ich hätte Ihnen nicht vertrauen sollen”, sagte sie resigniert.
    Aber Tomás hörte ihr gar nicht zu. “Dios”, murmelte er zärtlich, “solch wundervolles Haar!” Er hob eine Locke hoch. “Und wie es duftet!” Er sah sie übermütig an. “Fast eine Stunde?”
    “Ja”, erwiderte Petra ärgerlich. “Warum haben Sie das getan?”
    “Erstens, um Ihr Haar offen zu sehen. Zweitens, weil Sie so nicht nach Hause kommen können, ohne dass Ihnen einige peinliche Fragen gestellt werden.” Er lachte sie an. “Deshalb müssen Sie nun noch eine Stunde länger hier bleiben.”
    Petras Ärger war schon verflogen. “Und ich dachte immer, dass ich nicht auf den Mund gefallen bin. Aber hier kann ich mich nicht frisieren. Können wir ins Haus gehen?”
    In der Villa klingelte Tomás nach dem Hausmädchen, das ihnen zuvor den Kaffee serviert hatte. “Können Sie sich daran erinnern, wie Señorita Castle das Haar trug, als sie hier ankam?” fragte er.
    “Ja, Don Tomás.” Es war offensichtlich, welche Schlussfolgerung das Mädchen aus dieser Situation zog.
    “Könnten Sie es wieder so frisieren?”
    “Ja, Don Tomás.”
    “Estrella ist sehr geschickt”, versicherte er Petra. “Entspannen Sie sich und überlassen Sie ihr alles andere.”
    “Vielen Dank.” Petra folgte dem Mädchen zu einem Stuhl am

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