Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
nicht?«
    »Ich bin in der Hoffnung hergekommen, endlich mal wieder etwas Aufregendes zu erleben«, erklärte Carol. »Und ich bin immer noch jung genug, um einen lieben Mann zu finden. Ich habe meinen Jefferson geliebt, aber er ist jetzt schon fünf Jahre tot, und ich habe es satt, ganz allein in diesem riesigen Kolonialbau zu sitzen, nur umgeben von meinen Fotoalben. Ich liebe meinen Job als Beraterin für Kreative Erinnerungen, aber ich möchte auch meine eigenen Erinnerungen erschaffen.«
    »Wir sind froh, dass du da bist, Tante Carol«, sagte Kate. »Und vor allem brauchen wir deine Hilfe bei den Vorbereitungen für die Hochzeiten.« Sie sah Sarah an. »Oder sollte ich in der Einzahl davon sprechen? Sarah und ich wünschen uns eine Doppelhochzeit.«
    »Was ist mit Abbey?«, fragte Joley schelmisch und versetzte
Abigail mit ihrem nackten Fuß einen Rippenstoß. »Vielleicht haben wir ja drei Bräute.«
    »Sehr komisch, Joley. Tante Carol, mach ein Foto von Joley. Damit kannst du im Internet ein Vermögen verdienen. Rockstar lümmelt in seinem Lieblingsschlafanzug zu Hause herum. Du könntest es an die Boulevardpresse verkaufen«, schlug Abigail vor.
    Joley ließ daraufhin nur träge ihre Füße kreisen. »Du packst jetzt besser aus, Abbey. Ich habe höllische Kopfschmerzen, und du könntest uns wenigstens erklären, wie es kommt, dass du gewissermaßen – aber vielleicht auch nicht – mit einem wildfremden Russen verlobt bist, der zufällig Spion ist.«
    »Er ist kein Spion«, sagte Abbey.
    »Woher weißt du das, meine Liebe?«, fragte Carol, während sie die Kamera neigte, um Joley aus einem besseren Blickwinkel aufzunehmen. »Joley, beweg deinen Kopf ein ganz kleines bisschen zur Seite. Sonst habe ich dich direkt im Gegenlicht.«
    »Du kannst mich nicht im Gegenlicht haben«, protestierte Joley, doch sie drehte den Kopf um und sah hinter sich. »Es ist dunkel draußen.«
    »Aber im Fenster ist ein Licht, das mich blendet. Ach, jetzt ist es weg. Das muss wohl der Mond gewesen sein.«
    Plötzlich trat Schweigen ein. Die sieben Drake-Schwestern sahen einander voller Unbehagen an. Hannah hob ihre Arme, und Zugluft strömte durch das Haus, ließ die Vorhänge vor den Fenstern flattern und zog sie zu. Joley zeichnete ein kompliziertes Muster in die Luft. Augenblicklich leuchteten silberne Symbole auf, funkelten und waren ebenso schnell wieder verblasst.
    »Was hast du gesehen, Sarah?«, fragte Carol. Ihre Stimme klang jetzt gar nicht mehr spöttisch, sondern ernst. »Mir hat nämlich gar nicht gefallen, was ich gesehen habe.«
    Carol besaß, ebenso wie Sarah, das zweite Gesicht. Auch sie war die älteste von sieben Schwestern. Sarah und Carol tauschten
einen langen Blick miteinander aus und drehten sich dann beide zu Abigail um.
    Abbey spürte, wie ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
    »Was ist in Russland passiert, Abbey?«, fragte Sarah. »Tod steht zwischen dir und diesem Mann. Ich sehe Blut und Tod und Gewalttätigkeit.«
    Weder Sarahs Stimme noch ihr Gesichtsausdruck waren anklagend, und doch wünschte Abbey, der Boden hätte sich aufgetan und sie geschluckt. Sie war anders. Unzulänglich. Ihr Verbrechen ein unsägliches. Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Fragt mich bitte nicht. Alles wird anders werden, und ihr seid die einzige Zuflucht, die mir außer dem Meer noch geblieben ist. Wenn ihr mich liebt, dann erspart mir diese Erklärungen. «
    »Wir fragen nur, weil wir dich lieben«, sagte Sarah mit sanfter Stimme.
    Abigail zog sich mit Tränen in den Augen mühsam hoch. »Es tut mir leid, aber ich kann nicht darüber reden.« Sie konnte weder darüber reden noch darüber nachdenken; stattdessen schlug sie die Tür hinter diesen Erinnerungen zu, um zu verhindern, dass sie sich von einer Klippe stürzte. Nie würde sie sich von dem, was sie getan hatte, lossagen können, von dem Unheil, das sie angerichtet hatte. Und sie würde sich auch niemals von Aleksandr Volstov lossagen können.


    3.
    V erborgen im Gestrüpp am Fuße des Hügels stand Aleksandr und blickte zu dem Haus auf der Klippe hinauf. Abigail Drake. Jahrelang war sie ihm nicht aus dem Kopf gegangen. Er wusste, welches Zimmer ihres war. Es lag dem Hügel zugewandt, mit Meerblick vom Balkon aus. Die gläsernen Flügeltüren standen weit offen und die Brise, die vom Meer her kam, ließ weiße Spitzengardinen flattern. Er hatte größte Sorgfalt darauf verwendet, jeden Zugangspunkt und jede Schwachstelle des Hauses zu erkunden,

Weitere Kostenlose Bücher